Schwarz auf weiß: Erding ist Urlaubsregion

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Sie wollen gemeinsam den Tourismus im Landkreis voranbringen: Carmen Mittermeier vom Landratsamt, Logo-Designer Leon Bonn, Oberbürgermeister Max Gotz, Tourismusvereinsvorsitzende Ingrid Renner, ihr Stellvertreter Christian Wolf sowie die Bürgermeister von Dorfen und Walpertskirchen, Heinz Grundner und Franz Hörmann. © Kathrin Kapfer

Für einen starken Auftritt haben Tourismusverein, Stadt und Landkreis Erding eine neue, gemeinsame Dachmarke.

Ein schlichter schwarzer Schriftzug auf weißem Grund, darunter ein grünes Fahrrad, blaue Wellen und ein gelber Bierkrug: „Urlaubsregion Erding“ heißt die neue Dachmarke, unter der Tourismusverein, Stadt und Landkreis die Vermarktung des Landkreises als Tourismusziel vorantreiben wollen. Dabei steht die Region schon jetzt sehr gut da: Wie Vereinsvorsitzende Ingrid Renner in der Jahreshauptversammlung am Montag im Best Western Hotel Airport München referierte, lag der Landkreis 2023 mit 1,275 Millionen Übernachtungen auf Platz zwei in Oberbayern hinter dem Landkreis München. Der Bruttoumsatz daraus belaufe sich auf rund 350 Millionen Euro, schob Oswald Pehel vom Tourismus Oberbayern München hinterher.

Davon, so der Experte, würden zur Hälfte das Gastgewerbe, zu 30 Prozent der Einzelhandel und zu 20 Prozent der Dienstleistungssektor profitieren. Und die Staatskasse: 160 Millionen Euro an Steuereinnahmen seien allein im vorigen Jahr aus den 14 Urlaubsdestinationen in Oberbayern geflossen. „Tourismus ist eine Leitökonomie“, sagte Pehel, und Erding würde mit den Ton angeben im „Konzert der oberbayerischen Tourismusregionen“. Dabei sei die Stadt nicht nur für Urlauber attraktiv. Auch als Ziel für Geschäftsreisen hätten sich Stadt und Umland etabliert.

Erdings touristisches „Flaggschiff“, wie es Oberbürgermeister Max Gotz formulierte, ist die Therme. Hierher kommen Touristen von überall her, vor allem bei den österreichischen Nachbarn ist das Erlebnisbad ein beliebtes Kurzreiseziel, wie Christian Wolf, Vize-Vorsitzender des Erdinger Tourismusvereins und Direktor des Best Western Hotels Airport München, darlegte.

Bis Ende August über 917 000 Gäste

Was die Zahl der Gäste aus Österreich angehe, stehe Erding dank der Therme auf Platz sechs in Deutschland, das immerhin Sehenswürdigkeiten wie das Brandenburger Tor oder Schloss Neuschwanstein zu bieten habe. Auch heuer wird der Tourismus in Erding gute Zahlen schreiben, stellte Wolf in Aussicht: Bis Ende August haben über 917 000 Gäste hier genächtigt.

„Erding wird sehr gut mit der Therme weitermachen“, versprach Gotz, der das ehrenamtliche Engagement der Hoteliers und Pensionsbetreiber im Tourismusverein lobte. Das sei nicht selbstverständlich. Er verwies auf die Auflösung des Erdinger Gewerbevereins: „Offensichtlich hat man es nicht für notwendig angesehen, gemeinsam etwas anzupacken.“

Logo Urlaubsregion Erding
So sieht es aus, das neue Logo. © Leon Bonn

Gerade das haben sich die 134 Vereinsmitglieder aus 25 Gemeinden auf die Fahnen geschrieben. Unter dem Claim „Gemeinsam für den Tourismus“ wollen sie Erding als Urlaubsregion bewerben – und dazu auch die Kooperationen mit dem großen Bruder nutzen, der Oberbayern in vier Marketing-Sektoren unterteilt: Radeln, Wandern, Winter und Kultur. Bei den Punkten Radeln und Kultur ist Erding schon im Programm vertreten.

Pehel stellte „Oberbayern als starke Radwegregion“ vor, in der Erding durch einen „Radweg-Ringschluss an München“ über gemeinsame Kampagnen viel Potenzial erschließen könne. Das Bekenntnis dazu ist jetzt auch im Logo manifestiert: Das grüne Radl steht für „die Natur, den schönen Landkreis und schöne Radwege“, wie Leon Bonn von der SF Design Group in Eitting erklärte.

Ein Logo statt wie bisher drei

Der 23-jährige Bockhorner entwarf das neue Logo für die Urlaubsregion Erding und setzte sich damit gegen 20 Mitbewerber durch. Seinen Entwurf ergänzt der neue Slogan „erleben. entspannen. genießen“, mit dem Sebastian Hohmann vom gleichnamigen Kreativstudio aus Wartenberg die Vertreter von Stadt, Landkreis und Verein überzeugte. Im Januar kürten sie gemeinsam die Gewinner.

Gemeinsam soll es unter der Dachmarke auch weitergehen, wie Renner hervorhob. Sie verwies erneut auf die Zweckvereinbarung zum Projekt „Zukunft des Tourismus im Landkreis Erding“ unter dem Landkreis als Träger sowie Stadt und Verein als „gleichberechtigte Partner“.

Die Arbeitsgruppe für die Dachmarke habe die Partnerschaft gefestigt und Zuständigkeiten geklärt: Carmen Mittermeier und Kathrin Neueder bearbeiten das Thema im Landratsamt, Renner, Wolf, Margit Aschenbrenner und Julia Rieß für den Verein und Julia Flötzinger-Wilson (im Moment vertreten von Antonia Hirner) bei der Stadt Erding. Nach der Schließung des Tourismusbüros wolle man eine neue Plattform als Anlaufstelle für Touristen in der Kreisstadt schaffen. „Wir werden eine unserer Region würdige Einrichtung auf die Beine stellen“, sagte Gotz.

Die Dachmarke ist laut Renner ein klares Signal nach außen: „Jetzt treten wir auf den Messen unter einem Logo auf und nicht mehr unter drei.“ Der Verein selbst hat sich in einer Satzungsänderung einen neuen Namen gegeben: Statt Tourismusregion Erding e.V. ist er ab sofort der Tourismusverein der Region Erding. Auch das soll klarmachen: Tourismus ist ein „Gemeinschaftsprojekt, keine Einzelkämpfermission“.

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