Crash am „Tag der Befreiung“ - Trumps Rache-Zölle lassen Nasdaq einbrechen, Apple verliert zig Milliarden an Wert
Donald Trumps Rache-Zölle haben die Börsen auf Talfahrt geschickt. Die Technologie-Börse Nasdaq gab nach Handelsschluss um bis zu vier Prozent nach. Auch der Leitindex Dow Jones Industrial fiel nachbörslich, nachdem er während des regulären Börsenhandels noch leicht gestiegen war.
Die Aktien von großen US-Technologiekonzernen kollabierten regelrecht nach Bekanntgabe der neuen Importzölle durch die US-Regierung.
Die Liste der Tagesverluste:
- Apple minus 6,1 Prozent
- Nvidia 4,7 Prozent
- Alibaba 3,9 Prozent
- Alphabet 3,0 Prozent
- Netflix 2,8 Prozent
- Microsoft 2,0 Prozent
Apple verliert gut 200 Milliarden Dollar an Börsenwert
Der Börsencrash vernichtete Aktienwerte im Volumen von vielen Hundert Millionen Dollar. Vor dem Kurs-Kollaps war Apple 3,37 Billionen Dollar wert (rund 3,1 Billionen Euro). Die Werteinbuße von 6,1 Prozent summiert sich auf gut 205 Milliarden Dollar.
In Tokio fiel der Nikkei zwischenzeitlich um mehr als vier Prozent auf ein Achtmonatstief. Gegen 7.00 Uhr am Donnerstagmorgen lag der Nikkei 225 mit gut drei Prozent im Minus.
Donald Trump: Auf EU-Importe kommen 20 Prozent Strafzölle
Die Anleger reagierten mit ihrem Aktienausstieg auf die von Donald Trump am Mittwochabend verkündeten neuen US-Importzölle. Sie betragen mindestens zehn Prozent. Für die EU liegen sie jetzt bei 20 Prozent. Chinesische Produkte belasten die USA sogar mit 34 Prozent.
Der chinesische Yuan erreichte ein Zweimonatstief. Die Börse Shanghai blieb jedoch weitgehend stabil.

US-Notenbank Fed plant zu Zinspause
Kritiker von Trumps Zoll-Politik warnen vor inflationären Auswirkungen. Denn die Importzölle müssen US-Firmen bezahlen. Höchstwahrscheinlich reichen sie ihre Zusatzkosten an die Verbraucher weiter – die Folge wären höhere Preise und eine erneut zulegende Inflation.
Aus diesem Grund empfahl die US-Notenbank Fed noch am Abend eine Pause bei den Leitzins-Senkungen. Damit wolle man abwarten, wie sich die neuen Zölle auf die Geldentwertung auswirken werden.
EU bereitet Gegenmaßnahmen bei Zöllen vor
Die EU bereitet nach der Zollankündigung von US-Präsident Donald Trump Gegenmaßnahmen vor, will aber gesprächsbereit bleiben. „Wir finalisieren bereits das erste Maßnahmenpaket als Reaktion auf die Stahlzölle und bereiten nun weitere Maßnahmen vor, um unsere Interessen und Unternehmen zu schützen, falls die Verhandlungen scheitern“, sagte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Rande eines Gipfeltreffens mit Staats- und Regierungschefs zentralasiatischer Staaten in Usbekistan. Man werde auch genau beobachten, welche indirekten Auswirkungen die Zölle haben könnten. Die EU könne keine globale Überkapazität auffangen und auch kein Dumping auf seinen Märkten akzeptieren.
Zugleich betonte die deutsche Spitzenpolitikerin, es sei noch nicht zu spät für Verhandlungen und appellierte an die US-Seite, sich auf Gespräche einzulassen. Ziel müsse es sein, Handelshemmnisse abzubauen und nicht, sie zu erhöhen.
China droht Donald Trump mit Strafzöllen
China drohte den USA mit Gegenmaßnahmen. Die Volksrepublik habe die Ankündigung wechselseitiger Zölle zur Kenntnis genommen und lehne diese entschieden ab, teilte das Handelsministerium in Peking mit. China werde entschlossen Gegenmaßnahmen ergreifen, um seine Rechte und Interessen zu schützen.
Trumps gewaltiges Zollpaket ist faktisch eine Kampfansage an Handelspartner in aller Welt. Bereits vor der Ankündigung hatten die USA Waren aus China, der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt, mit 20 Prozent Zöllen belegt, worauf Peking mit eigenen Maßnahmen reagierte. Nun treffen die Volksrepublik zusätzlich Aufschläge von 34 Prozent, was die Zollbelastung für viele Produkte aus Fernost in Summe auf mehr als 50 Prozent steigen lässt.
(mit dpa)