„Das größte Weihnachtsgeschenk“: Bauunternehmer hilft den Grundwasser-Betroffenen

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Sie können wieder lachen: Patrick (r.) und Beatrice Löffler mit Bauunternehmer Walter Fehr, der half, den Wasser-Schaden zu beseitigen. © Privat

In der größten Not ist der jungen Familie, die mit Grundwasser zu kämpfen hatte, ein Retter zur Hilfe gekommen: ein Bauunternehmer aus dem Allgäu.

Garching – Patrick und Beatrice Löffler können nach mehreren Wochen voller schlafloser Nächte, Tränen und Existenzängste wieder lächeln. Das Ehepaar aus Garching hat es Ende letzten Jahres hart getroffen. Seit Wochen haben sie und ihre Nachbarn mit hohem Grundwasser zu kämpfen. Dutzende Keller liefen mit Wasser voll, teils sind die Pumpen im Südosten der Stadt noch immer am arbeiten, wie Löffler berichtet. Der Schaden ist immens hoch.

Kurze Zeit nach dem ersten Artikel des Münchner Merkurs Mitte Dezember über die Lage in Garching und die Extremsituation der Löfflers, die erst im November nach jahrelanger Suche all ihr Geld in den Kauf des Hauses gesteckt haben, meldete sich Walter Fehr bei dem Ehepaar – sozusagen der Retter in der Not. Der Bauunternehmer aus dem Allgäu ist über Bekannte auf den Zeitungsartikel aufmerksam geworden. „Mir war sofort klar, den beiden muss ich helfen. Die Löfflers haben das Haus ja erst kürzlich gekauft, da ist der vollgelaufene Keller ein Todesstoß.“ Fehr, Inhaber von Fehr Bau, die sich auf Industriebau, Kellerbau und Hausbau spezialisiert haben und in Kißlegg sitzen, war bereits zweimal im Ahrtal, um den Betroffenen zu helfen. „Ich unterstütze lieber die Menschen hier vor Ort, als Geld nach Afrika zu spenden“, sagt Fehr, der rund zehn Mitarbeiter beschäftigt.

„Würde es jedes Mal wieder machen“

Wochenlang pumpte Patrick Löffler das Wasser aus seinem Keller.
Wochenlang pumpte Patrick Löffler das Wasser aus seinem Keller. © Privat

Viermal ist er bereits nach Garching gefahren und hat mit den Löfflers und Freunden die Schäden beseitigt und mit den Abdichtungsarbeiten im Keller begonnen. „Der Walter macht das alles ehrenamtlich und verlangt nichts an Lohnkosten und Betriebskosten oder Geld für die lange Strecke und die ausgeliehenen Gerätschaften“, sagt Patrick Löffler. Lediglich die Materialien müssen die Löfflers zahlen – jedoch ein Bruchteil von dem, was Fachfirmen verlangt hätten. „Das waren zwischen 100.000 und 150.000 Euro“, sagt Löffler. Eine Summe, die für die junge Familie nicht stemmbar gewesen wäre. „Das ist das größte Weihnachtsgeschenk, das wir jemals bekommen haben“, sagt Patrick Löffler über die Unterstützung von Fehr.

Auch wenn der Allgäuer nicht in Garching ist, wird im Keller im Auweg fleißig weiter gearbeitet. Fehr gibt Löffler per Telefon oder Whats-app Anweisungen, die der zweifache Vater durchführt. „In ein bis zwei Wochen können wir schon die Bodenplatte einsetzen“, freut sich Löffler. „Dann ist der Keller endlich wieder dicht.“ Ein Restrisiko bleibe laut Walter Fehr, da es sich um eine Sanierung und keinen Neubau handle. „So schlimm wie in den letzten Wochen wird es aber nicht mehr“, sagt er. Pumpen brauchen die Löfflers künftig also keine mehr.

Ohne den Bauunternehmer wüssten das Ehepaar nicht mehr weiter, ihre Dankbarkeit ist mit Worten nicht zu beschreiben. „Ich würde das jedes Mal wieder machen“, sagt Fehr.

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