Benediktbeuern muss sparen: Alpenwarmbad öffnet werktags später
Das Alpenwarmbad in Benediktbeuern wird künftig an den Werktagen zwei Stunden später öffnen. Gründe dafür sind hohe Kosten und Personalknappheit.
Benediktbeuern - Leicht gemacht haben sich die Gemeinderäte von Benediktbeuern die Entscheidung nicht. Intensiv diskutierten sie in ihrer jüngsten Sitzung darüber, wie man Badegästen weiterhin ein attraktives Badevergnügen bieten, aber gleichzeitig die steigenden Kosten für den Betrieb in Schach halten kann. Nach den Worten von Geschäftsleiter Michael Herrmann gehen beim Alpenwarmbad die Einnahmen und Ausgaben „massiv auseinander“. Während die Einnahmen „stabil“ blieben, seien die Ausgaben in der vergangenen Saison stark gestiegen. Grund dafür seien aber nicht in erster Linie die hohen Energiekosten. Vielmehr seien die Personalkosten seit dem Tarifabschluss im Öffentlichen Dienst 2022/23 in die Höhe geschossen – was man vor allem auch deshalb deutlich spüre, weil das Aufsichtspersonal im Freibad in der vergangenen Saison verstärkt wurde.
Personal ist Mangelware
Um die Kosten in den Griff zu bekommen, könne die Kommune nun am Personal sparen oder die Eintrittspreise anheben. Doch letztere „passen eigentlich“, befand Herrmann. Sein Vorschlag, um die Kosten zu senken: die Öffnungszeiten unter der Woche reduzieren. Statt wie bisher werktags um 10 Uhr soll das Bad erst zwei Stunden später – um 12 Uhr – öffnen. Dies soll aber nur für Werktage gelten. An den Wochenenden, in den Ferien und an Feiertagen bliebe es bei 10 Uhr. Durch die spätere Öffnung würde man sich Mitarbeiter sparen, da man nur noch mit einer Schicht, statt wie bisher mit zwei Schichten arbeiten könne. Das sei von Vorteil, denn Personal ist Mangelware. „Wir sind wieder massiv auf Personalsuche“, sagte Herrmann und betonte: „Wir müssen froh sein, wenn wir öffnen können.“ Das gelinge eher, wenn man nur noch mit einer Schicht arbeiten müsse. Außerdem: Würde man die Öffnungszeiten um zwei Stunden reduzieren, ließen sich etwa 10 200 Euro in einer Saison (von Mai bis September) einsparen, so der Geschäftsleiter.
Einheimische könnten mit späterer Öffnungszeit vergrault werden
Für Hanns-Frank Seller kein schlagendes Argument. Er gab zu bedenken, dass sich die Gemeinde bewusst dafür entschieden habe, sich ein Freibad zu leisten. Thomas Guggemos erinnerte daran, dass das Freibad vor allem für die Einheimischen gedacht sei. Von denen kämen viele am Vormittag und könnten mit späterer Öffnungszeit vergrault werden.
„Das Schulschwimmen ist nicht gefährdet“
Auf die Frage von Hans-Otto Pielmeier, was das für Folgen für das Schulschwimmen und den Schwimm-Verein habe, antwortete Bürgermeister Anton Ortlieb, letzterer sei von den späteren Öffnungszeiten nicht betroffen. Mit der Schule müsste man sich allerdings noch abstimmen. „Das Schulschwimmen ist nicht gefährdet“, versicherte Herrmann. Er forderte aber von den Schulen, die das Freibad im Rahmen ihres Unterrichts nutzen, eine Jahresplanung, wann das Schulschwimmen stattfinden soll. Angesichts der angespannten Haushaltslage äußerte Ortlieb die Befürchtung, das Landratsamt könnte im Zuge der anstehenden Haushaltsberatungen die Kommune zu Einsparungen anhalten. Herrmann stimmte ihm zu: Angesichts der Herausforderungen, die aufs Klosterdorf zukämen, „wird der Haushalt eine Herausforderung“.
Neue Beratung in einem Jahr
Mit der Gegenstimme von Thomas Guggemos, wurde schließlich die spätere Öffnungszeit ab 12 Uhr an Werktagen beschlossen. Nach einem Jahr wollen die Räte neu über das Thema beraten.
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