Tinnitus Behandlung - Nie wieder Pfeifton? Effektive Behandlungen bei Tinnitus


Überblick über Tinnitus-Behandlungsmethoden

Die Behandlung von Tinnitus ist oft komplex und vielschichtig. Sie zielt darauf ab, die Belastung durch die Ohrgeräusche zu verringern und die Lebensqualität zu verbessern. Im Folgenden werden die verschiedenen Ansätze vorgestellt:

  • Beratung und psychotherapeutische Intervention: Diese Methoden bieten Unterstützung und Strategien, um besser mit dem Tinnitus umzugehen. Eine häufig angewandte Methode ist die kognitive Verhaltenstherapie.
  • Entspannungstechniken und Stressbewältigung**: Stress kann einen Tinnitus verschlimmern. Daher kann das Erlernen von Entspannungstechniken wie Autogenes Training, Biofeedback oder Mindfulness-Based Stress Reduction (MBSR) indirekt helfen, die Tinnitussymptome zu lindern.
  • Hörgeräte und Cochlea-Implantate: Wenn der Tinnitus mit einem Hörverlust einhergeht, können Hörgeräte oder Cochlea-Implantate die Tinnituswahrnehmung reduzieren, indem sie das Hörvermögen verbessern.
  • Tinnitus-Noiser und Masker**: Diese Geräte erzeugen ein gleichmäßiges Rauschen, das den Tinnitus überdecken oder zumindest angenehmer machen soll.
  • Musiktherapie: Diese Therapieform nutzt die Eigenschaften der Musik, um eine Entspannung herbeizuführen und die Aufmerksamkeit vom Tinnitus wegzulenken.
  • Medikamentöse Therapie und Akupunktur: Obwohl es keine spezifischen Medikamente gegen Tinnitus gibt, können einige Medikamente zur Behandlung von Begleitsymptomen wie Schlafstörungen oder Depressionen eingesetzt werden. Akupunktur kann in einigen Fällen zur Entspannung beitragen.
  • Behandlung des objektiven Tinnitus: Wenn ein physikalischer Vorgang im Körper Geräusche erzeugt, die auch für andere hörbar sind, spricht man von objektivem Tinnitus. Die Behandlung konzentriert sich dann auf die zugrunde liegende Ursache, die häufig chirurgisch angegangen wird.

Zu beachten ist, dass jede dieser Methoden individuell angepasst werden muss und nicht bei allen Betroffenen gleich wirksam ist. Eine ärztliche Beratung ist daher unerlässlich.

Beratung und psychotherapeutische Interventionen

Einer der wichtigsten Bausteine in der Behandlung von Tinnitus ist die psychotherapeutische Unterstützung. Die kognitive Verhaltenstherapie zielt darauf ab, die Wahrnehmung und Einstellung gegenüber dem Tinnitus-Geräusch zu verändern. Ziel ist es, negative Gedanken- und Verhaltensmuster, die mit dem Tinnitus in Verbindung stehen, zu erkennen und durch positive zu ersetzen. Dadurch kann eine Habituation, also eine Gewöhnung, erreicht werden. Eine weitere wichtige Maßnahme ist das Erlernen von Techniken, die es ermöglichen, trotz Tinnitus entspannt zu bleiben und Schlafstörungen sowie Konzentrationsprobleme zu überwinden.

Entspannungstechniken und Stressbewältigung

Der Zusammenhang zwischen Tinnitus und Stress ist gut dokumentiert. Stress kann die Intensität des Tinnitus verstärken, während Entspannungstechniken helfen können, den Stress zu reduzieren. Beliebte Methoden zur Stressbewältigung sind autogenes Training, progressive Muskelentspannung, Meditation und Yoga. Diese Methoden fördern die Entspannung des gesamten Körpers, was sich wiederum positiv auf den Tinnitus auswirken kann. Auch Biofeedback-Techniken können den Betroffenen beibringen, körperliche Prozesse wie die Muskelspannung bewusst zu regulieren, was indirekt zu einer Reduzierung des Tinnitus führen kann.

 

Hörgeräte und Cochlea-Implantate

Bei Tinnituspatienten mit begleitender Schwerhörigkeit können moderne Hörgeräte wirksam zur Linderung der Symptome eingesetzt werden. Sie verstärken die Umgebungsgeräusche oder bieten spezielle Tinnitus-Programme, mit denen der Tinnitus überdeckt werden kann. Cochlea-Implantate wiederum werden vor allem bei hochgradiger Schwerhörigkeit oder Taubheit eingesetzt und können den Tinnitus unterdrücken, indem sie die fehlende akustische Information direkt an den Hörnerv weiterleiten.

Tinnitus-Noiser und Masker

Noiser und Masker erzeugen ein neutrales Rauschen oder andere Geräusche, die das Tinnitus-Geräusch überdecken oder eine angenehmere Geräuschkulisse erzeugen. Diese Geräte können teilweise in Hörgeräte integriert sein oder als eigenständige Geräte verwendet werden. Sie können insbesondere beim Einschlafen hilfreich sein, wenn die Umgebungsgeräusche leiser sind und das Tinnitusgeräusch als störender empfunden wird.

Musiktherapie

In der Musiktherapie werden gezielt ausgewählte Musikstücke eingesetzt, um eine Entspannungsreaktion zu fördern und die Aufmerksamkeit von den Tinnitusgeräuschen abzulenken. Durch die Konzentration auf die Musik kann der Tinnitus in den Hintergrund treten. Oft ist damit auch ein Gefühl der Erleichterung verbunden, da Musik positive Emotionen auslösen und damit das allgemeine Wohlbefinden steigern kann.

Medikamentöse Therapie und Akupunktur

Obwohl es keine Medikamente gibt, die den Tinnitus direkt verursachen, können Medikamente verschrieben werden, um Begleitsymptome wie Schlafstörungen, Angstzustände oder depressive Verstimmungen zu lindern. In einigen Fällen wird auch Akupunktur empfohlen, die durch die Stimulation bestimmter Körperpunkte zur Entspannung und Schmerzlinderung beitragen kann.

Behandlung des objektiven Tinnitus

Objektiver Tinnitus, also Tinnitus, der durch eine messbare physikalische Aktivität im Körper verursacht wird, kann in einigen Fällen gezielt behandelt werden. Dazu gehört zum Beispiel die operative Korrektur von Blutgefäßen, wenn diese für das hörbare Geräusch verantwortlich sind.

Über Gabriele Kiesling

Gabriele Kiesling ist Physiotherapeutin, Osteopathin, Buchautorin und Youtuberin. Der Schwerpunkt ihrer Tätigkeit liegt seit über 50 Jahren in der Vermittlung ihrer physiotherapeutischen Übungen. Die Wirksamkeit ihrer Übungsmethodik wurde in randomisierten Studien des Deutschen Instituts für Qualität in der Physiotherapie (diqp Berlin) bestätigt. Mit ihren bisher sechs erfolgreichen Büchern in der Reihe „Physiotherapie für zu Hause“ liefert die Buchautorin verständliche Übungsliteratur für Patienten und Laien.

Wichtiger Hinweis: Dies sind nur allgemeine Informationen und nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung gedacht. Wenn bei Ihnen Tinnitus ungewöhnlich häufig oder stark auftritt oder sich Ihre Beschwerden verschlimmern, sollten Sie umgehend einen Arzt aufsuchen. Diese Informationen können eine ärztliche Beratung nicht ersetzen.