Neue Wege beschreiten Julia und Stephan Michael Babel auf dem Mächlerhof in Stötten am Auerberg: Mit Genussrechten laden sie ein zum genussvollen Investieren.
Stötten am Auerberg – Geboren in Wiesbaden, ist sie schon als Kind häufig umgezogen. „Mein Vater hat bei der Lufthansa gearbeitet, wir haben auch mehrmals im Ausland gelebt“, erzählt Julia Babel.
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In den Niederlanden hat sie dann Internationale Volkswirtschaftslehre studiert, anschließend bei einer Beratungsfirma und als Dozentin an der Hochschule gearbeitet. „Aber mir hat etwas gefehlt – ich war auf der Suche nach einer Heimat“, erzählt sie.
Erst der Mann, dann der Hof
Der Ort, an dem ihre Suche ein Ende gefunden hat: der Mächlerhof in Stötten am Auerberg. Zunächst wurde sie allerdings fündig auf der Suche nach dem passenden Mann, denn 2016 lernte sie Stephan Michael Babel kennen, der aus einer in der Region bekannten Allgäuer Gastronomen-Familie stammt.
Auf dem Berghof in Pfronten aufgewachsen, machte er eine Ausbildung als Koch und Hotelkaufmann, verließ den gastronomischen Bereich aber nach wenigen Jahren, weil ihm ein anderer Umgang mit der Materie vorschwebte. „Meine Familie hat auch immer schon Landwirtschaft im Nebenerwerb betrieben“, erzählt er. Der Umgang mit Tieren war ihm von klein auf vertraut.
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Und da es seine Julia nach „einem Leben mit Tieren“ verlangte – während ihrer Arbeit an der Passauer Universität hatte sie eine Ausbildung als Physiotherapeutin für Hunde und Pferde absolviert – war der neue gemeinsame Weg vorgezeichnet: eine selbstbestimmte Gastronomie, in der „wir unsere Lust, Gastgeber zu sein, ausleben können“, und ein Hof mit vielen Tieren.
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Unterstützung durch Netzwerker
Aktuell leben die Babels mit 16 Rindern, darunter etliche Galloways, zwölf Bergschafen, je zwei Haflingern, Eseln und Ziegen sowie einem Hund auf dem Mächlerhof, den Stephan Babel Ende 2018 bei einer ersten Besichtigung als „die Ruine eines alten landwirtschaftlichen Anwesens“ kennenlernte und sofort von der Liste möglicher Objekte strich. „Viel zu viel Arbeit. Deshalb habe ich Julia gar nichts davon erzählt.“
Doch wenige Wochen später entdeckte diese das Anwesen auf einem Immobilienportal und bestand auf einer erneuten Besichtigung. „Mittlerweile hatten wir Manuela Müller-Gaßner kennengelernt, die als Heimatentwicklerin für ,Heimatunternehmen Allgäu‘ versprach, unsere Pläne zu unterstützen“, erzählt Julia Babel.
Ferienwohnungen und „Tiny Houses“
Das „Heimatunternehmen Allgäu“ versteht sich als Netzwerk-Koordinator für Heimatunternehmen der Region, die innovative Projekte mit Mehrwert für die Gesellschaft umsetzen wollen. Was den Babels vorschwebte, passte genau ins Konzept: Die alte Hofstelle nicht einfach abreißen, sondern behutsam renovieren und mit einigen stimmigen Anbauten ergänzen, um ein gastronomisches Unternehmen aufzubauen, das auf mehreren Pfeilern gründet.
Mittlerweile bietet der Mächlerhof sieben Ferienwohnungen für zwei bis fünf Personen und drei „Tiny Houses“ für Übernachtungsgäste an. Außer Julia und Stephan Babel leben auch Julias Eltern dort.
An einer langen Tafel
Das Restaurant ist Donnerstag bis Samstag ab 14 Uhr geöffnet. Erst sind Kaffee und Kuchen im Angebot, später ein Abendessen à la carte. Zweimal im Monat lädt Stephan zum 5-Gänge-Überraschungsmenü. Für dieses muss man sich voranmelden, doch auch an den übrigen Abenden empfiehlt sich eine Reservierung.
Allerdings nicht wie üblich für einen Tisch, sondern für einen beziehungsweise für mehrere Plätze. „Bei uns sitzen die Gäste an einer langen Tafel nebeneinander, um sich im Laufe des Abends kennenzulernen und ins Gespräch zu kommen“, erläutert Julia Babel das Konzept.
Infoveranstaltung zu Genussrechten
Und die Resonanz könnte nicht besser sein: Bei den Übernachtungszahlen sei aktuell noch Luft nach oben. „Aber die Wohnungen sind ja im vergangenen Jahr erst nach und nach fertig geworden“, erläutert Stephan Babel. „Auf jeden Fall ist auch hier die Tendenz steigend.“
Doch wozu hat das Paar dann zu einem Pressetermin geladen? Bei dem soll ein ganz besonderes Konzept vorgestellt werden: „Wir planen einen neuen Offenbau-Stall für unsere Tiere“, erklärt Julia Babel. Und wer Lust hat, das innovative Paar bei seiner kreativen Arbeit zu unterstützen, kann „Genussrechte“ erwerben. Ein solcher Schein kostet 1000 oder 5000 Euro. Und statt eines Zinses erhält der Investor „Genussrechte“, die er für Übernachtungen, Essen oder Einkäufe auf dem Hof einsetzen kann. Denn im eigenen Hofladen werden auch Selbstgemachtes und weitere Produkte aus der Region angeboten.
Thema Genussrechte
Eine Genussrechte-Infoveranstaltung zu dem Konzept des Mächlerhofes findet an diesem Samstag, 1. Juni, um 14 Uhr auf dem Mächlerhof, Salchenried 12 in Stötten am Auerberg, statt. Eine Anmeldung ist erforderlich. Weitere Informationen unter www.maechlerhof.de.
Die Heimatzeitungen im Landkreis Weilheim-Schongau sind unter „merkur_wm_sog“ auf Instagram vertreten.
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