„Wolfratshausen ist immer für ein Wunder gut“: DJ will Nachtleben auf Vordermann bringen

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Die nächsten Veranstaltungen sind bereits in Planung: Benjamin Marmetschke , Chef der Event-Agentur „Lebensgfui“. © Sabine Hermsdorf-Hiss

Er legt seit 24 Jahren als DJ auf - und will nicht nur dem Nachleben in Wolfratshausen auf die Sprünge helfen: Ascholdinger Benjamin Marmetschke, Kopf der Event-Agentur „Lebensgfui“.

Wolfratshausen - „Hier tut sich ja eh nix.“ Solche Sätze kann Benjamin Marmetschke (41), auch bekannt als DJ Benni Bee, nicht mehr hören. „Man soll nicht jammern, sondern etwas tun.“ Der Ascholdinger, Kopf der Event-Agentur „Lebensgfui“, ruft nun bereits zum dritten Mal eine Ü30-Party in der Loisachhalle ins Leben – und will in Zukunft dem Nachtleben nicht nur in Wolfratshausen auf die Sprünge helfen.

„Die Diskothek Turm: seit Jahren geschlossen. Die Escobar in der Glashütte: hat dicht gemacht. Die LJ´s Bar: in der Sommerpause“, zählt Marmetschke allein drei Beispiele aus der Loisachstadt auf. „Also bin ich auf Dominik Tabak als Betreiber der Loisachhalle zugegangen und habe ihm angeboten, auf eigenes Risiko eine Ü30-Party zu organisieren.“

Nachtleben in Wolfratshausen: DJ organisiert zum dritten Mal Ü30-Party

Wieso eigenes Risiko? „Die Location muss ebenso bezahlt werden wie der Aufbau und das Personal. Und es ist ein Unterschied, ob ich bei einer kleineren Veranstaltung 500 Euro oder bei einer großen 10 000 Euro drauflegen muss.“ Aber: Schließlich ist die letzte Ü30-Party über sechs Jahre her. „Und die Leute warten darauf, dass sich gerade jetzt, nachdem sich das Leben nach Corona normalisiert hat, wieder etwas tut.“

Erfahrungen bringt der 41-Jährige in rauen Mengen mit. „Ich lege als DJ seit 24 Jahren quasi zwischen Berlin und Gardasee auf, bin als Tontechniker sowohl am Christopher Street Day als auch bei Gaufesten zu finden. Ebenso übernehme ich Starbetreuung und, da ich mir den erforderlichen Erlaubnisschein angeeignet habe, auch die Brandwache bei diversen Veranstaltungen.“

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Seine beiden Mitstreiter im Orga-Team, sein Bruder Sebastian Marmetschke und Kathy Ertl, kennen sich bestens in diesem Sektor aus. „Zusammen bringen wir sozusagen über ein halbes Jahrhundert Veranstaltungserfahrung mit“, sagt Benjamin Marmetschke.

Die erste Ü30-Party Anfang Dezember vergangenen Jahres fiel mit dem Schneechaos zusammen – dementsprechend mau war der Besucherandrang. „Bei der zweiten im März standen noch 500 Leute um 21 Uhr vor der Tür, die unbedingt rein wollten. Man kann es nicht abschätzen.“ Das nächste Event fällt auf das letzte Wiesn-Wochenende. „ Mal sehen, wie es wird“, so der Veranstalter vorsichtig, „aber Wolfratshausen ist immer für Wunder gut.“

Events lösen Domino-Effekt aus - Auch für Jugend soll etwas geboten werden

Die verschiedenen Events haben laut Marmetschke eine Art Domino-Effekt ausgelöst. „Die anderen Veranstalter sagen plötzlich: ,Hey, ich mach‘ jetzt auch etwas, egal ob in Bad Tölz oder anderswo.‘“ Der 41-Jährige zitiert eine Binsenweisheit: „Konkurrenz belebt das Geschäft – umso schöner, dass es hier auf diese Art und Weise allen zugutekommt.“

Ist die Party vorbei, heißt es aber nicht, sich auf den Lorbeeren ausruhen. Die nächsten Planungen sind bereits im Gange. „Ich befinde mich neben Wolfratshausen auch mit Geretsried im Gespräch“, betont der 41-Jährige. Eine Veranstaltung in Murnau ist schon terminiert.

Marmetschke möchte „die Jugend etwas mehr ins Boot holen. Auch ihr soll etwas geboten werden“. Denn wo soll die Jugend feiern, wenn alles geschlossen ist? Zudem ist nicht jeder mobil. Was ihm genau vorschwebt, will der Ascholdinger noch nicht sagen. „Erst, wenn alles sicher ist.“ Ein bisschen was verrät Marmetschke dann aber doch: Es soll im Sommer 2025 stattfinden. „Vielleicht so etwas wie ein Open-Air oder ein Sommerfest. Man darf jedenfalls gespannt sein.“ sh

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