Dosierampel fürs Tal? „Warum nicht?“

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Unvermeid- oder steuerbar? Achensee testet an zwei Tagen im Februar eine Dosierampel, um der Blechlawine Herr zu werden. Ähnliches schließt der Miesbacher Landrat Olaf von Löwis fürs Tegernseer Tal nicht aus. © archiv tp

Am 10. und 17. Februar regelt eine Ampel den Verkehr um den Achensee. Ähnliches könnte sich auch Miesbachs Landrat von Löwis (CSU) für das Tegernseer Tal vorstellen.

Tegernsee – Am 10. und 17. Februar macht Tirol ernst. Dann gerät der Verkehr auf der B 307 kurz hinter der Grenze am Achenpass ins Stocken. Eine Dosierampel in Achenkirch Nord soll künftig Blechlawinen um den Achensee verhindern. Ähnliches könnte sich auch Miesbachs Landrat Olaf von Löwis (CSU) für das Tegernseer Tal vorstellen.

Was für den Lkw-Verkehr an der Grenze bei Kiefersfelden auf der Autobahn nach Österreich mit der Blockabfertigung schon länger praktiziert wird, soll am 10. und 17. Februar nun auch für Autos am Achensee getestet werden. Denn dort will man die langen Staus der letzten Jahre hinunter ins Inntal nicht länger hinnehmen. Eine Dosierampel in Achensee Nord soll es richten. Ein geeigneter Standort wird von der Bezirksregierung in Schwaz noch gesucht. Rückstaus auf bayerischer Seite könnten die Folge sein.

Doch Olaf von Löwis gibt sich gegenüber dem Bayerischen Rundfunk (BR) gelassen, wie dieser berichtet. Er sei von der Bezirkshauptmannschaft in Schwaz vorbildlich über die Maßnahme informiert worden und könne die Tiroler in ihrem Kampf gegen die Blechlawinen verstehen. „Wir beobachten jetzt diese Dosierung, inwieweit sie den Verkehr sinnvoll reduzieren und lenken kann“, zitiert der BR Löwis. „Wenn es entsprechende Ergebnisse gibt, die auch uns veranlassen, etwas Ähnliches in Erwägung zu ziehen: Warum nicht?“ Löwis zielt darauf ab, dass sein Landkreis bereits ab Holzkirchen Richtung Tegernsee eine Dosierampel nicht ausschließen würde.

Aktuell sollen dann an der A8 bei der Ausfahrt Holzkirchen Schilder vor der Blockabfertigung an der B 307 Richtung Tirol warnen und die Autofahrer veranlassen, auf der Autobahn zu bleiben. Wer diese Hinweise in den Wind schlägt, dem droht ein langer Stau hinter Kreuth. Denn die Ampel vor Achenkirch springt nach jedem Fahrzeug auf Rot. Grün wird es erst nach ein paar Sekunden, je nach Verkehrslage rascher oder langsamer. Auf einem zweiten Licht neben dem Rotsignal werden die Sekunden bis zum nächsten Grün heruntergezählt. Bis zur bayerischen Grenze, so die Tiroler Behörden, dürfte sich dann ein Stau von vier bis fünf Kilometern ergeben. „Ich glaube nicht, dass es Rückstaus bis ins Tegernseer Tal geben wird“, wird Kreuths Bürgermeister Josef Bierschneider zitiert. „Da müssten schon plötzlich riesige Massen an Fahrzeugen an dem Tag durch unser Tal fahren, damit so ein langer Stau entsteht“. Tatsache ist, dass bei der Lkw-Blockabfertigung vor Kufstein sich die Brummis manchmal bis Irschenberg und weiter zurückstauen. Mit Beginn der Faschingsferien ist man schlauer, welche Auswirkungen die Ampel in Achensee für die Autofahrer im Tegernseer Tal hat.

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