Wenn die Sterne lügen: Premiere bei der Volksbühne Neubiberg-Ottobrunn
Die Volksbühne Neubiberg-Ottobrunn bringt den Schwank „Wenn die Sterne lügen“ auf die Bühne. Und sendet einen Hilferuf.
Neubiberg – Wenn es draußen in der Welt wogt und wabert, dann macht man es sich gern einmal wieder gemütlich im Mikrokosmos des Volksheaters. Wo Geschichten wie traditionell jene der Volksbühne Neubiberg-Ottobrunn am Ende doch (Gott sei Dank) immer positiv enden, kann abseits der steten Horrormeldungen draußen tief drinnen auf der Bühne des Leiberheims am Nixenweg in Waldperlach nicht alles schlecht sein. Ein Happy-End ist selten geworden in unserer beschleunigten Welt.
Premiere am 19. Januar im Leiberheim
Das ist bei der Volksbühne ganz anders. „Wenn die Sterne lügen“ heißt der für die Premiere am 19. Januar und die Folgewochen angesetzte Schwank aus der Feder von Toni Lauerer. Der Dreiakter bietet drinnen belebten, aber fürs Publikum stets überschaubar angereicherten Gefühls-Mikrokosmos, wo draußen oft keiner mehr durchblickt. Mit „Der Unschuldsengel“ haben die wackeren Theaterleut‘ anlässlich des 75-jährigen Bestehens ihres Bühnenvereins ihr Publikum nach heftiger Corona-Krise wieder zurückgewonnen, da wartet jetzt schon das nächste Schelmenstück auf die Theaterfreunde.
Gabriele Popp führt Regie
Früh in der Probenphase stecken sie noch, als Heidi Guggenberger als erfahrene Souffleuse noch viel zu tun hat, um über Textholprigkeiten hinwegzuhelfen. Erna Schwind und Rosi Schmid helfen als Inspizientinnen ebenfalls noch über reichlich Anfangsschwierigkeiten hinweg, während die drei Damen von der Maske und die beiden Herren der Technik-Welt bei Licht und Ton es noch langsam angehen können. Noch greift Regisseurin Gabriele Popp an vielen Stellen der Dramaturgie korrigierend ein, wo es nachher gewohnt rund läuft.
Fuhrunternehmers-Tochter soll reichen Kiesgrubenbesitzer-Sohn heiraten
Die Story-Eckdaten freilich stehen. Wir Betrachter sind in der Welt des stressgeplagten Fuhrunternehmers August Winter unterwegs, der wirtschaftlich am besten überlebt, wenn er sein Töchterchen Steffi endlich mit dem Sohn des finanz-potenten Kiesgrubenbesitzers Wiesinger verbandelt. Doch während das Geld lockt, spricht die Sternzeichenkunde der gefühlsgeplagten Steffi und ihrer Sternen hörigen Mutter eine ganz andere Sprache. Wassermann muss nach den Weissagungen der Sternenkundlerin jener sein, der Steffi glücklich macht. Der wackere Fuhrunternehmerssohn fällt aus, aber die Strippenzieher geben nicht auf. Eine zwielichtige Wahrsagerin und reihenweise Ungereimtheiten entern die Bühne. Alles scheint offen, doch am Ende dann irgendwie gut.
Gesamtleiter Ralf Hiltwein freut sich auf die Premiere
„Ein Stück von Toni Lauerer haben wir bisher nicht gespielt – es ist vielleicht nicht schlecht, mal was Neues auszuprobieren“, erklärt Gesamtleiter Ralf Hiltwein mit Blick aufs neue Werk. „Das Stück ist lustig und bietet viele Lacher“, betont er. Nicht immer zum Lachen für die Protagonisten ist das Drumherum in der Nach-Corona-Ära. „Wir mussten die Eintrittspreise von zehn auf 14 Euro erhöhen, weil gerade die Energiepreise auch bei uns durchschlagen.“ Es gibt vorerst auch keine Abos mehr. Karten-Online-Distributor offeriert hier noch keine für die Volksbühne griffigen Konzepte. Abend-Karten über den Online-Anbieter (www.okticket.de) gibt es aber auch weiterhin. Zudem kann man sich auch beim treuen Partner Modellbau Vordermaier an der Ottostraße 26 in Ottobrunn oder an der Abendkasse mit Tickets eindecken.
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Aufruf: Volksbühne braucht Nachwuchs in allen Bereichen
„Kommt wieder ins Theater“, ruft Hiltwein den Freunden der spielerischen Koketterie auf Bühnenbrettern zu. „Oder macht mit, wir brauchen Nachwuchs in allen Bereichen“, betont der langjährige Vereinsvorsitzende. „Wenn die Sterne lügen“ ist im Leiberheim am Nixenweg in Waldperach ab 19. Januar an drei aufeinanderfolgenden Wochenenden zu sehen. Freitags und samstags gibt es den Schwank ab 20 Uhr. An den Sonntagen öffnet sich der Vorhang um 19 Uhr. Karten auch an der Abendkasse.