Seniorenresidenz Wallberg: Noch kein Zeitplan für den Neustart
Die Seniorenresidenz Wallberg soll Zug um Zug erneuert werden. Wann die Bauarbeiten beginnen, ist bisher offen. Unterdessen läuft der Betrieb wie gewohnt weiter.
Rottach-Egern – Die in die Jahre gekommene Seniorenresidenz Wallberg soll Schritt für Schritt erneuert werden. Im Juni hatte der Rottacher Gemeinderat dem Abbruch und Neubau zugestimmt. Wann die Bauarbeiten beginnen, ist derzeit allerdings noch offen. In diesem Frühjahr ist damit nicht zu rechnen. Noch wartet das Unternehmen Carestone als Eigentümerin auf die Baugenehmigung durch das Landratsamt Miesbach. „Momentan laufen die erforderlichen Prüfungen im Genehmigungsverfahren“, berichtetet Unternehmenssprecher Stefan Schlichting auf Anfrage. Mit Verweis darauf lässt er weitere Fragen offen. Ob sich an der Planung etwas ändert, wie der Zeitplan aussieht – dazu gibt’s keine Auskunft.
Komplex mit drei Neubauten geplant
Der vom Gemeinderat befürwortete Entwurf sieht drei vierstöckige Baukörper mit insgesamt 156 Zimmern vor. Die Rede war davon, dass nach der Fertigstellung des ersten Hauses die Bewohner des Bestandsgebäudes in den Neubau einziehen. Auf den Umzug folge der Abriss des Altbaus, dann der Bau der weiteren Häuser. Eine Schließung sei nicht vorgesehen.
Aktuell läuft der Betrieb im Seniorenheim wie gehabt. Daran werde sich so schnell nichts ändern, war vonseiten der örtlichen Verwaltungsleitung zu hören. Es gebe auch keinen Aufnahmestopp wegen der geplanten Erneuerung. Im Oktober 2023 habe ein Vertreter von Carestone die Erneuerungspläne den rund 70 Mitarbeitern vorgestellt. Die gesamte Maßnahme erstrecke sich über einen längeren Zeitraum und solle die Bewohner nicht belasten.
Neuer Eigentümer hat Betreibergesellschaft beauftragt
Sanierungspläne hatte auch schon der frühere Betreiber Peter Wisgott gehegt, der im Februar 2021 überraschend starb. Die Erben verkauften an den Immobilienentwickler Carestone aus Hannover. Im Dezember 2022 holte Carestone die Auvictum-Gruppe mit Sitz in Hanau als Betreiberin ins Boot. Im Januar 2023 stellte Carmen Wolff-Heinrich als Vertreterin von Auvictum das Betriebskonzept im Gemeinderat vor. Sie versicherte, Auvictum schätze die Kompetenz der bewährten Mitarbeiterschaft und wolle den Bewohnern die vertraute Umgebung bewahren. Zum Zeitpunkt ihres Vortrags lebten 85 Senioren in der Einrichtung. Bis zum Umzug in den ersten Neubau sollte sich die Zahl der Plätze auf 63 reduzieren.
Wolff-Heinrich hat das Unternehmen im August 2023 verlassen. Aktuelle Anfragen zum Betrieb der Seniorenresidenz und der Zahl der Bewohner beantwortet Auvictum nicht, sondern verweist auf Carestone als Eigentümer.
Gemeinde sichert Weiterbetrieb per Vertrag
Wie wichtig das Seniorenheim für die Gemeinde Rottach-Egern ist, hat Bürgermeister Christian Köck (CSU) immer wieder betont. Um die Heimplätze zu erhalten und auf einen modernen Stand zu bringen, sind vom Gemeinderat viele vertragliche Vereinbarungen getroffen worden. Irritationen gab’s, als Carestone im April 2023 einen Bauantrag einreichte, in dem die zunächst vorgesehenen Personalwohnungen im Dachgeschoss und die Tiefgarage fehlten. Das Gremium lehnte ab. Carestone besserte nach und bekam im Juni das Okay für eine Variante mit Personalwohnungen, aber ohne Tiefgarage. Beim Stellplatzkonzept blieben allerdings Fragen offen.
Nach all den Gesprächen sieht Köck die Zukunft der Seniorenresidenz auf einem guten Weg. Die Plätze würden dringend gebraucht, zumal die Villa Bruneck im benachbarten Kreuth Ende 2021 die Pflegeabteilung geschlossen hat. Köck rechnet damit, dass sich der Start der Bauarbeiten ins kommende Jahr verschiebt. Ein Nachteil sei das aber nicht, findet der Bürgermeister. Nach dem aufwendigen Ausbau der Weissachaustraße hätten die Anwohner dadurch doch zumindest eine Verschnaufpause.