„Lasst es“: US-Präsident Joe Biden bringt zwei Zerstörer gegen den Iran in Stellung

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Kurs Naher Osten: Steuermannsmaat Colby Bilson hält Wache auf der USS Carney. Der Lenkwaffenzerstörer ist eines von zwei Schiffen, die der US-Präsident gerade gegen den Iran in Stellung bringt. © IMAGO/Aaron Lau/U.S. Navy

Die US-Regierung stellt sich demonstrativ hinter Israel – und schickt Schiffe gegen den Iran, der Vergeltung androht für seine zerbombte Botschaft.

Washington D.C. – Joe Biden redet Klartext: „Don‘t“ hat er in Richtung Teheran geäußert, was im Deutschen so viel bedeutet wie „Tut das nicht“ oder „Lasst es“. Der amtierende Präsident der USA geht davon aus, dass der Iran in den kommenden Tagen mehrere Ziele innerhalb Israels attackieren wird. Er hat deswegen signalisiert, dass die USA helfen werden, alle auf seinen Verbündeten abgefeuerten Waffen abzufangen – das berichten Quellen gegenüber dem Sender CNN. Die USA gehen davon aus, dass der Iran Israel unmittelbar angreifen, und damit der Krieg in Israel eskalieren wird.

Nach dem Angriff Israels auf ein iranisches Konsulargebäude in Damaskus droht der Iran den Israelis mit Vergeltung. Weltweit sei keine israelische Botschaft sicher, sagte ein ranghoher Berater des Obersten Führers Ali Chamenei, wie die Tagesschau berichtet hat. Um seinen Worten Taten folgen zu lassen, hat der amerikanische Präsident jetzt zwei Zerstörer in Alarmbereitschaft versetzt. „Wir verlegen zusätzliche Mittel in die Region, um die regionalen Abschreckungsbemühungen zu verstärken und den Truppenschutz für die US-Streitkräfte zu erhöhen“, sagte ein US-Verteidigungsbeamter in Washington D.C.. Damit ist klar, dass die USA schiffsgestützte Raketen in Stellung bringen, um eine Antwort auf einen möglichen Vergeltungsschlag des Iran parat zu haben.

US-Geheimdienst: Iran bringt 100 Marschflugkörper in Stellung

CNN berichtet von Quellen aus Geheimdienst-Nähe, wonach die USA beobachtet hätten, wie der Iran Waffen neu positioniere, darunter Drohnen und Marschflugkörper – die USA deuten das als Vorbereitung, um israelische Ziele von seinem eigenen Territorium aus anzugreifen. Bis zu 100 Marschflugkörper solle der Iran aktuell gefechtsfertig machen. CNN berichtet aber auch von Zweifeln der amerikanischen Militärs, ob der Iran einen Angriff von seinem Boden aus vorbereitete oder ob er Israel oder die USA von einem möglichen Gegenschlag auf seinem Territorium abhalten wollte.

US-Regierung: Zwei Zerstörer sollen Iran in die Schranken weisen – „USS Carney“ bereits im Roten Meer

Einer der alarmierten US-amerikanischen Zerstörer soll die „USS Carney“ sein. Die „Carney“ befindet sich bereits im Roten Meer und war bisher im Einsatz gegen Angriffe der Huthi-Rebellen. Sie gehört zur Arleigh-Burke-Klasse, einem Schiffstyp von Lenkwaffenzerstörern der United States Navy. Mit derzeit 73 Schiffen ist sie – was die Zahl der Einheiten betrifft – eine der am meisten gebauten Schiffsklassen der US-Navy seit dem Zweiten Weltkrieg und die meist gebaute seit dem Ende des Kalten Krieges. Diese Schiffsklasse führt das Aegis-Kampfsystem – ein automatisiertes Waffen- und Führungssystem, das ursprünglich Raketen zur Abwehr von Kamikaze-Flugzeugen steuern sollte. Seit dem Ende des Kalten Krieges wurde das System erweitert zum Aegis Ballistic Missile Defense System für die Abwehr von ballistischen Raketen.

Die USS Carney war erst im Januar in einen Feuerkampf verwickelt gewesen, als sie im Golf von Aden ein von einem Schiff der Huthi-Rebellen abgefeuertes Geschoss abgefangen und zerstört hatte. Die Huthi-Rebellen sind mit dem Iran verbündet. Der zweite, bisher nicht genannte, Zerstörer der US-Marine wird nach verschiedenen Medienberichten erst in das Krisengebiet verlegt. Die US-Streitkräfte an Land im Irak und in Syrien könnten möglicherweise ebenfalls Drohnen und Raketen abfangen, die auf Nordisrael zielen, je nachdem, von welchem ​​Ort aus sie abgefeuert werden, berichtet CNN.

Das Pentagon arbeitet insbesondere daran, die Luftverteidigung für die im Irak und in Syrien stationierten US-Truppen zu stärken; laut CNN seien die zwischen Oktober und Februar mehr als 100 Mal von vom Iran unterstützten Stellvertretergruppen angegriffen worden. Im Januar wurden drei US-Soldaten getötet, als eine Drohne die US-Luftverteidigung auf einem Stützpunkt in Jordanien durchdrang. US-Präsident Joe Biden gibt sich laut CNN jedenfalls entschlossen: „Wir widmen uns der Verteidigung Israels“, sagte er. „Wir werden Israel unterstützen, wir werden helfen, Israel zu verteidigen, und der Iran wird keinen Erfolg haben.“

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