Pläne für 42 neue Wohnungen in Peißenberg - Kritik an „drei Riesenklötzen“

  1. Startseite
  2. Lokales
  3. Weilheim
  4. Peißenberg

Kommentare

Sollen gebaut werden: Anstelle des alten Gewerbegebäudes könnten an der Robert-Koch-Straße drei Wohnkomplexe entstehen. © Hörner & Partner

An der Robert-Koch-Straße in Peißenberg sollen aufgeteilt in drei Gebäudekomplexe 42 Wohneinheiten entstehen – anstelle des Betriebsstandorts der Firma „Griesbeck Formenbau“. Der Peißenberger Bauausschuss beschäftigte sich dazu bereits mit einem Vorbescheidsantrag.

Peißenberg – Der in die Jahre gekommene, eingeschossige Flachdachbau, in dem die Firma „Griesbeck“ (u.a. Werkzeugbau und Wasserstrahlschneidearbeiten) einquartiert ist, verleiht dem Quartier an der Robert-Koch-Straße keine besonders schöne Optik. Doch es gibt Pläne für eine andere Nutzung: In der jüngsten Sitzung des gemeindlichen Bauausschusses wurden Entwürfe des Schongauer Architekturbüros „Hörner & Partner“ für ein größeres Wohnbauprojekt präsentiert. Auf der Tagesordnung stand ein Vorbescheidsantrag mit zehn Einzelfragen – unter anderem zur Geschossflächenzahl, der zulässigen Wandhöhe und der Einfügung in die bauliche Umgebung. Die Pläne sehen drei Einzelbaukörper mit einer Grundfläche von jeweils 335 Quadratmetern, drei Vollgeschossen und zurückversetzten Staffelgeschossen vor. Als Firsthöhe sind 12,50 Meter angedacht.

Höhe im Kontext als zulässig eingestuft

Wie es im Ausschuss von Seiten der Rathausverwaltung hieß, könnte das Höhenniveau im Kontext mit den im Süden angrenzenden Wohnkomplexen durchaus als zulässig eingestuft werden. Zumindest habe das Landratsamt in einer Vorabstellungnahme diesbezüglich grünes Licht signalisiert. Der Umfang respektive die Höhe der geplanten Bebauung wurde im Ausschuss kontrovers debattiert. „Ich habe grundsätzlich keine Probleme mit der Umwandlung der Gewerbefläche in eine Wohnnutzung“, erklärte Bernd Schewe (SPD) – aber: „Ich tue mich mit der Orientierung an den großen Blöcken im Süden schwer.“ Auf dem Grundstück würden damit „drei Riesenklötze“ entstehen, die negativen Einfluss auf die optische Wirkung zu den ansonsten eher niedrigen Häusern im Quartier an der Robert-Koch-Straße hätten. „Ich würde mir einen sanfteren Übergang wünschen“, so Schewe. Aber es gehe dem Antragssteller vermutlich um eine „Maximierung der Bebauung“.

Soll weichen: Der noch bestehende Firmenstandort der Firma „Griesbeck“ an der Robert-Koch-Straße 14 in Peißenberg.
Soll weichen: Der noch bestehende Firmenstandort der Firma „Griesbeck“ an der Robert-Koch-Straße 14 in Peißenberg. © Jepsen

Ähnlich äußerte sich Anton Höck (Peißenberger Liste): „Das passt da nicht in die Umgebung rein. Es ist einfach zu viel. Man sollte die Kirche schon im Dorf lassen“ Auch die Konzeption mit quasi vier „Vollgeschossen“ ohne Satteldach sagte Höck nicht zu – ganz im Gegensatz zu Jürgen Forstner (Freie Wähler): Die vorgelegten Entwürfe seien schlüssig. Es sei immer von Nachverdichtung und Vermeidung von Flächenfraß die Rede. Die Pläne würden durch die Flachdachform und dem zurückversetzten Geschoss mehr Wohnraum schaffen. Ein Satteldach sei diesbezüglich wesentlich uneffektiver: „Ja, das ist so. Das baut man heutzutage so“, betonte Forstner in Richtung Höck. Auch Matthias Bichlmayr (Grüne) konnte sich mit den Plänen anfreunden: „Bevor in die Fläche gebaut wird, dann lieber in die Höhe.“

Letztlich beschloss der Ausschuss mit knapper Mehrheit (6:5-Stimmen), dass dem „vorgesehenen Maß der baulichen Nutzung“ mit Geschossflächen- und Grundflächenzahl zugestimmt werden könnte. Auch wurde die Einfügung in die Umgebung bejaht. Allerdings pochte der Ausschuss auf die Einhaltung der kommunalen Stellplatzsatzung. Die Frage, ob eine Abweichung von den Regelungen mit zwei Stellplätzen je Wohneinheit über 50 Quadratmetern statt 35 Quadratmetern möglich sei, wurde mit „Nein“ beantwortet.

Auch interessant

Kommentare