Weidel-Rückreiseticket aus der Schweiz: Kachelmann stichelt weiter gegen AfD-Chefin

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Ein Schweizer Bündnis hat ein sogenanntes „Rückreiseticket“ für Alice Weidel entworfen. Die AfD-Spitzenkandidatin soll damit die Schweiz verlassen.

Einsiedeln – Im Januar verteilte die AfD in Karlsruhe sogenannte „Abschiebetickets“. Der Wahlkampf-Flyer landete vor allem in Briefkästen von Menschen mit Migrationshintergrund. Die Aktion löste landesweite Reaktionen aus. Nun hat das „Schweizer Bündnis für direkte Demokratie“ (SBFD) die Aktion des Karlsruher AfD-Kreisverbandes kopiert. Der Flyer richtet sich jedoch gegen die in der Schweiz lebende Spitzenkandidatin der in Teilen rechtsextremen AfD, Alice Weidel.

Weidel erhält Rückreiseticket aus der Schweiz – Kachelmann stichelt

Statt einem „Abschiebeticket“ fanden einige Bewohnerinnen und Bewohner der Schweizer Gemeinde Einsiedeln ein „Rückreiseticket“ in ihrem Briefkasten vor, wie blick.ch berichtete. Dort lebt Weidel zusammen mit ihrer Lebenspartnerin und zwei Kindern. Neben dem Ticket wendet sich das Bündnis auch in einem offenen Brief an Weidel. Darin heißt es unter anderem: „Wir Patrioten sind uns einig: Wer sich in einem fremden Land niederlässt, hat sich zu integrieren, Traditionen und Werte zu verinnerlichen und zu leben.“

Aktivistinnen und Aktivisten aus der Schweiz haben für Alice Weidel ein Rückreiseticket entworfen.
Aktivistinnen und Aktivisten aus der Schweiz haben für Alice Weidel ein Rückreiseticket entworfen. © Fotomontage/Screenshot X/@Ann_Waeltin

Und: „Leider mussten wir wiederholt feststellen, dass Ihre politischen Aktivitäten diesem Geist zuwiderlaufen.“ Im weiteren Verlauf des Schreibens wird Weidel dazu aufgefordert, die Schweiz zu verlassen. „Die Schweiz ist kein Rückzugsort für staatsgefährdende und hetzerische Kräfte“, schreiben die Verfasserinnen und Verfasser weiter. Das beiliegende „Rückreiseticket“ beinhaltet zudem einige Anspielungen auf den Nationalsozialismus.

Rückreiseticket für Weidel: Schweizer Bündnis will AfD-Spitzenkandidatin aus dem Land schicken

So wird zum Beispiel die Einstiegszeit 19.33 Uhr angegeben, was der Ernennung Adolf Hitlers zum Reichskanzler im Jahr 1933 entspricht. Die Fluggesellschaft heißt „Ari-Ari“ und könnte in Verbindung mit der von den Nationalsozialisten verwendeten Vorstellung der sogenannten „arischen Rasse“ stehen. Der Flug selbst wird als „AW88“ bezeichnet und soll am 23. Februar 2025, der Tag der Bundestagswahl stattfinden.

Zudem wird auf den Einstieg „rechts“ verwiesen und das Gate „WTF“. Als Passagier steht „Gefährderin der Demokratie“. Die Verfasserinnen und Verfasser des Briefes sind nicht bekannt. Bei dem SBFD handelt es sich eigenen Angaben zufolge um einen „nicht öffentlichen Verband“, der aus „über 80 Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Politik und Kultur aus 14 Schweizer Kantonen“ besteht.

Nach Weidel-Rückreiseticket: Kachelmann kontert gegen AfD-Kandidatin

Auch der Schweizer Wettermoderator Jörg Kachelmann griff das Rückreiseticket für Weidel auf der Plattform X auf. „Als Schweizer hoffe ich auf eine freiwillige Ausreise von Frau Weidel. Die Schweiz ist generell nicht als Safe haven für FaschistInnen gedacht, die von hier aus Umsturzversuche in anderen Ländern organisieren“, so Kachelmann. Der Moderator stichelt auf seinem X-Profil häufig gegen die AfD. So schrieb er in einem Post vom 22. Februar, dass die AfD „die Partei für VerbrecherInnen und diejenigen, die welche werden wollen“ sei. (vk)

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