Nach längerer Pause besuchte wieder eine Kemptener Delegation die ungarische Partnerstadt Sopron. Nicht nur die seit 1987 bestehende Freundschaft konnte erneuert, sondern auch vieles neu entdeckt werden.
Sopron/Kempten – Die Pandemie sorgte dafür, dass im Bereich der Städtepartnerschaften manche Begegnungen ausblieben. Deswegen war es für beide Seiten wichtig, dass wieder eine städtische Delegation mit Oberbürgermeister Thomas Kiechle an der Spitze nach Ungarn fuhr. Sie folgte der Einladung von Bürgermeister Dr. Ciprián Farkas anlässlich des zum zweiten Mal veranstalteten Sopronfestes.
Kemptener besuchen ungarische Partnerstadt Sopron: Historische Denkmäler, neu präsentiert
Neben persönlichen Begegnungen mit den Mitgliedern des Stadtrates und alten Bekannten stand das Kennenlernen von neuen städtischen Entwicklungen im Mittelpunkt. Beim Besuch des neu gestalteten Museumsviertels haben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sich wieder davon überzeugen können, wie viele parallele Entwicklungen es in der Geschichte der beiden Städte gegeben hat.
Vor allem die römische Vergangenheit ist in beiden Städten sehr präsent. Ein Beispiel für eine gelungene Kirchenrestaurierung wurde den Gästen aus dem Allgäu in der St.-Michael-Kirche, der ältesten der Stadt, aufgezeigt. Der von Gusztáv Boronkay gedrehte multidimensionale Film über die historischen Ursprünge und über die Wiederherstellung der Innengestaltung im gotischen Stil sorgte für Begeisterung.
Einen weiteren Höhepunkt stellte der Besuch des Eszterházy-Schlosses in Fertöd dar. Auch hier sind in den letzten Monaten weitere Räume der Öffentlichkeit zugänglich gemacht worden. Der Besuch des Rosengartens des „ungarischen Versailles“ sorgte für einen idyllischen Ausklang.
Ausgelassene Stimmung herrschte auf dem Gelände des Löver-Campings auf dem Festival (Nachfolgeveranstaltung des legendären Volt-Festivals, das die Corona-Zeit nicht überstanden). Die „Schlammschlacht“ nach dem Regen der letzten Tage blieb aus. Die ungarischen und bayerischen Freunde konnten die Konzerte, die örtliche Küche und den Wein gemeinsam genießen.
Vorgeschichte des Mauerfalls
Am 19. August dieses Jahres ist es 35 Jahre her, dass die Geschichte des Mauerfalls bei einem Paneuropäischen Picknick seinen Anfang nahm: Mehrere hundert DDR-Bürger fanden hier den Weg in die ersehnte Freiheit. Einer der Organisatoren des Picknicks, László Nagy, schilderte in der Gedenkstätte eindrücklich den Ablauf, erläuterte die welthistorischen Hintergründe und erzählte viele Anekdoten über seine Begegnungen mit Miklós Németh, Hans-Dietrich Genscher oder Michail Gorbatschow.
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Der feierliche Empfang fand im Restaurant Erhardt statt, das 2024 den Titel der besten Gastwirtschaft Ungarn verliehen bekam. In den Reden und in den Gesprächen waren die bevorstehenden Europawahlen, die terminlich in Ungarn mit den Kommunalwahlen zusammenfallen, im Vordergrund. Sowohl Farkas als auch Kiechle betonten die Bedeutung von lebendigen Städtepartnerschaften für die Zukunft Europas.
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