An der Kirchelwand: Beliebte Parkplätze am Walchensee fallen weg
2018 war das Thema schon mal ein Aufreger, jetzt liegt es wieder auf dem Tisch: Der Parkplatz an der Kirchelwand am Walchensee soll gesperrt werden. Auch an anderer Stelle am See fallen Parkmöglichkeiten weg, und in Walchensee gibt es bald eine neue Zone mit absolutem Halteverbot.
Walchensee – Aufgrund der Touristenströme und der jüngsten schweren Unfälle am Walchensee wurde erneut über die Verkehrssituation beraten. Das wurde jetzt in der Kochler Gemeinderatssitzung in Walchensee bekannt. Ziel ist es, an verschiedenen Stellen die Sicherheit, auch für Fußgänger und Radfahrer, zu verbessern.
Wie Verkehrsreferent Reinhard Dollrieß (FW) berichtete, fand Ende Februar eine Begehung statt, bei der zusammen mit Vertretern von Behörden verschiedene neuralgische Stellen begutachtet wurden, zum Beispiel die Bushaltestelle unterhalb der Jugendherberge in Urfeld. Dort gab es nie einen offiziellen Parkplatz, trotzdem stellten in diesem Bereich viele Ausflügler ihr Auto ab. Um dem Busfahrer beziehungsweise auch den Fahrgästen eine bessere Übersichtlichkeit zu verschaffen, wurde dieser Bereich im Herbst schon neu gestaltet (wir berichteten). Das Parken ist jetzt deutlich eingeschränkt. Was noch fehlt, ist ein Seitenstreifen. „Dafür muss aber der Asphalt neu gemacht werden“, berichtete Dollrieß. Das soll nun kommen.
Kirchelwand: Kommt eine Schranke ?
In Kürze sollen auch die Parkplätze im Bereich Kirchelwandtunnel wegfallen. Sie befinden sich zwischen Urfeld und Walchensee. Die Stelle ist bei Wassersportlern beliebt. Nun soll eine Schranke errichtet werden, sagte Dollrieß.
Die Sperrung dieser Parkplätze war bereits 2018 heiß diskutiert worden und wurde letztlich, nach massiven Protesten von Wassersportlern, zurückgenommen, um sie im Rahmen des Walchensee-Konzepts neu zu erörtern. Das bestätigt auch das Landratsamt auf Nachfrage unserer Zeitung. Für die Sperrung jetzt „fallen insbesondere verkehrsrechtliche Gründe aufgrund der schwierigen und gefährlichen Zu- und Abfahrt wie auch naturschutzrechtliche Gründe ins Gewicht“, teilt Pressesprecherin Marlis Peischer mit und nennt als Beispiele „mit der Übernachtung einhergehende Begleiterscheinungen wie Müll und Feuer im Landschaftsschutzgebiet“. Zudem füge sich der Platz nicht in das einheitliche Parkraumkonzept ein. „In der letzten Besprechung der Unfallkommission hat das Staatliche Bauamt darüber informiert, dass der Antrag auf Entwidmung des Parkplatzes gestellt wurde.“ Die Entwidmung sei die rechtliche Voraussetzung für das weitere Vorhaben. Dabei habe man besprochen, wie die Zufahrt künftig eingeschränkt werden kann. Dass es eine Schranke werde, konnte Peischer am Montag weder bestätigen noch dementieren.
Querungshilfen über die B11 in Walchensee: Darum ist es so schwierig
Ein weiterer wichtiger Punkt bei der Begehung waren Querungshilfen im Ort Walchensee, vor allem von den beiden Großparkplätzen an der Bergbahn hinüber zur Badewiese. „Das ist seit Jahren ein großes Thema“, sagte Dollrieß, der selbst in Walchensee wohnt, nun im Gemeinderat. Der Wunsch der Bürger und Ausflügler wären Querungshilfen. Doch diese ließen sich rechtlich nicht umsetzen: Zwar sei das Verkehrsaufkommen an schönen Sommertagen hoch, erklärte Dollrieß später auf Nachfrage unserer Zeitung, doch in die Statistik fließe das ganze Jahr ein, inklusive nachts. „Und da reichen die Zahlen nicht aus, um die Anforderungen zur Errichtung zu erfüllen.“ Nun gibt es eine Idee: Der Fußweg, der bereits jetzt vom Parkplatz Herzogstandbahn bis zur Abzweigung Deiningsbachweg verläuft, könnte verlängert werden, und zwar bis zur Höhe der Wasserwachtstation. „Das wäre schon mal eine kleine Verbesserung, weil dann die Menschen, die vom Großparkplatz Rieger kommen, nicht gleich auf der Straße stehen“, so Dollrieß. Allerdings muss das Vorhaben noch mit den Grundstücksbesitzern geklärt werden, und es gibt auch noch Fragen zur Entwässerung.

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An der Grundschule wünschen sich viele Eltern Zone 30. Als eine erste Maßnahme wurde nun ein Gerät zur Geschwindigkeitsmessung auf Höhe der Kirche aufgestellt, berichtete Dollrieß von der Begehung.
Neue Zone mit absolutem Halteverbot
Zum Schluss gingen die Beteiligten noch zum Gasthaus Edeltraut. Denn von dort bis zur Ortsmitte soll auf beiden Seiten der Bundesstraße ein absolutes Halteverbot errichtet werden. „Das ist der Wunsch der Polizei“, berichtete Dollrieß. Bisher war es schwierig, hier Falschparker zu sanktionieren, es lief über die Landschaftsschutzverordnung. „Mit einem absoluten Halteverbot ist die Sanktionierung leichter“, erklärte Dollrieß. Hintergrund ist, dass auch hier viele Badende und Radlfahrer die Straße überqueren. „Wenn sie zwischen den parkenden Autos hindurch kommen, ist die Situation sehr unübersichtlich und gefährlich.“
Außerdem wird überlegt, auf der Bundesstraße zwischen Urfeld und Walchensee generell ein Überholverbot und eine Geschwindigkeitsbegrenzung zu erlassen. Hintergrund sind die schweren Unfälle in letzter Zeit.