Nahost-Konflikt im Ticker - US-Präsident Biden verlangt Ende israelischer Angriffe auf UN-Blauhelme
Biden: Israel soll UN-Friedenstruppen nicht beschießen
20.28 Uhr: US-Präsident Joe Biden will die israelische Regierung nach eigener Darstellung darum bitten, Angriffe auf Blauhelmsoldaten im Libanon zu stoppen. Eine Journalistin hatte Biden bei einem Termin im Weißen Haus gefragt: "Fordern Sie Israel auf, damit aufzuhören, UN-Friedenstruppen anzugreifen?" Darauf antwortete der Präsident: "Auf jeden Fall."
Nach Angaben der Vereinten Nationen wurden heute zwei Blauhelmsoldaten der UN-Mission Unifil verletzt, als es in der Nähe eines Beobachtungspostens am Hauptquartier in Nakura zu zwei Explosionen kam. Bereits gestern hatten israelische Truppen nach UN-Darstellung das Unifil-Hauptquartier beschossen und dabei mindestens zwei UN-Soldaten verletzt.
Die UN-Beobachtermission überwacht das Grenzgebiet zwischen dem Libanon und Israel seit Jahrzehnten. Daran sind mehr als 10.000 UN-Soldaten aus rund 50 Ländern beteiligt. Israels Militär beschuldigte die Schiiten-Miliz Hisbollah, Gegenden in der Nähe von Stützpunkten der Blauhelm-Mission für ihre Zwecke zu missbrauchen.
Israels Armee verkündet Tod von Kommandeur des IS im Westjordanland
05.40 Uhr: Die israelische Armee hat erklärt, den Kommandeur der militanten Palästinensergruppe Islamischer Dschihad für die Flüchtlingssiedlung Nur Schams im Westjordanland getötet zu haben. Mohammed Abdullah sei am Donnerstag bei einem israelischen Luftangriff auf das Lager in Tulkarem "eliminiert" worden, gab das Militär an. Der Islamische Dschihad hat den Tod Abdullahs zunächst nicht bestätigt.
Huthis bekennen sich zu erneuten Angriffen auf Handelsschiffe im Roten Meer
Freitag, 11. Oktober, 02.20 Uhr: Die vom Iran unterstützte Huthi-Miliz im Jemen hat sich am Donnerstag zu zwei erneuten Angriffen auf Handelsschiffe bekannt. Huthi-Militärsprecher Jahja Saree sagte, der im Roten Meer unter liberianischer Flagge fahrende Tanker "Olympic Spirit" sei "von elf ballistischen Raketen und zwei Drohnen angegriffen und direkt und schwer getroffen" worden. Der Huthi-Sprecher nannte den Tanker einen "amerikanischen Öltanker". Zudem hätten die Huthis das Schiff "St. John" im Indischen Ozean ins Visier genommen.
Die britische Behörde für maritime Sicherheit UKMTO hatte zuvor mitgeteilt, dass ein Schiff von einem "unbekannten Projektil getroffen" worden sei und das Schiff Schaden genommen habe. Opfer oder Brände wurden demnach zunächst jedoch nicht gemeldet.
Das US-Sicherheitsunternehmen Ambrey meldete jedoch, der mit Chemikalien beladene Tanker sei 73 Seemeilen südwestlich der von den Huthis kontrollierten Hafenstadt Hodeida an der Brücke getroffen worden und habe "leichte Schäden" erlitten. Das Schiff, das auf dem Weg von Dschidda in Saudi-Arabien nach Muscat im Oman war, meldete später laut UKMTO und Ambrey zwei weitere Explosionen in der Nähe. Den Schiffen werde empfohlen, "vorsichtig zu fahren und jede verdächtige Aktivität zu melden", erklärte UKMTO.
Die "St. John" im Indischen Ozean wurde dem Huthi-Sprecher zufolge ins Visier genommen, weil der Eigner angeblich gegen ein "Verbot des Zugangs zu den Häfen des besetzten Palästinas durch die Gesellschaft, der das Schiff gehört", verstoßen habe. Auf der Tracking-Website MarineTraffic wird die "St. John" als ein unter der Flagge Maltas fahrendes Containerschiff aufgeführt, das derzeit von Mogadischu in Somalia in die Vereinigten Arabischen Emirate unterwegs ist.
Mindestens elf Tote bei israelischem Luftangriff im Zentrum von Beirut
20.23 Uhr: Die israelische Armee hat nach libanesischen Angaben zum dritten Mal seit Ende September das Zentrum von Beirut angegriffen. Nach Angaben des libanesischen Gesundheitsministeriums wurden dabei nach ersten Informationen mindestens elf Menschen getötet und 48 weitere verletzt. Wie die staatliche Nachrichtenagentur ANI berichtete, zielte der israelische Luftangriff am Donnerstag "auf das Gebiet der Wohnviertel von Ras al-Nabaa und Nueiri".
Israelische Truppen beschießen UN-Hauptquartier im Libanon - zwei Verletzte
13.57 Uhr: Israelische Truppen haben im Libanon nach Darstellung der Vereinten Nationen das Hauptquartier der UN-Mission Unifil beschossen und dabei mindestens zwei UN-Soldaten verletzt. Ein Panzer der israelischen Armee habe einen Beobachtungsposten der Vereinten Nationen direkt getroffen, teilte ein Sprecher. Es sind die ersten Opfer in den Reihen der Blauhelm-Mission seit Beginn von Israels Bodenoffensive im Libanon gegen die proiranische Hisbollah-Miliz vor rund einer Woche.
Von der israelischen Armee gab es auf Nachfrage zunächst keine Bestätigung oder Details zu dem Vorfall. Zuvor hatte das libanesische Staatsfernsehen über den Vorfall im südlichen Grenzgebiet berichtet. Nakura ist der erste größere Ort nahe der Demarkationslinie zwischen Israel und dem Libanon.
Israel droht Iran mit „tödlicher und präziser" Vergeltung
04.27 Uhr: Nach dem massiven Raketenangriff aus dem Iran bereitet Israel einen Vergeltungsschlag gegen den Erzfeind vor. Heute will das israelische Sicherheitskabinett über mögliche Szenarien beraten, wie das US-Nachrichtenportal Axios berichtet. Verteidigungsminister Joav Galant drohte dem Iran mit einem harten Vergeltungsschlag. "Wer versucht, dem Staat Israel zu schaden, wird einen Preis zahlen», schrieb er auf der Plattform X. “Unser Angriff im Iran wird tödlich, präzise und überraschend sein.“
Medien: Israel berät über Vergeltung gegen Iran
02.20 Uhr: Das israelische Sicherheitskabinett will am heute einem Medienbericht zufolge über einen möglichen Vergeltungsschlag gegen den Iran beraten. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu habe das Treffen anberaumt, berichtete das US-Nachrichtenportal Axios. Demnach benötigt der Regierungschef nach israelischem Recht für Entscheidungen zu weitreichenden Militäraktionen die Zustimmung des Sicherheitskabinetts.
Israelische Armee: Hisbollah-Funktionär in Syrien „eliminiert“
Donnerstag, 10. Oktober, 00.48 Uhr: Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben einen hochrangigen Funktionär der pro-iranischen Hisbollah in Syrien getötet. Die israelische Luftwaffe habe „Adham Dschahut, einen Terroristen Hisbollah-Terrorzelle 'Golan Terrorist Network' in Syrien“ getroffen und „eliminiert“, erklärte die israelische Armee am Mittwoch. Dschahut war demnach als Vermittler aktiv, der Informationen aus syrischen Regierungskreisen „an die Hisbollah weiterleitete“. Der Angriff erfolgte demnach in der Gegend von Kuneitra im Südwesten Syriens nahe der Golanhöhen.
Libanon: Fünf Zivilschutz-Mitarbeiter bei israelischem Angriff getötet
23.15 Uhr: Bei einem israelischen Angriff im Südlibanon sind nach Behördenangaben fünf Mitglieder des Zivilschutzes getötet worden. Sie hätten sich zum Zeitpunkt des Angriffs in einem Zentrum des Zivilschutzes in dem Ort Derdghaija aufgehalten, teilte das libanesische Gesundheitsministerium mit. Das Ministerium verurteilte den Angriff auf Helfer und Retter im Libanon. Israel missachte erneut internationale Gesetze und humanitäre Konventionen.
Der Zivilschutz bestätigte den Angriff auf seine Mitarbeiter und teilte mit, dass sie sich zu dem Angriffszeitpunkt in Bereitschaft befanden. Die Angaben können derzeit nicht unabhängig überprüft werden.
Biden und Netanjahu vereinbaren „engen Kontakt“ für die kommenden Tage
23.06 Uhr: US-Präsident Joe Biden und der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu haben in ihrem Gespräch am Mittwoch vereinbart, in den kommenden Tagen „in engem Kontakt“ zu bleiben. Das gab das Weiße Haus in Washington nach einem Telefonat der beiden Politiker bekannt. Angesichts der israelischen Militäroffensive im Libanon betonte Biden den Angaben zufolge gegenüber Netanjahu die „Notwendigkeit, den Schaden für Zivilisten so gering wie möglich zu halten, insbesondere in den dicht besiedelten Gebieten von Beirut“.
Mehr zum Krieg im Nahen Osten lesen Sie auf der nächsten Seite.