Kioske bleiben erhalten - Deutsche Bahn steigt bei „ServiceStores“ an Bahnhöfen aus
Die Deutsche Bahn (DB) wird ihre „ServiceStores“ an Bahnhöfen aufgeben, wie die „Wirtschaftswoche“ berichtet. Die rund 200 kleinen Läden, die Snacks, Zeitungen und Getränke verkaufen, sollen künftig unter den Markennamen der jeweiligen Betreiber weitergeführt werden. „Die Läden bleiben und werden weiter modernisiert“, heißt es in dem Bericht.
Kioske weiterhin an Bahnhöfen präsent
Die „Wirtschaftswoche“ führt aus, dass die DB sich vermehrt auf ihr Kerngeschäft konzentrieren will. Das Augenmerk liegt dabei auf der Weiterentwicklung der Bahnhöfe, um Reisenden bessere Informationen und sanierte Anlagen zu bieten.
So wird beispielsweise in München der Hauptbahnhof derzeit komplett neu gebaut. Die „ServiceStores“, die seit 1998 existierten und im Franchise-Modell betrieben wurden, laufen künftig nicht mehr unter dem Markennamen der DB.
Große Handelsketten dominieren Geschäfte an Bahnhöfen
Laut dem Bericht wollte die Bahn ursprünglich kleineren Kiosk-Betreibern die Möglichkeit bieten, an Bahnhöfen Fuß zu fassen. Tatsächlich haben jedoch vorwiegend einige wenige Marktführer, die bereits Erfahrung im Reisendenbedarf haben, diese Geschäfte übernommen.

Deutsche Bahn leidet unter Milliardenverlust
Nach Angaben von Statista beschäftigte die Deutsche Bahn im Jahr 2024 rund 225.600 Mitarbeiter. Der Umsatz erreichte 47,2 Milliarden Euro. Unterm Strich stand 2024 ein Minus von 1,8 Milliarden Euro.
Bahn-Vorstandschef Richard Lutz steht unter erheblichem Druck der Politik, den Logistik-Konzern auf Vordermann zu bringen. Die Deutsche Bahn leidet unter massiven Verspätungen, ein hoher Anteil ihrer Züge erreicht die Zielbahnhöfe nicht zum angegebenen Zeitpunkt. Im Februar 2025 kamen bei den ICE- und IC-Zügen lediglich 66,3 Prozent pünktlich an. Unter dem Begriff versteht die DB eine maximale Verspätung von sechs Minuten. Dabei gilt: Ganz ausgefallene Züge bezieht die DB nicht in die Berechnung der Pünktlichkeitsquote mit ein.
DB setzt großes Sanierungsprogramm um
Außerdem setzt die Deutsche Bahn derzeit ein umfangreiches Sanierungsprogramm um. Bis zum Jahr 2027 will der Konzern damit folgende Ziele erreichen:
- Infrastrukturbedingte Verspätungen um 20 Prozent senken
- Verbesserung der Pünktlichkeit im Fernverkehr auf 75 bis 80 Prozent
- operatives Ergebnis (Eibt) von zwei Milliarden Euro erzielen
Zu den Maßnahmen gehört unter anderem die Generalsanierung von 1500 Streckenkilometern. Allein für die Arbeiten am Schienennetz gab der Deutsche Bundestag 2,7 Milliarden Euro frei.