Teuerste Pizzen Italiens: Südtirol-Stadt landet überraschend auf Rang zwei

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Italien ist das Land der Pizza. Doch was kostet sie in den großen Städten? Eine Studie hat nachgesehen – und deckt Wucher-Gastro auf.

Rom – Pizza hatte lange Zeit das Image, richtig günstig zu sein. 4,50 Euro für eine Margherita? Normal. Eine aktuelle Erhebung aus Italien zeigt allerdings, dass dem längst nicht mehr so ist. Auch im Mutterland der Pizza ziehen die Preise kräftig an. Je nachdem, auf welche Stadt geblickt wird, unterscheiden sich die Ausgaben aber gewaltig.

Pizza-Preise in Italien: Städteranking zeigt, wo es am teuersten ist

Zu diesem Schluss kommt die Verbraucherschutz-Organisation altroconsumo. Diese hat Daten des Insitits für angewandte Statistik (ISTAT) zusammengeführt. Analysiert wurden die Preise in 27 italienischen Städten. Daraus ergab sich auch ein Städteranking – mit überraschenden Ergebnissen.

Richtig teuer ist es wenig überraschend dort, wo viel Tourismus herrscht. Im Hotspot Venedig war der Durchschnittspreis laut altroconsumo bei 13,47 Euro. Dabei handelt es sich immer um den Preis für eine ganze Mahlzeit. Das heißt, es wurden die meistverkaufte Pizza und das meistverkaufte Getränk in mehreren Lokalitäten betrachtet. Dazu kamen eventuelle Servicekosten – diese nehmen in Italien offenbar schon mal kuriose Züge an, wie ein Fall in einer Pizzeria in Scurelle zeigte.

Eine Pizza Margherita liegt angeschnitten auf einem Holzbrett.
Pizza gehört zu einem Italien-Urlaub fest dazu. Allerdings wird diese immer teurer. © Pnd 5 Images/imago

Die teuerste Pizza gibt es auf einer italienischen Insel – dahinter folgt Bozen in Südtirol

Auf Platz 1 ist Venedig mit dem Durchschnittspreis jedoch nicht. Diesen belegt Sassari im Nordwesten von Sardinien. Die Stadt mit etwa 122.000 Einwohnern hatte laut altroconsumo einen Durchschnittspreis von 14,11 Euro für eine Pizza-Mahlzeit. Damit liegt sie knapp vor Bozen in Südtirol. Dort zahlte man durchschnittlich 13,90 Euro.

Die Hauptstadt Rom liegt mit einem Durchschnittspreis von 10,88 Euro eher im unteren Mittelfeld. Vergleichsweise günstig ist es im für gute Pizza bekannten Neapel (9,63 Euro) sowie in Livorno (8,67 Euro). Die Toskana-Stadt war von allen betrachteten die günstigste.

Altroconsumo betont, dass sich die Preise innerhalb der Städte stark unterscheiden. So konnte man in Venedig an einer Stelle satte 24 Euro für seine Pizza und ein Getränk zahlen – an anderer nur 10,50 Euro.

Leckere Pizza am Vesuv: Der Preisanstieg in Neapel ist gewaltig

Grundsätzlich sind die Preise in fast allen Städten angestiegen. Im Durchschnitt waren die Ausgaben 16 Prozent höher als noch 2021. Im Vergleich zum Vorjahr sind die Preise in den Städten um vier Prozent angewachsen. Richtig groß war der Anstieg zudem in Neapel. Dort zahlen Kunden 32 Prozent mehr als 2021. Nur in Livorno (-2 Prozent) und Perugia (-3 Prozent) sind die Preise gesunken.

Wo fügen sich die Preise im Europa- und Deutschlandvergleich ein? Tatsächlich finden sich Daten des Magazins Travelbook zu Pizzapreisen in europäischen Hauptstädten. Dabei wurde der Durchschnittspreis für eine Pizza Margaritha betrachtet. Rom befindet sich dort mit 9,33 Euro lediglich auf Rang 22, beinahe gleichauf mit Berlin (9,11 Euro) auf Rang 23. Auch in Deutschland steigen die Preise in der Gastro-Branche an. Am teuersten in Europa ist die Pizza aber in Bern (Schweiz). Dort lag der Durchschnittspreis bei satten 17,70 Euro!

Hohe Pizza-Preise: Inflation in Italien unter dem Euroniveau

Die höheren Preise in Italien fügen sich in die gestiegene Inflationsrate ein. Diese lag Anfang 2023 laut euronews.de bei etwa zehn Prozent. Mittlerweile ist der Durchschnittswert allerdings bedeutend gesunken und lag im Frühjahr 2024 unter dem Durchschnitt des Euroraums. Wie das Portal schreibt, hat der Inflationsdruck in Italien auf Nachfrageseite abgenommen. Durch die Zinspolitik würden weniger Kredite vergeben und die Wirtschaft sei abgekühlt.

Da immer die meistverkaufte Pizza betrachtet wurde, weist altroconsumo auch daraufhin, dass die gestiegenen Werte durchaus damit zusammenhängen könnten, dass die Kunden wieder mehr ausgeben. (lab)

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