„Ordnung in Migration“ bringen: Dutzende Prominente mache sich für die FDP stark
Bekommen die Liberalen auf dem Weg zu Neuwahlen noch die Kurve? Nach dem Ampel-Aus bleiben die Zustimmungswerte am Boden. Es gibt auch öffentliche Unterstützung.
Berlin – Einen Monat vor der Neuwahl des Bundestags machen sich 55 Unternehmer und Prominente für die in den meisten Umfragen unter der 5-Prozent-Hürde liegende FDP stark. „Wir benötigen einen schlanken Staat, der seine Kernaufgaben schnell, effizient und digital erledigt, statt sich auf tausenden Baustellen teuer zu verzetteln“, heißt es in dem Aufruf, der in der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ als Anzeige veröffentlicht wurde und der Deutschen Presse-Agentur vorlag.
FDP-Unterstützer wollen eine offene und tolerante Gesellschaft mit „einer starken FDP“ bewahren
Die Unterzeichner fordern, eine offene und tolerante Gesellschaft zu bewahren. „Dazu gehört, dass wir das Recht durchsetzen, Ordnung in die Migration bringen und unsere Grundrechte schützen.“ Dafür brauche es „eine starke FDP“.
Hinter dem Aufruf stehen der Musikproduzent Paul van Dyk, der Sänger und Komponist Peter Schilling, der amtierende Ironman-Weltmeister Patrick Lange, der ehemalige Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug, der ehemalige Regierungssprecher Béla Anda sowie der Entertainer Wigald Boning. Außerdem sind eine Reihe von Unternehmern und Managern wie Isabel Grupp-Kofler und Roland Berger sowie der frühere Volkswagen-Vorstandsvorsitzende Matthias Müller dabei.
Bundestagswahl 2025: Lindner fordert Parteien zu einem stärkeren Werben um AfD-Wähler auf
FDP-Chef Christian Lindner hat die anderen Parteien zu einem stärkeren Werben um Wählerinnen und Wähler der AfD aufgefordert. Nicht alle Menschen, die die AfD wählten, dürften „mit der Partei und ihrer Ideologie in einen Topf“ geworfen werden, sagte er der „Augsburger Allgemeinen“ vom Donnerstag. „Und abschreiben darf man sie erst recht nicht.“ Vielmehr sei die Wahl der AfD „auch ein Signal an die anderen Parteien: Nehmt uns ernst!“
Wenn „FDP und Union für einen wirklichen Politikwechsel kämpfen, dann lassen sich Wählerinnen und Wähler von der AfD zurückgewinnen“, fuhr Lindner fort. Er kritisierte vor diesem Hintergrund Äußerungen von Unionskanzlerkandidat Friedrich Merz über ein mögliches schwarz-grünes Bündnis nach der Bundestagswahl. „So gewinnt man natürlich keine Wähler von der AfD für Schwarz-gelb“, sagte er der Zeitung.
Die Union steht derzeit in den Umfragen klar an der Spitze. Die FDP ist hingegen ein Wackelkandidat, der an der Fünf-Prozent-Hürde scheitern könnte. In Umfragen steht die Partei bei vier bis fünf Prozent. Somit fehlen auch einem möglichen schwarz-gelben Bündnis noch mehrere Prozentpunkte für eine Mehrheit. Lindner, der ein solches Bündnis anstrebt, zeigte sich zuversichtlich, bis zur Wahl entsprechend aufzuholen. (dpa)