Spezielles Wetter-Phänomen: Stadt in Südtirol mit Extrem-Merkmal unter Italiens Städte

  1. Startseite
  2. Welt

Kommentare

Südtirols Landeshauptstadt gehört zu den heißesten Städten in ganz Italien. Über 20 Tropennächte werden pro Jahr gezählt – vor 50 Jahren gab es diese noch überhaupt nicht.

Bozen – Der menschengemachte Klimawandel bringt immer weiter steigende Temperaturen nach Europa. Auch Südtirol bleibt davon nicht verschont, die Durchschnittstemperatur stieg dort in den vergangenen 50 Jahren deutlich an.

Hitze in Südtirol: Durchschnittstemperaturen steigen deutlich an

Über die stark gestiegenen Durchschnittstemperaturen in Südtirol berichtete jüngst der Corriere dell‘ Altoadige. Das Magazin hatte eine Studie von dem Wetter-Dienst ilmeteo.it anfertigen lassen. Wie es dort heißt, habe die Durchschnittstemperatur im Sommer 1976 im Trentino noch 23,1 Grad Celsius betragen. Im Jahr 2024 wurde hingegen eine Durchschnittstemperatur von 27,5 Grad gemessen – damit stieg diese um 4,4 Grad an.

Die Durchschnittstemperaturen in Südtirol steigen immer weiter an. In einigen Regionen werden über 30 Tropennächte pro Jahr registriert. (Symbolbild) © blickwinkel/Imago

Noch stärker sei der Anstieg in Bozen gewesen, die zu den teuersten Städten im Land gehört. Dort seien die Temperaturen sogar von 24,9 auf 30,7 Grad im Jahr 2024 gestiegen. Die ausgewerteten Daten wurden laut Corriere zwischen dem 1. Januar 1975 und dem 31. Dezember 2024 erhoben. Insgesamt wurden 284 Millionen Daten über die vergangenen fünf Jahrzehnte ausgewertet. Einbezogen wurden Angaben zu durchschnittlichen und maximalen Temperaturen, große Hitze, tropische Nächte, Niederschlagsintensität, Dürre sowie die durchschnittlichen Jahrestemperaturen.

Heiße Regionen in Italien: Bis zu 33 Tropennächte in Südtirol

Wie aus der Studie von ilmeteo.it hervorgeht, lässt sich die Veränderung in Südtirol vor allem an der Anzahl der Tropennächte erkennen. Als Tropennacht wird laut Deutschem Wetterdienst (DWD) eine Nacht bezeichnet, in der das Minimum der Lufttemperatur über 20 Grad Celsius beträgt. In der Alpenregion Trentino ist die Anzahl der Tropennächte erschreckend. Im Jahr 1975 wurde keine einzige gemessen, im letzten Jahr waren es 24 in Bozen sowie 33 in Trient.

Dass Bozen zu den heißesten Städten Italiens zählt, sei aufgrund der nördlichen Lage eigentlich ungewöhnlich, sagt der Südtiroler Landesmeteorologe Dieter Peterlin gegenüber der Regionalausgabe der Tageszeitung. „Das ist ein typisches Phänomen des Frühsommers. Das noch relativ kühle Meer mildert die Temperaturen an der Küste und in Mittel-Süditalien. Bozen ist hingegen sehr weit vom Meer entfernt. Deshalb liegen die Maximaltemperaturen im Mai und Juni in Bozen manchmal sogar über denen im Rest Italiens.“ Im Hochsommer gibt es dann deutlich heißere Regionen im Süden Italiens.

Auch das private Forschungszentrum Eurac Research mit Sitz in Bozen warnt immer wieder vor den Tropennächten. „Hohe Temperaturen während der Nacht können sich auf die menschliche Gesundheit negativ auswirken, insbesondere wenn hohe Temperaturen und eine hohe Luftfeuchtigkeit zusammentreffen, die die empfundene Hitze und die potenziellen negativen Auswirkungen noch verstärken“, heißt es von dort. Auch heftige Unwetter sorgen immer wieder für Chaos in einigen Südtiroler Regionen. (rd)

Auch interessant

Kommentare