Über neun Stunden Tanz: Faschingsgruppen begeistern bei Gardetreffen in Peißenberg
Die Gardetreffen in Peißenberg zählen zu den beliebtesten Faschingsveranstaltungen in der Region. Am Sonntag kamen über 30 Tanzgruppen in die Marktgemeinde und brachten ihre Fans mit.
Peißenberg – Über neun Stunden vollgepackt mit tänzerischem Können: Was der Faschingsverein „Frohsinn 2000“ bei den beiden großen Gardetreffen am Sonntag in der Tiefstollenhalle auf die Beine gestellt hatte, legte die Latte wieder mal ein Stückchen höher.
Bereits am Vormittag waren die Tische proppenvoll. „Das wird richtig kuschelig“, staunte „Frohsinn“-Vorstand Thomas Rößle mit Blick auf die vielen Besucher, die zum Kindergardetreffen strömten. Er bat darum, etwas zusammenzurücken. Rund 400 Gäste waren es schließlich, die sich das Spektakel nicht entgehen lassen wollten. Um die 400 Mädchen und einige Jungs drängten sich zusätzlich beim Aufmarsch aller Garden auf der Bühne, auf der es ebenfalls eng wurde.
Gardetreffen in Peißenberg: Schon die Vierjährigen bewiesen ihr Können
Die Minis der Peißenberger durften als Gastgeber den Reigen eröffnen und wurden von den Anwesenden mit dem dreifachen „Glück auf!“ auf die Bühne gerufen. Danach ging es Schlag auf Schlag. Ob aus Apfeldorf, Benediktbeuern, Sindelsdorf, Penzberg, Schwabsoien, Großweil, Schongau, Habach, Hohenfurch, Unterhausen oder Schwabbruck: Mit meist mehreren Formationen präsentierte der Tanznachwuchs eindrucksvoll, was er in den letzten Monaten einstudiert hatte. Schon die Vierjährigen bewiesen ihr Können mit abwechslungsreichen Choreografien. Die Grundschüler und Teenies hatten sogar Hebefiguren und Pyramiden in petto. Mehrere Kinderprinzenpaare zeigten außerdem mutig ihre Walzer und Showtänze.
Immer wieder streute Thomas Rößle launige Interviews mit den Kindern ein, um Wartezeiten zu überbrücken. Alle Befragten hatten dabei nur Positives über ihre Trainerinnen zu berichten. Nach vier Stunden und viel Applaus machten sich die meist strahlenden Kinder nach ihren Auftritten auf den Weg nach Hause.

Für die Mitglieder vom „Frohsinn“ gab es keine Zeit zum Ausruhen. Denn bereits zweieinhalb Stunden später ging es weiter mit dem Jugend- und Erwachsenengardetreffen. Wieder waren alle Tische voll besetzt. Pauline Rößle, die charmant durch den Abend führte, spornte das Publikum an, die Garden laut hereinzubitten: „Die Garden sollen ganz viel Energie vom Saal bekommen.“
Hohe Beinwürfe, komplizierte Figuren, mehrstöckige Pyramiden und schnelle Sprünge
„Die Gardefamilie ist gewachsen“, freute sich die Moderatorin in Hinblick auf den Auftritt der Wertachgarde Kaufbeuren, die erstmals an der Veranstaltung in Peißenberg teilnahm und sofort beeindruckte. „Wir kommen wieder, wenn wir dürfen“, drückte Tänzerin Sally danach ihre Begeisterung aus. Nicht tanzen konnte zum Bedauern der vielen mitgekommenen Fans im Saal das Schongauer Prinzenpaar wegen einer Verletzung der Prinzessin.
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Zu bewundern gab es dennoch genug. Bei hohen Beinwürfen, komplizierten Figuren, mehrstöckigen Pyramiden und schnellen Sprüngen wurde die Professionalität der Tanzgruppen im Vergleich zum letzten Jahr noch ein Stückchen gesteigert. Garden und Prinzenpaare zeigten allesamt ein hohes Niveau. Als einer der Publikumslieblinge entpuppte sich der Elferrat des „OK Penzberg“. Mit einem Augenzwinkern zeigten die Jungs ihren energievoll und teils lasziv angehauchten Tanz samt durch die Luft fliegender Mitglieder und wurden mit tosendem Beifall belohnt.
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„Es ist so ein tolles Miteinander und ein perfekter Zusammenhalt unter den Garden“, freute sich Thomas Rößle angesichts der guten Stimmung im Saal. Sein Fazit: „Der Fasching lebt. Und er lebt auch im Pfaffenwinkel ganz stark.“ Von Ursula Gallmetzer