Freihaus Brenner in Bad Wiessee will weiter wachsen
Das Freihaus Brenner in Bad Wiessee will umbauen und erweitern. Der südliche Anbau, einst als Provisorium entstanden, soll ersetzt werden. Das Vorhaben macht eine Änderung des Bebauungsplans nötig.
Bad Wiessee – Das Freihaus Brenner hat eine lange Geschichte. Mehrfach wurde das Gebäude – früher einmal ein lehensfreier Hof des Klosters Tegernsee – seit 1979 von der Familie Brenner umgebaut und erweitert. Nun soll wieder ein neues Kapitel aufgeschlagen werden: Der seit Jahren bestehende südliche Anbau des Gasthauses soll in anderer Form neu errichtet werden. Der Bauausschuss zeigte sich in der jüngsten Sitzung grundsätzlich bereit, dafür den Bebauungsplan zu ändern. Da sich für die vergrößerte Terrasse und das bisherige Nebengebäude laut Bauamtsleiter Anton Bammer keine Genehmigungen fanden, sollen auch diese Punkte im Rahmen des Verfahrens „bereinigt werden“.
Im neuen Anbau sollen Küche, Gastraum und Bühne entstehen
Laut Vorbescheidantrag ist anstatt des bisherigen provisorischen Anbaus ein „seitlich etwas herausgedrehter neuer Baukörper vorgesehen“, der durch einen relativ breiten neuen Zwischenbau mit dem Hauptgebäude verbunden werden soll. Im Anbau sollen eine Küche sowie ein Gastraum mit Bühne entstehen, im Verbindungsbau werden laut Antrag im Wesentlichen Lobby und Toiletten untergebracht.
Grenzen des Bebauungsplans werden sehr stark überschritten
„Das wirkt meiner Meinung nach sehr gelungen“, kommentierte Bauamtsleiter Bammer die Planung. Die neu geplanten Baukörper würden sich dem vorhandenen Hauptgebäude weiterhin unterordnen. Die Baugrenzen des bestehenden Bebauungsplans würden bei der dargestellten Planung allerdings „sehr stark überschritten“. Eine Genehmigung über den Befreiungsweg sei daher wohl kaum möglich, machte Bammer deutlich. Stattdessen müsste der Bebauungsplan geändert werden.
Seitenhieb wegen nicht genehmigter Vergrößerung der Terrasse
Das sah auch Bernd Kuntze-Fechner (SPD) nicht anders: Die Veränderung sei so wichtig und gravierend, dass man dies über den Bebauungsplan lösen sollte. „Das ist ein wichtiger gastronomischer Betrieb“, meinte Kuntze-Fechner und als Seitenhieb auf die ohne Genehmigung erfolgte Vergrößerung der Terrasse: „Der liegt in der Natur, da wachsen die Dinge.“
Kurt Sareiter (CSU) war ebenfalls dafür, den Bebauungsplan zu ändern. Er könne sich Umbau und Erweiterung an dieser Stelle vorstellen: „Das steht ja schon viele, viele Jahre“, meinte er zum Anbau. „Jetzt will er es eben gescheit machen.“
Grünen-Gemeinderat würde sich Schaugerüst wünschen
Johannes von Miller (Grüne) bezeichnete die Planung ebenfalls als gelungen. Angesichts des geschichtlich wichtigen Baukörpers am Berg äußerte er allerdings den Wunsch, dass der Bauherr durch Auspflocken oder gar ein kleines Schaugerüst die Dimension der neuen Anbauten deutlich macht.
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Keine Einwände gegen den geplanten Umbau hatte auch Johann Zehetmeier (FWG): „Ich kann mir das durchaus vorstellen.“ Er bat allerdings eindringlich darum, „alles mit aufzunehmen, was da oben tatsächlich vorhanden ist“. Die Bemerkung zum Thema Genehmigung sei ihm ein bisserl aufgestoßen. „An anderer Stelle sind wir da sehr akkurat“, meinte Zehetmeier.
Landratsamt muss Änderung des Bebauungsplans zustimmen
Einhellig beschloss der Bauausschuss, dem Vorbescheidsantrag des Freihauses Brenner zuzustimmen. Vor einer endgültigen Entscheidung über die Änderung des Bebauungsplans müsse aber zunächst das Landratsamt Miesbach als Baugenehmigungsbehörde gehört werden. Danach sei noch eine Verfeinerung der Planung notwendig, „um eine bessere Beurteilungsgrundlage zu haben“.
gab