Dorfen - Die Stadt Dorfen baut Alters-WGs und Sozialwohnungen. Jetzt war Richtfest, im Sommer 2025 soll alles fertig sein.
Halbzeit und zugleich Hebweih: Ende August 2023 begannen die Bauarbeiten, bis Sommer 2025 soll das Gebäude am Schießhallenplatz in Dorfen dann beziehbar sein. Die Stadt baut dort Senioren-WGs und Sozialwohnungen. Nun ist der Rohbau fertiggestellt, der Dachstuhl errichtet. Bürgermeister Heinz Grundner und weitere Vertreter der Stadt feierten am Mittwoch auf der Baustelle das Richtfest. Zimmerermeister Martin Geidobler stand oben auf dem Gerüst, sprach den Richtspruch und warf mit Schwung ein Sektglas auf den Boden.
Die Lage ist ideal – unweit des Zentrums, vorne hält jede halbe Stunde der Stadtbus, hinten raus liegt der Stadtpark. Hier entsteht ein besonderes Projekt. Im Erdgeschoss wird eine ambulant betreute Wohngemeinschaft für ältere Menschen eingerichtet, dafür sind zehn Appartements mit Gemeinschaftsräumen eingeplant.
Es sei ein Meilenstein in der ambulanten Pflege, freute sich Marion Prey, die das Marienstift auf dem Ruprechtsberg leitet, nach der Besichtigung der Räumlichkeiten. „Wir waren in die Planung mit einbezogen“, sagte die examinierte Krankenschwester und Betriebswirtin.
Die WG-Bewohner können sich einzeln in der Wohngemeinschaft einmieten, jeder hat sein eigenes Zimmer, dazu kommt eine große Wohnküche. Hier liege der große Unterschied zur gewöhnlichen ambulanten Betreuung zu Hause, so Prey: „Die Senioren leben nicht mehr allein, werden dennoch betreut.“ Dieses Angebot ermögliche einerseits eine gewisse Autonomie bis ins hohe Alter, sei aber auch gleichzeitig eine Entlastung für die Angehörigen pflegebedürftiger Menschen.
Möglich, dass hier auch die Mitarbeiter des Marienstifts bezahlbaren Wohnraum finden. Denn in den oberen Stockwerken entstehen 21 zwei bis vier Zimmerwohnungen mit einer Wohnfläche von 1 500 Quadratmetern. „Die Wohnungen vermietet die Stadt zu günstigen Konditionen“, erklärte Grundner. Die Bedingungen werden in einer der nächsten Sitzungen des Haupt- und Finanzausschusses im Stadtrat festgelegt, so der Rathauschef.
Grundner zeigte ich beeindruckt über die „gelungene Architektur des imposanten Gebäudes mit seinen abgeschrägten Kanten“, das sich perfekt in das Gesamtbild an der Isener Straße einfüge. Sozialer Wohnungsbau sei mittlerweile längst nicht mehr hoch und hässlich, fügte Oliver Stuke, Geschäftsführer der prpm Architekten + Stadtplaner GmbH an.
Der Neubau ist nicht nur optisch modern gestaltet, sondern auch energetisch vom Feinsten, er entspricht dem aktuellen Energiestandard von Kfw 55 und wird an das Fernwärmenetz der Stadtwerke Dorfen angeschlossen. Auf dem Dach soll zudem eine Photovoltaikanlage installiert werden. Die Gesamtkosten liegen bei 6,9 Millionen Euro, die Regierung von Oberbayern fördert das Projekt mit 2,7 Millionen Euro.
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An dieser Stelle hätte noch bis Mai 2023 das frühere „Armenhaus“ gestanden, erinnerte Grundner. Eine Sanierung des gut 70 Jahre alten Gebäudes am Schießhallenplatz 1 gegenüber vom städtischen Bauhof rechnete sich nicht mehr. Das Gebäude beherbergte den „Sozialen Kleiderladen“ des Sozialvereins „Dorfener Notgroschen“ sowie die Tafel, und die Stadt hielt dort Notunterkünfte vor.