Mit Auszeichnungen, Rückblicken und klaren Botschaften hat das Berufsschulzentrum Miesbach 147 Absolventen verabschiedet. Die Feier war nicht nur ein Abschluss, sondern auch ein Abschied: Für Martin Greifenstein war es die letzte Zeugnisverleihung in seiner Funktion als Schulleiter.
Leistung wird belohnt
Mit Auszeichnungen, Rückblicken und klaren Botschaften hat das Berufsschulzentrum Miesbach 147 Absolventen verabschiedet. Die Feier war nicht nur ein Abschluss, sondern auch ein Abschied: Für Martin Greifenstein war es die letzte Zeugnisverleihung in seiner Funktion als Schulleiter.
Dieses Jahr erhielten 28 Absolventen einen Regierungspreis für einen Notenschnitt von 1,5 oder besser, acht wurden mit dem Landkreispreis ausgezeichnet – jeweils für die beste Leistung in ihrem Ausbildungsberuf. Damit wurde unterstrichen, dass sich Fleiß und Engagement trotz aller Herausforderungen lohnen.
Ein Abschied und ein Abschluss
Im Mittelpunkt der Feier stand die Abschlussrede von Martin Greifenstein. Sichtlich bewegt sprach er zum letzten Mal als Schulleiter vor einem Abschlussjahrgang. „Die Feiern werden mir fehlen“, sagte er offen. In seiner Rede griff er die gesellschaftliche Lage auf und verglich sie mit düsteren Passagen aus der Harry-Potter-Reihe: „Manchmal hat man das Gefühl, wir stecken in einem Kapitel mit Voldemort.“ Doch gerade deshalb brauche es Menschen, „die Dumbledore im Herzen tragen“. Greifenstein betonte: „Fachkräfte sind Mangelware – aber noch mehr braucht die Welt Menschen mit Haltung, positiver Energie und einem Lächeln – also euch.“
Zuvor hatte Landrat Olaf von Löwis (CSU) die Absolventen dazu ermutigt, neugierig zu bleiben. „Jeden Tag kann man etwas dazulernen“, erklärte er und rief dazu auf, auch in schwierigen Situationen offen und zuversichtlich zu bleiben. Sein Dank galt Lehrkräften, Ausbildern, Familien und besonders dem Schulleiter.
„Viel Harry Potter, wenig Voldemort“
Ilse Aigner (CSU), Präsidentin des Bayerischen Landtags, unterstrich in ihrem Grußwort die Bedeutung des dualen Ausbildungssystems. „Diese Möglichkeit ist nicht selbstverständlich – viele Länder kennen sie gar nicht.“ Sie hob hervor, dass die Absolventen alle Wege offen hätten, und griff mit einem Schmunzeln Greifensteins Bild auf: „Viel Harry Potter, wenig Voldemort.“
Die Festrede hielt Johannes Paul, Vorstand der Raiffeisenbank im Oberland. Er sprach über Freiheit und darüber, wie wichtig es sei, sie zu erhalten, und gab dabei einen unkonventionellen Rat: „Gehen Sie wählen und wählen Sie keinen Scheiß.“ Was das konkret bedeute, solle jeder für sich entscheiden. Paul erinnerte daran, dass Erfolg individuell sei. „Jeder hat andere Voraussetzungen, jeder trägt seine eigene Geschichte. Dafür braucht es Respekt.“
Ein Appell zum Innehalten
Schülervertreter Miika Otten fand zum Abschluss persönliche Worte. Er bedankte sich bei allen, die oft übersehen werden – Reinigungskräfte, Pausenverkäuferinnen, Schulpersonal – und zitierte einen Schreiner-Influencer: „Wenn man lange auf ein Ziel hinarbeitet, vergisst man oft den Anfang.“ Beim Blick zurück entstehe Dankbarkeit. Sein Appell: „Haltet euren Anfang im Blick.“
Ein Leitsatz für Lebenswege
Zum Auftakt der Feier hatten Pfarrer Erwin Sergel und Pastoralreferentin Kathrin Baumann die Veranstaltung mit einem Segen eröffnet. Sergel zitierte Paulus: „Prüfet alles und behaltet das Gute“ – ein Leitsatz für Lebenswege, Entscheidungen und persönliche Reife, der zugleich die Jahreslosung von 2025 ist. Baumann stellte den Bezug zu den bestandenen Prüfungen her und ermutigte dazu, das Gute aus dieser Zeit mitzunehmen.
Zwischen den Reden sorgte Roberto Tey Acosta für die musikalische Gestaltung. So entstand ein festlicher Rahmen, der Leistung, Gemeinschaft und Abschied in einem würdigen Moment vereinte.