Knallharte Migrations-Politik: CSU wirbt mit AfD-Slogan für Politikwechsel

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Die CSU rückt vor der Bundestagswahl 2025 Stück für Stück weiter nach rechts. Das zeigt auch ein Werbepost auf X. Den Slogan kennt man so schon – von der AfD.

München – Der Wahlkampf um die Bundestagswahl 2025 geht langsam in den Endspurt. Die Parteien geben alles, um noch die eine oder andere Wählerstimme für sich zu gewinnen. Dabei rücken besonders CDU und CSU weiter nach rechts. Dazu beigetragen haben auch der Anschlag in Magdeburg und der Messerangriff in Aschaffenburg. Die Marschroute für die Migrationspolitik der Union spricht dabei eine eindeutige Sprache. Das zeigt auch ein neuer Werbeslogan, den die CSU am 21. Januar über den Account der „CSU im Bundestag“ auf X gepostet hatte.

CSU bedient sich für Werbeslogan bei der AfD und erntet massive Kritik

„Unser Pass ist keine Ramschware“, heißt es in großen weißen Lettern auf schwarzem Untergrund. Und wer die Wahlslogans der anderen Parteien aufmerksam verfolgt, dem dürften diese Worte durchaus schon bekannt vorkommen. Es ist erst wenige Monate her, dass keine geringere Partei als die AfD mit genau diesem Slogan Werbung für die Europa-Wahl gemacht hatte. Im Mai 2024 erschien der Post dazu ebenfalls auf X.

Die Übernahme des Werbeslogans blieb natürlich nicht lange unentdeckt. Und so hagelt es massive Kritik unter dem Post der CSU. „Ihr seid wie die AfD“, „Sorry, das sieht hier aus wie NPD“ oder „Gebt es auf! Wieder von der AfD im Wortlaut geklaut“, lauten nur einige der Kommentare unter dem Post.

CSU rückt nicht nur mit Werbeslogan weiter nach rechts: Union für strikte Asylpolitik – Kritik wird laut

Nicht nur der neue Werbeslogan der CSU zeigt, dass auch die Union vor der Bundestagswahl weiter nach rechts rückt, zumindest was die Migrationspolitik angeht. So hatte Kanzlerkandidat Friedrich Merz als Reaktion auf den Messerangriff in Aschaffenburg versprochen, als künftiger Kanzler ab Tag eins eine deutlich strengere Asylpolitik zu fahren. Bedeutet: dauerhafte Grenzkontrollen, Zurückweisungen an den Grenzen, Abschiebung straffälliger Asylbewerber und strikte Regeln für die Einreise nach Deutschland.

Die CSU-Bundestagsfraktion verwendete einen AfD-Werbespruch.
Die CSU-Bundestagsfraktion verwendete einen AfD-Werbespruch. © Peter Kneffel / dpa

CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann machte in einem Interview mit WELT TV deutlich, dass dieser Kurs der Union absolute Bedingung für eine künftige Koalition sei. „Wenn es keinen Koalitionspartner gibt, der da mitgeht, dann können wir halt nicht regieren“, so Linnemann. Es werde kein Abrücken von diesem Kurs geben, machte er deutlich.

Allerdings gibt es auch breite Kritik an dem Vorhaben der CDU/CSU und ihrem Kanzlerkandidaten Friedrich Merz. So seien die Versprechungen von Merz laut Wolfgang Schmidt (SPD), Chef des Bundeskanzleramts, „schlichtweg rechtswidrig“, sagte er in der ZDF-Sendung Maybrit Illner.

AfD-Kanzlerkandidatin Weidel schlägt Merz Zusammenarbeit vor: Doch der lehnt ab

Nach Merz‘ jüngstem Vorstoß einer strengeren Asylpolitik bot Alice Weidel dem CDU-Kanzlerkandidaten in einem offenen Brief kürzlich sogar die Zusammenarbeit an. Dies machte Weidel ebenfalls auf X publik. Die Antwort von Friedrich Merz ließ nicht lange auf sich warten, er wies die „vergiftete“ Offerte entschieden zurück. (nmr)

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