Schongauer Mittelschüler arbeiten mit Künstlicher Intelligenz – Pilotprojekt gut angelaufen

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Strahlende Gesichter: Mittelschul-Rektor Frank Pfaffenberger (re.) und Stephan Hagl (Lehrer und Datenschutz-Beauftragter) sind begeistert von den Möglichkeiten, die ein Arbeiten mit Künstlicher Intelligenz (KI) eröffnet. © Christine Wölfle

Die Schongauer Mittelschule macht bei dem bayernweiten Projekt „Digitale Schule der Zukunft“ mit. Bislang zeigen sich Lehrer von den KI-Möglichkeiten begeistert.

Schongau – Ist die Verwendung von Künstlicher Intelligenz (KI) Fluch oder Segen? Diese Frage scheint gerade allgegenwärtig. Die Lehrer der Mittelschule Schongau sind sich einig: Arbeiten mit KI ist eine wunderbare Ergänzung und ein „supertolles neues Unterrichtsmittel“.

Rückblick: Seit Beginn des Schuljahrs ist die Mittelschule Schongau eine von zahlreichen Pilotschulen in Bayern, die das Projekt „Digitale Schule der Zukunft“ angegangen haben. Das heißt, sie haben die komplette siebte Jahrgangsstufe mit Tablets ausgestattet. Für jedes Endgerät gab es 300 Euro Zuschuss und keine Vorgabe, welche Art Tablet beschafft werden soll. Diese gehören den Schülern, sie können sie auch privat nutzen.

Doch vorrangig geht es natürlich um die Nutzung im Unterricht. Und die hat sich mittlerweile richtig gut eingespielt, wie Frank Pfaffenberger, Rektor der Mittelschule, und Stephan Hagl, Lehrer an der Mittelschule und Datenschutzbeauftragter des Landkreises, beim Pressegespräch verraten.

„Digitale Schule der Zukunft“: Schongauer Mittelschüler arbeiten mit Künstlicher Intelligenz

„Wir verwenden ausschließlich gefahrlose Tools. Diese basieren natürlich auf Programmen wie ChatGPT, sind aber auf unsere Schulprogramme angepasst“, erklärt Hagl, der federführend für die digitale Umstellung verantwortlich ist, und jetzt auch eine schulinterne Weiterbildung für die knapp 40 Lehrkräfte der Mittelschule veranstaltet hat. „Die Kollegen waren echt überrascht und begeistert, was alles mit diesen Programmen möglich ist“, freut sich der Datenschutzbeauftragte über den großen Zuspruch des Kollegiums. „Die sind alle total offen für diese Veränderung und ziehen super mit.“

Doch was begeistert die Lehrer so? Da gibt es zum Beispiel ein Schreibprogramm, das den Schülern schon während des Schreibens Feedback gibt und ihnen Verbesserungsvorschläge macht. „Das ist eine super Unterstützung und auch Entlastung für die Lehrer, weil das Programm ganz individuell mit dem jeweiligen Schüler arbeitet“, erklärt Hagl. Und das in Echtzeit. In Hagls Augen ist das wesentlich effektiver, als einen Aufsatz zu schreiben und den erst eine Woche später korrigiert zurückzubekommen.

„Zuerst kommt immer noch der Mensch, der Lehrer“

Solche Programme gibt es natürlich auch für die anderen Fächer: Immer mit der Möglichkeit, sich individuell fördern und fordern zu lassen. Dazu kommen Programme, mit denen die Lehrer interaktive Arbeitsblätter erstellen können. Oder eins, mit dem man Interviews mit historischen Persönlichkeiten führen kann. „Ich habe das mit Marie Antoinette ausprobiert, das war echt spannend“, plaudert Pfaffenberger aus dem Nähkästchen.

Doch bei aller Begeisterung für die neue Technologie ist den beiden eines besonders wichtig: „Zuerst kommt immer noch der Mensch, der Lehrer. Dieser hat die Verantwortung und entscheidet, wie die KI sinnvoll in seinem Unterricht eingesetzt wird.“ Denn diese wird weder die Lehrpläne erstellen, noch den Unterrichtsaufbau planen. „Die KI ist eine Ergänzung, kein Ersatz.“ Pädagogik vor Technik, sozusagen. Und auch die Leistungsnachweise werden nach wie vor mit Stift auf Papier geschrieben.

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Das Projekt „Digitale Schule der Zukunft“ wird in der Mittelschule Schongau auch im kommenden Schuljahr fortgesetzt. Auch dann erhalten alle neuen Siebtklässler ein Tablet. Und die 68 „Alten“, dann Achtklässler, behalten ihres natürlich und werden weiterhin damit arbeiten.

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