Erneuerung in Südtirol bringt viele Vorteile für Italien-Urlaub – macht ihn aber auch teurer
Mit dem neuen Südtirol Guest Pass können Urlauber bequem von Ort zu Ort reisen. Aber es gibt einige Ausnahmen, die Reisende kennen sollten. Und einen Nachteil.
München – Die Möglichkeit, bequem mit dem Zug nach Südtirol zu reisen, besteht durchaus. In Anbetracht der fiesen Verkehrslage im Juni rund um den Brenner wäre es womöglich nicht die schlechteste Option. Außerdem vermeiden Autofahrerinnen und Autofahrer so fiese Bußgelder für ungeahnte Verkehrsregeln in Italien. Und auch die gestiegene Mautgebühren kann man sich im Zug sparen. Und mit dem neuen Gästepass liefert Südtirol jetzt noch ein weiteres Argument.
20 Pässe in einem: Südtirol Guest Pass erleichtert vieles – ablehnen kann man ihn aber nicht
20 bisherige Gästekarten bündelt der neue sogenannte „Südtirol Guest Pass“ in einem. Mit diesem Pass, der auf dem Handy gespeichert werden kann, können Touristinnen und Touristen Züge, Seilbahnen sowie Stadt- und Überlandbusse nutzen und so von Dorf zu Dorf reisen. Die digitale Karte soll auch als Instrument zur Besucherlenkung dienen und die sanfte Mobilität fördern.
Sobald sich ein Gast in einer Unterkunft anmeldet, wird er erfasst und für die Dauer seines Aufenthalts ein personalisierter Südtirol Guest Pass erstellt. Dieser wird dem Gast dann per E-Mail zugesandt. Er kann den Pass ausdrucken oder in seinem Wallet speichern und dann als digitale Brieftasche auf seinem Smartphone verwenden.
Was ist der Südtirol Guest Pass?
Der sogenannte, neue „Südtirol Guest Pass“ ermöglicht es Urlaubern und Feriengästen während ihres Aufenthaltes in Südtirol, die öffentlichen Verkehrsmittel in der Region zu nutzen. Der Pass ist digital erhältlich. Der Beitrag liegt derzeit bei 60 Cent pro Nacht und Gast. Feriengäste haben damit freien Zugang zur Nutzung des Südtirolmobil-Angebots. Die Abgabe wird laut tourismuspresse.at von jedem Gast erhoben – unabhängig, ob der Pass genutzt wird oder nicht.
Geht es nach Bergsteiger-Legende Reinhold Messner, müssten Besucherinnen und Besucher aber erst einmal Eintritt zur Region zahlen. In gewisser Weise müssen sie das mit der Erneuerung auch. Denn den Preis für den Gästepass müssen alle Reisenden entrichten, ob sie ihn nutzen oder nicht.
Wichtiger Hinweis: Der neue Südtirol-Gästepass ist jedoch nicht überall gültig
Fahrten mit Fernzügen wie EC-Zügen, Railjet, Frecciarossa, Frecciargento oder Italo sind laut südtirolmobil.info mit dem Pass nicht möglich. Auch für die Mitnahme von Fahrrädern und Tieren ist er nicht gültig.
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Der Südtirol Guest Pass gilt auch nicht für folgende touristische Buslinien:
- Linie 444 Toblach-Misurina-Drei Zinnen/Auronzohütte
- Linie 440 Kreuzbergpass-Fischleintal-Sexten
- Shuttle Linie 439 Welsberg-Prags
- Linie 442 Toblach-Niederdorf-Prags (im Zeitraum 10. Juli - 10. September 2024)
(Quelle suedtirolmobil.info)

Wer dennoch lieber ohne Auto nach und in Südtirol reist, kann den Südtirol Guest Pass bei Antritt jeder Fahrt an blauen Entwertungsgeräten in Bussen, Bahnhöfen und Seilbahnstationen entwerten und losfahren. Einige Varianten des Passes sollen laut südtirolmobil.info auch den Eintritt in zahlreiche Museen sowie die Nutzung zusätzlicher Angebote im Urlaubsgebiet ermöglichen.
Detaillierte Informationen erhalten Reisende in den jeweiligen Unterkünften vor Ort oder in den lokalen Tourismusbüros. Allerdings liegt Südtirol laut einer aktuellen Umfrage in der kommenden Sommersaison hinter Österreich und Bayern. Und auch eine Urlaubsgruppe aus München wird die Region wohl so schnell nicht wiedersehen.
Neuerung in Südtirol: Einnahmen aus Gäste-Pass werden auf 20 Millionen Euro geschätzt
Die Einnahmen aus dem Pass sollen dem Landeshaushalt zugutekommen. Jeder Gast muss für ihn bezahlen, unabhängig davon, ob er genutzt wird oder nicht. Sophia Oberjakober, Geschäftsführerin des Mobilitätskonsortiums, rechnet mit etwa 20 Millionen Euro. Das Geld soll laut Oberjakober gegenüber tourismuspresse.at für die Verbesserung und Erweiterung von Bus- und Bahnlinien sowie anderer Infrastrukturen im Land verwendet werden, was auch der örtlichen Bevölkerung zugutekommt.
Landrat Luis Walcher ist begeistert von der Einführung des neuen Südtiroler Guest Passes. Er spricht von einer Dimension, die „einzigartig in Europa“ ist. Das Angebot bringt viele Vorteile für die Gäste. Es wird dazu beitragen, dass unsere Gäste während ihres Aufenthalts auf ihr Auto verzichten, „was wiederum Vorteile für unser Land, die hier lebenden Menschen und die Umwelt bring“, so der Landrat weiter. Die Gästekarte ist ein konkreter Beitrag zur Umsetzung des Klimaplans 2040.