Italien kürt seine teuerste Stadt – „krank“

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Auch Italien wird stetig teurer. Das spüren nicht nur Urlauber, sondern vor allem die Anwohner. Neue Daten zeigen jetzt die teuersten Städte in Italien.

Rom – Pizza, Pasta und Dolce Vita genießen auch diesen Sommer viele Deutsche bei einem Urlaub in Italien. Doch die Preise steigen auch in Italien. Das trifft Anwohner natürlich mehr als Urlauber – und das in einigen Städten besonders hart. Während die landesweite Inflation im Jahresvergleich bei 1,6 Prozent liegt, gibt es regionale Unterschiede, die Familien stark belasten.

Bozen hat sich einmal mehr als Italiens teuerste Stadt etabliert. Laut aktuellen Daten des italienischen Statistikamts ISTAT lag die Inflationsrate in der Hauptstadt Südtirols im Mai bei 2,3 Prozent. Das bedeutet konkret: Eine Durchschnittsfamilie muss 763 Euro mehr ausgeben als noch vor einem Jahr – eine Belastung, die viele Bürger an ihre finanziellen Grenzen bringt. In Sachen Pizza-Preise landete Bozen allerdings im vergangenen Jahr nur auf Rang 2, während man in Sachen Espresso-Preise die Spitzenposition einnimmt.

Italiens teuerste Stadt liegt in Südtirol – doch Inflation war in zwei anderen Orten höher

Das staatliche Statistikinstitut ISTAT hat für seine Erhebung die Lebenshaltungskosten in allen Regionalhauptstädten sowie in Städten mit mehr als 150.000 Einwohnern verglichen. Während die gesamtitalienische Inflation im Jahresvergleich sogar gesunken ist und nun bei 1,6 Prozent liegt, sticht Bozen mit seiner überdurchschnittlich hohen Teuerungsrate heraus, wie Rai berichtet.

Bozen ist die teuerste Stadt in Italien. Das geht aus neuen staatlichen Daaten hervor.
Bozen ist die teuerste Stadt in Italien. Das geht aus neuen staatlichen Daaten hervor. © IMAGO/Ulrich Wagner

So lag die Inflation in Bozen – genau wie in Venedig und in Neapel bei 2,3 Prozent, während sie in Syrakus in Sizilien sogar einen Wert von 3,0 erreichte. Die Stadt am ionischen Meer landet so auf Rang 1 in Sachen Inflation. In absoluten Zahlen zahlt man in Syrakus allerdings „nur“ 695 Euro mehr im Jahr. Ein geringeres Plus als in Bozen. Auch in Pistoia lag die Inflation mit 2,4 Prozent höher als in Bozen. Doch auch hier stiegen die realen Kosten (649 Euro) für eine Durchschnittsfamilie weniger stark als in Südtirol.

Italiens teuerste Städte: Neben Bozen auch Venedig in den Top Ten

Unter den zehn teuersten Städte sind hinter Bozen Venedig, Padua, Rimini und Belluno, Bologna, Bergamo und Arezzo zu finden. Am geringsten war die Teuerung übrigens mit 0,8 Prozent in Parma, Lodi und Olbia-Tempio.

Die Nachricht, die auch auf Instagram von „raisuedtirol“ geteilt wurde, stieß auf deutliche Reaktionen der Nutzer. „Krank!“, kommentierte eine Person die Entwicklung knapp und brachte damit die Frustration vieler zum Ausdruck. Ein anderer User fragte schlicht: „Aber warum?“ – eine Frage, die sich angesichts der Zahlen viele stellen dürften.

Besonders emotional wurde ein Kommentator, der die Wohnungssituation ansprach: „Wir brauchen leistbare Mieten, ich finde seit 5 Jahren nichts!“ Die Person kritisierte gleichzeitig die politischen Prioritäten und drohte mit Abwanderung. Dieser Kommentar erhielt zwar keine besonderen Zustimmungswerte, spiegelt aber eine Stimmung wider, die in teuren Städten häufig anzutreffen ist.

Italien wird immer teurer - Familien haben zunehmend Probleme

Die Zahlen verdeutlichen ein Problem, das nicht nur Bozen betrifft: Während die nationale Inflation rückläufig ist, kämpfen einzelne Regionen mit überproportional steigenden Kosten. Für Familien bedeutet das eine spürbare Verschlechterung ihrer Kaufkraft, die sich besonders bei den Grundbedürfnissen wie Wohnen und Lebensmitteln bemerkbar macht.

Die Echtheit der ISTAT-Daten ist nicht zu bezweifeln, da sie von der offiziellen italienischen Statistikbehörde stammen. Ob sich die Situation in Bozen in den kommenden Monaten entspannt oder die Stadt ihren unrühmlichen Spitzenplatz weiter behauptet, bleibt abzuwarten.

Für besondere Aufregung sorgte in Italien auch der sogenannte Pizza-Preis-Index. Auch hier zeigte sich teils extreme Preissteigerungen. (rjs)

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