Wochenlang schlapp - Von Müdigkeit geplagt? Wie ein Selenmangel Ihre Gesundheit beeinflusst
Selen – ein essenzielles Spurenelement, das für zahlreiche Prozesse im Körper unerlässlich ist. Doch was passiert, wenn der Körper zu wenig davon erhält? Der Mangel an Selen ist ein Thema, das viele Menschen betrifft, ohne dass sie es wissen. Gerade in den letzten Jahren hat das Interesse an Selen und seiner Bedeutung für die Gesundheit zugenommen.
Wenn Sie sich fragen, ob Selenmangel auch Ihr Wohlbefinden beeinträchtigen könnte, sind Sie nicht allein. Viele Menschen im mittleren Alter stellen fest, dass sie unter unklaren Symptomen leiden – sei es Müdigkeit, Haarausfall oder ständige Erkältungen – und wissen nicht, was dahintersteckt.
Was macht Selen im Körper?
Bevor wir uns mit den Folgen eines Selenmangels beschäftigen, ist es wichtig, die grundlegende Rolle von Selen im Körper zu verstehen. Selen ist ein wichtiger Bestandteil von Enzymen, die den Körper vor schädlichen freien Radikalen schützen und so die Zellen und Gewebe vor oxidativem Stress bewahren. Diese antioxidative Wirkung hilft nicht nur dabei, das Immunsystem zu stärken, sondern spielt auch eine Rolle im Stoffwechsel und der Schilddrüsenfunktion. Darüber hinaus ist Selen für die Fortpflanzung und das Wachstum von Zellen notwendig und trägt zur normalen Funktion des Herz-Kreislaufsystems bei.
Was passiert bei einem Selenmangel?
Selenmangel ist in vielen industrialisierten Ländern eher selten, dennoch kann er zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen führen, wenn er nicht rechtzeitig erkannt und behandelt wird. Zu den typischen Selenmangel-Symptomen gehören unter anderem:
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- Müdigkeit und Erschöpfung: Selen ist an vielen biologischen Prozessen beteiligt, und ein Mangel kann das Energielevel erheblich beeinträchtigen.
- Haarausfall: Ein plötzliches Ausfallen von Haaren kann ein Anzeichen für zu wenig Selen im Körper sein.
- Wiederkehrende Infektionen: Da Selen eine wichtige Rolle im Immunsystem spielt, kann ein Mangel dazu führen, dass der Körper anfälliger für Infektionen wird.
- Muskelschwäche: Auch die Muskelfunktion kann unter einem Mangel leiden, was zu Unwohlsein und vermindertem körperlichen Leistungsvermögen führen kann.
Selenmangel: Ursachen und Risikogruppen
Die Ursachen für Selenmangel können vielfältig sein. Eine der häufigsten Ursachen ist eine unzureichende Aufnahme von Selen durch die Nahrung. Selen kommt vor allem in Fleisch, Fisch, Eiern und einigen Getreidearten vor. Doch gerade in Regionen, in denen der Boden selenarm ist, kann es zu einem niedrigeren Selengehalt in Nahrungsmitteln kommen.
Aber auch krankheitsbedingte Ursachen können zu einem Mangel führen. Menschen mit chronischen Erkrankungen wie Nierenschwäche, Lebererkrankungen oder entzündlichen Darmerkrankungen sind oft stärker gefährdet, an Selenmangel zu leiden. Zudem können auch bestimmte Medikamente die Selenaufnahme im Körper stören. In solchen Fällen ist es ratsam, den Selenstatus regelmäßig überprüfen zu lassen.
Zu den Risikogruppen für Selenmangel gehören vor allem ältere Menschen, Schwangere und stillende Mütter sowie Personen mit unzureichender Ernährung oder bestimmten gesundheitlichen Problemen. Auch Vegetarier und Veganer sollten darauf achten, ausreichend selenhaltige pflanzliche Nahrungsmittel zu sich zu nehmen, da Selen vor allem in tierischen Produkten vorkommt.
Die Folgen von einem Selenmangel
Ein langfristiger Selenmangel kann schwerwiegende Folgen für die Gesundheit haben. Zu den bekanntesten Krankheitsbildern, die durch einen Mangel an Selen begünstigt werden, gehören:
- Kardiomyopathie (Selenspeicher-Krankheit): Diese Erkrankung betrifft das Herzmuskelgewebe und kann zu Herzinsuffizienz führen. Sie tritt vor allem in Regionen auf, in denen der Boden wenig Selen enthält.
- Krebsrisiko: Einige Studien legen nahe, dass ein niedriger Selenstatus mit einem erhöhten Risiko für bestimmte Krebsarten, wie etwa Prostatakrebs, in Verbindung stehen könnte. Selen hat antioxidative Eigenschaften, die helfen, Zellschäden zu vermeiden, die wiederum zu Krebs führen können.
- Probleme mit der Schilddrüse: Selen ist wichtig für die Produktion von Schilddrüsenhormonen. Ein Mangel kann die Funktion der Schilddrüse beeinträchtigen, was zu Symptomen wie Gewichtszunahme, Depression und Müdigkeit führen kann.
Die Folgen von einem Selenmangel zeigen sich also nicht nur durch unspezifische Symptome wie Müdigkeit, sondern können zu ernsten, langfristigen gesundheitlichen Problemen führen. Es ist daher wichtig, frühzeitig gegen Selenmangel vorzugehen.
Wie erkennt man einen Selenmangel?
Um einen Selenmangel zu diagnostizieren, wird in der Regel eine Blutuntersuchung durchgeführt. Dabei wird der Selengehalt im Blut gemessen. Sollte der Wert unterhalb des Referenzbereichs liegen, ist ein Mangel wahrscheinlich. In einigen Fällen wird der Selenstatus durch die Untersuchung von Haaren oder Nägeln überprüft, da diese ebenfalls Selen speichern.
Es ist jedoch wichtig, zu beachten, dass die Symptome eines Selenmangels sehr unspezifisch sein können und leicht mit anderen Gesundheitsproblemen verwechselt werden können. Daher ist eine genaue Diagnose durch einen Arzt unerlässlich.
Wie viel Selen benötigt Ihr Körper?
Selen ist ein essentielles Spurenelement, das der Körper nur in kleinen Mengen benötigt, aber dennoch eine zentrale Rolle für die Gesundheit spielt. Der tägliche Bedarf an Selen variiert je nach Alter, Geschlecht und besonderen Lebensumständen. Während der Körper nur geringe Mengen benötigt, kann ein Mangel an Selen weitreichende Auswirkungen auf das Wohlbefinden haben. Es ist daher wichtig zu wissen, wie viel Selen für verschiedene Gruppen empfohlen wird und wie man den Bedarf optimal decken kann.
Selenbedarf für Erwachsene: Wie viel ist genug?
Für gesunde Erwachsene liegt die empfohlene Tagesdosis an Selen bei etwa 60 bis 70 Mikrogramm pro Tag. Diese Menge reicht aus, um die Funktionen des Immunsystems zu unterstützen, Zellen vor oxidativem Stress zu schützen und die Schilddrüsenfunktion zu stabilisieren.
Wer sich ausgewogen ernährt und regelmäßig selenhaltige Nahrungsmittel wie Fisch, Fleisch, Nüsse und Vollkornprodukte zu sich nimmt, kann in der Regel den Bedarf problemlos decken. Menschen, die jedoch viel verarbeitete Lebensmittel essen oder wenig tierische Produkte zu sich nehmen, könnten Schwierigkeiten haben, ausreichend Selen zu bekommen.
Selenbedarf bei Schwangeren und Stillenden
Schwangere und stillende Frauen haben einen erhöhten Selenbedarf. Während der Schwangerschaft ist Selen besonders wichtig für die Entwicklung des Babys, insbesondere für das Immunsystem und das Wachstum von Zellen. In dieser Lebensphase empfehlen Experten eine tägliche Zufuhr von etwa 80 Mikrogramm Selen. Stillende Mütter benötigen noch mehr, da Selen über die Muttermilch an das Kind abgegeben wird. Die empfohlene Menge für stillende Mütter liegt bei 90 Mikrogramm.
Frauen in dieser Lebensphase sollten daher besonders darauf achten, ihren Selenbedarf durch eine gesunde Ernährung mit selenreichen Lebensmitteln oder gegebenenfalls durch Nahrungsergänzungsmittel zu decken. Bei einer veganen oder vegetarischen Ernährung kann es hilfreich sein, zusätzlich Selenpräparate zu nutzen, um den Bedarf zu sichern.
Selenbedarf bei Senioren
Mit zunehmendem Alter sinkt die Fähigkeit des Körpers, Nährstoffe aus der Nahrung effizient zu absorbieren. Ältere Erwachsene sind daher besonders anfällig für Nährstoffmängel, einschließlich Selen. Eine ausreichende Zufuhr dieses Spurenelements ist besonders wichtig, um das Immunsystem zu stärken und die kognitiven Funktionen zu erhalten.
Für Senioren wird eine tägliche Selenzufuhr von 55 Mikrogramm empfohlen. Ältere Menschen, die sich vor allem von Fertiggerichten oder einer einseitigen Ernährung ernähren, haben möglicherweise Schwierigkeiten, diese Menge zu erreichen. Eine ausgewogene Ernährung mit frischen, selenhaltigen Lebensmitteln oder die Ergänzung durch Selenpräparate kann dabei helfen, den Bedarf zu decken.
Selenbedarf bei Vegetariern und Veganern
Menschen, die sich vegetarisch oder vegan ernähren, müssen besonders darauf achten, ihren Selenbedarf zu decken. Da Selen hauptsächlich in tierischen Produkten wie Fleisch, Fisch und Eiern vorkommt, kann es für Veganer und Vegetarier schwieriger sein, ausreichend Selen aus der Nahrung zu gewinnen.
Für diese Gruppen ist es daher ratsam, selenreiche pflanzliche Lebensmittel in die Ernährung zu integrieren. In einigen Fällen kann es auch sinnvoll sein, Selenpräparate zu verwenden, um sicherzustellen, dass der Bedarf gedeckt wird, besonders wenn die Ernährung nicht ausreichend selenhaltige Lebensmittel enthält.
Selenbedarf bei Menschen mit chronischen Krankheiten
Menschen, die an chronischen Erkrankungen wie Diabetes, Nierenerkrankungen oder Verdauungsstörungen leiden, haben oft einen erhöhten Selenbedarf. Chronische Krankheiten belasten das Immunsystem und erhöhen die Anfälligkeit für oxidativen Stress. In solchen Fällen kann Selen helfen, den Körper zu schützen und die Heilungsprozesse zu unterstützen.
Für Menschen mit chronischen Krankheiten ist es wichtig, regelmäßig den Selenstatus überprüfen zu lassen, um sicherzustellen, dass ausreichend Selen im Körper vorhanden ist. Der behandelnde Arzt kann in solchen Fällen individuell entscheiden, ob eine zusätzliche Selenzufuhr notwendig ist und welche Form von Selenpräparaten am besten geeignet ist.
Was tun bei einem Selenmangel?
Wenn ein Selenmangel festgestellt wird, gibt es verschiedene Möglichkeiten, diesen auszugleichen. Zu den wichtigsten Maßnahmen gehören:
1. Selenreiche Ernährung
Eine ausgewogene Ernährung bei Selenmangel kann oft ausreichen, um die Selenwerte zu normalisieren. Selenreiche Lebensmittel, die in die tägliche Ernährung aufgenommen werden sollten, sind:
- Nüsse: Besonders Paranüsse sind eine ausgezeichnete Quelle für Selen.
- Fisch und Meeresfrüchte: Lachs, Thunfisch, Muscheln und Garnelen enthalten hohe Mengen Selen.
- Fleisch: Insbesondere Schweinefleisch und Rindfleisch sind gute Selenlieferanten.
- Vollkornprodukte: Auch in Vollkornbrot, Reis und Haferflocken ist Selen enthalten.
Für Menschen, die wenig tierische Produkte konsumieren, können auch selenreiche pflanzliche Lebensmittel wie Brokkoli, Pilze und Sonnenblumenkerne eine gute Quelle darstellen. Es ist ratsam, auf eine abwechslungsreiche Ernährung zu achten, um eine ausreichende Versorgung zu gewährleisten.
2. Selen-Nahrungsergänzung
In Fällen von schwerem Selenmangel oder wenn eine ausreichende Nahrungsaufnahme nicht möglich ist, können Selen-Nahrungsergänzungsmittel sinnvoll sein. Diese sind in Form von Tabletten oder Kapseln erhältlich und bieten eine einfache Möglichkeit, den Bedarf zu decken. Bei der Auswahl eines geeigneten Präparates sollte jedoch auf die Dosierung geachtet werden, um eine Selenmangel Überdosis zu vermeiden, da zu viel Selen ebenfalls gesundheitsschädlich sein kann.
3. Medizinische Behandlung und Betreuung
In einigen Fällen kann eine gezielte medizinische Behandlung erforderlich sein, um den Selenmangel auszugleichen. Der behandelnde Arzt wird die besten Maßnahmen empfehlen, die je nach Schweregrad des Mangels variieren können.
Ansprechpartner bei Selenmangel
- Hausarzt oder Allgemeinmediziner: Für eine erste Einschätzung und Blutuntersuchung.
- Endokrinologe: Spezialisiert auf Hormonstörungen und Schilddrüsenerkrankungen.
- Ernährungsberater: Unterstützung bei der Anpassung der Ernährung zur Prävention und Behandlung eines Selenmangels.
- Gynäkologe: Bei Verdacht auf Selenmangel in der Schwangerschaft oder Stillzeit.
- Apotheker: Beratung zu Nahrungsergänzungsmitteln und deren sicherer Einnahme.
Fazit
Selenmangel kann weitreichende Auswirkungen auf die Gesundheit haben. Wenn Sie Symptome wie Müdigkeit, Haarausfall oder wiederkehrende Infektionen bemerken, könnte ein Mangel an Selen der Grund sein. Eine ausgewogene Ernährung mit selenreichen Lebensmitteln kann oft ausreichen, um den Mangel zu beheben. In schwereren Fällen können Nahrungsergänzungsmittel helfen, den Selenbedarf zu decken. Es ist jedoch wichtig, die Dosierung im Auge zu behalten, um eine Überdosierung zu vermeiden.
Über Bianca Büttner
Bianca Büttner hat sich nach dem Studium der Psychologie auf die Themen Gesundheitspsychologie und Betriebliches Gesundheitsmanagement spezialisiert. Mehrjährige Erfahrung in der Aus- und Weiterbildung erweiterten ihr Wissensspektrum zu den Themen Kommunikation, Konfliktmanagement und Stressbewältigung. Sie hat sich kontinuierlich weitergebildet und bietet Präventionskurse für Privatpersonen und Unternehmen zu verschiedenen Entspannungstechniken wie Progressive Muskelrelaxation nach Jacobson, Achtsamkeit und Stressmanagement an. Seit 2022 ist sie Mitglied im Berufsverband Deutscher Psychologen und im Leitungsteam einer Fachgruppe der Sektion Klinische Psychologie aktiv.
Wichtiger Hinweis: Dies sind nur allgemeine Informationen und nicht zur Selbstdiagnose oder Selbsttherapie gedacht. Bei Verdacht auf Selenmangel oder Verschlimmerung der Beschwerden suchen Sie bitte eine Ärztin oder einen Arzt auf.