Aktiv- und Frühstartrente: Die Rentenpläne der CDU/CSU nach der Bundestagswahl

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Was plant die CDU und CSU, um die Rente nach der Bundestagswahl zu stärken? Im Wahlprogramm plant die Union eine „Aktivrente“ und eine „Frühstart-Rente“.

Berlin – Friedrich Merz will nach der Bundestagswahl einiges ändern. Im Wahlprogramm der CDU/CSU gibt es auch ambitionierte Pläne für die Rente. Dabei hat das deutsche Rentensystem vor allem ein demografisches Problem. Immer mehr Menschen beziehen die Rente, während zeitgleich immer weniger junge Menschen einzahlen. 2023 musste der deutsche Bundeshaushalt über 110 Milliarden Euro zur Rentenversicherung beitragen. Bei einem Bundeshaushalt von rund 476 Milliarden Euro waren somit fast 25 Prozent nur für die Zuschüsse zur Rente veranschlagt.

Und künftig wird sich der Trend weiter verschlechtern. Stellt sich die Frage, was die Union bei der Rente ändern möchte, um dem Trend entgegenzuwirken und auch in Zukunft eine sichere Rente zu gewährleisten. Zur Rente schreibt die CDU/CSU in ihrem Wahlprogramm konkret: „Im Sinne eines starken und stabilen Rentensystems muss unser Land endlich wieder wirtschaftlich zulegen.“ Für die Union geht somit die deutsche Wirtschaft und die Rente Hand in Hand. Welche Maßnahmen stehen noch im Wahlprogramm?

Kinderrente und arbeiten im Alter: Das ist die „Aktivrente“ und die „Frühstart-Rente“ von CDU und CSU

Zunächst spricht sich die CDU und CSU in ihrem Wahlprogramm wie erwähnt klar gegen jegliche Rentenkürzungen aus und will ein stabiles Rentenniveau durch künftiges Wirtschaftswachstum sichern. Die gesetzliche Rente soll deutlich über der Grundsicherung im Alter liegen, besonders für Menschen, die 45 Jahre in Vollzeit gearbeitet, Kinder erzogen oder Angehörige gepflegt haben. Kleine und mittlere Einkommen sollen durch stabile Beitragssätze geschützt werden.

CDU-Chef Friedrich Merz und seine Partei wollen arbeitende Rentner entlasten. © Zoonar/Imago, Panama Pictures/Imago; Collage: RUHR24

Weiter soll eine sogenannte „Aktivrente“ das Arbeiten im Alter attraktiver machen. Wer über das Renteneintrittsalter hinaus weiter arbeitet, soll bis zu 2000 Euro seines Gehalts im Monat steuerfrei bekommen. Eine weitere Neuerung bei der Rente: die „Frühstart-Rente“.

CDU will Altersvorsorgedepot für Kinder und Jugendliche aufbauen

Auch Kinder sollen schon in den Rententopf einzahlen, um „möglichst früh“ ein „Bewusstsein für Altersvorsorge und Kapitalbildung“ zu entwickeln. Vom 6. bis zum 18. Lebensjahr soll der Staat im Monat 10 Euro „in ein individuelles, kapitalgedecktes und privatwirtschaftlich organisiertes Altersvorsorgedepot einzahlen.“ Somit legt der Staat nach den 12 Jahren 1.440 Euro für jeden Bürger an. Bei einer jährlichen Renditeannahme von 4 Prozent wären das insgesamt 1.850 Euro Startguthaben für die Rente nach dem 18. Lebensjahr.

Danach könne man den angesparten Betrag durch weitere private Einzahlungen selbst aufstocken, heißt es weiter im Wahlprogramm. Erträge aus dem Depot sollen dabei bis zum Renteneintritt steuerfrei bleiben. Mit dem Erreichen der Regelaltersgrenze soll das Sparkapital dann ausgezahlt werden. Auch für Selbstständige wird es künftig, wenn es nach der Union geht, eine verbindliche Altersvorsorge geben, sollte man nicht anderweitig ausreichend abgesichert sein.

Union um Merz fordert erleichterten Vermögensaufbau in Deutschland – Höhere Freibeträge beim Erben

An der aktuellen Regelung zum Renteneintrittsalter will die Union festhalten. Konkret heißt das langjährige Versicherte mit 45 Versicherungsjahren können abschlagsfrei ihre Rente antreten. Zur Rente mit 63 äußerte sich die CDU/CSU in ihrem Wahlprogramm allerdings nicht konkret.

Indirekt will die Union den Vermögensaufbau für die deutschen Bürgerinnen und Bürger erleichtern. Unter dem Kapitel „Neue Impulse für mehr Eigentum im Land“ schreibt die Partei, dass es mehr Möglichkeiten für Menschen geben soll, Eigentum aufzubauen. Ein Freibetrag bei der Grunderwerbsteuer von 250.000 Euro soll den Erwerb eines Eigenheims erleichtern. Eine Vermögensteuer lehnt das Bündnis aus CDU und CSU ab. Weiter sollen die Freibeträge bei der Erbschaftssteuer für das Eigenheim erhöht werden. Eine Vermögensbildungsprämie soll als Unterstützung für Geringverdiener beim Vermögensaufbau dienen.

Neben der Rente deckt die Union in ihrem 60-Seiten langem Wahlprogramm auch noch andere Themen wie die Migration und Wirtschaft ab. Über acht Seiten gibt es vom Wahlprogramm auch eine Kurzfassung am Anfang des Dokuments. (sischr)

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