Wegen Donald Trumps Strafzöllen - Großbritannien und Italien warnen USA vor Handelskrieg
Kurz vor Donald Trumps erwarteter Ankündigung weltweiter Strafzölle anlässlich des von ihm so genannten „Tag der Befreiung“ warnt der britische Premierminister Keir Starmer vor einem Handelskrieg.
Kier Starmer droht indirekt mit Gegenzöllen
Großbritannien sei auf alle Eventualitäten vorbereitet, sagte Starmer im Parlament. Ein Handelskrieg sei „in niemandes Interesse, und das Land verdient einen ruhigen, pragmatischen Ansatz, den wir auch verfolgen werden. Eventuelle Reaktionen auf Trumps Zölle würden "immer von unserem nationalen Interesse geleitet“, sagte Starmer.
Handel zwischen GB und USA erreicht pro Jahr rund 353 Milliarden Euro
Wichtige Warengruppen im Handel zwischen den USA und Großbritannien sind
- Straßenfahrzeuge
- Erdöl und Erdölerzeugnisse
- medizinische und pharmazeutische Produkte
Laut Gov.uk belief sich der „gesamte Handel mit Waren und Dienstleistungen - Exporte plus Importe - zwischen dem Vereinigten Königreich und den Vereinigten Staaten in den vier Quartalen bis zum Ende des dritten Quartals 2024 auf 294,1 Milliarden Pfund“. Das entsprach rund 353 Milliarden Euro.

Auch Italiens Ministerpräsidentin Meloni droht: „Wir können uns verteidigen“
Italiens rechte Ministerpräsidentin Giorgia Meloni warnte ebenfalls vor einem Handelskrieg. „Wir müssen auf jede erdenkliche Weise darauf hinarbeiten, einen Handelskrieg zu verhindern, der weder den USA noch Europa nützen würde.“ Das schließe natürlich aber nicht aus, „dass wir uns, wenn nötig, auch verteidigen“.
Meloni fürchtet um Absatz landwirtschaftlicher Produkte
Meloni äußerte bei der Verleihung eines Gastro-Preises insbesondere Sorgen wegen der Auswirkungen auf landwirtschaftliche Produkte aus Italien. Italiens Staatsoberhaupt Sergio Mattarella bezeichnete die US-Zölle als schweren Fehler. Europa müsse darauf eine einheitliche Antwort geben, „ruhig und entschlossen“.
Die Regeln, die Trump bei einer Rede im Rosengarten des Weißen Hauses (22.00 Uhr deutscher Zeit) verkünden will, dürften die bisher aggressivste und folgenschwerste Zollmaßnahme des US-Präsidenten sein. Der Republikaner hat den Tag der Verkündung vorab als „Liberation Day“ („Tag der Befreiung“) angepriesen.
(mit dpa)