Das Berufliche Schulzentrum Miesbach (BSZ) hat seinen langjährigen Leiter Martin Greifenstein in den Ruhestand verabschiedet. Die Nachfolge tritt seine frühere Stellvertreterin Cornelia Taube an.
Miesbach – Etwa 20 000 jungen Menschen habe er in den vergangenen 14 Jahren ins Berufsleben geholfen, rechnete Landrat Olaf von Löwis bei der feierlichen Verabschiedung Greifensteins in der Aula der Schule vor. Mit Abschluss des laufenden Schuljahres geht der Oberstudiendirektor in den Ruhestand. Im Rahmen der Feier ließen der 65-Jährige und seine Gäste und Kollegen aus Politik, Wirtschaft, Handwerk und Schulen die eindrucksvollsten Erlebnisse während seiner Karriere Revue passieren.
Besonders in Erinnerung bleibt die Schulpartnerschaft mit China. Die Partnerschule des BSZ befindet sich in der Stadt Qingzhou in der Provinz Shandong. Vermittelt hatte den Kontakt die Hanns-Seidel-Stiftung. 2018 besuchte die erste chinesische Delegation das BSZ. Der erste Schülerbesuch war für 2020 angesetzt, musste wegen der Corona-Pandemie aber abgesagt werden. 2023 besuchten Miesbacher Schüler zum ersten Mal die Partnerschule in Qinghou, dieses Jahr fand ein weiterer Besuch in China statt.
Seine Laufbahn im BSZ startete Greifenstein 2009. Dort agierte er zunächst zwei Jahre als ständiger Vertreter des damaligen Schulleiters. 2011 wurde er Schulleiter des Zentrums, welches sechs Schularten an zwei Standorten umfasst. Seine Nachfolge ist gesichert. Ab dem kommenden Schuljahr wird Oberstudiendirektorin Cornelia Taube die Leitung des BSZ übernehmen (wir berichteten). Sie kennt ihre „neue Schulfamilie” bereits und freut sich, „wieder nach Hause zu kommen”. Von 2002 bis 2020 war Taube Seminarlehrerin an der Frauenschule, von 2011 bis 2020 außerdem stellvertretende Schulleiterin des BSZ. 2020 bis 2024 leitete sie das BSZ Mühldorf, bevor sie dann Schulleiterin an der Fachoberschule Holzkirchen wurde.
Emotionale Abschiedsrede
Für seine Zeit am BSZ bedankte sich Greifenstein in seiner Abschlussrede. „Es ist fantastisch, was wir hier alles geschafft haben”, sagte er. Die Lehrkräfte hätten nicht nur Wissen vermittelt, sondern auch junge Menschen gefördert, gefordert und ins Leben begleitet. Auch das geschäftliche Netzwerk, das sich der Schulleiter in seiner Zeit in Miesbach aufgebaut hat, würdigte er.
„In Miesbach habe ich meine berufliche Heimat gefunden”, bekannte der Rohrdorfer. Das Beste an seinem Beruf seien die Menschen gewesen, mit denen er zu tun hatte. „Hier am BSZ durfte ich erleben, wie aus Jugendlichen Erwachsene und aus Kollegen Freunde werden.”
Dass Greifenstein während seiner Zeit am BSZ viel auf die Beine gestellt hat, erkannte auch Landtagspräsidentin Ilse Aigner an. „Eine Ära geht zu Ende”, in der der Schulleiter große Herausforderungen angegangen sei. So habe der Oberstudiendirektor eben nicht nur jene Schulpartnerschaft mit Qingzhou, sondern auch die Generalsanierung beider Standorte organisiert und das Schulleben am BSZ inhaltlich gestaltet und weiterentwickelt. „Sie haben hier große Spuren hinterlassen.”
Regierungspräsident und Bürgermeister danken Schulleiter
Auch der Oberbayerische Regierungspräsident Konrad Schober bedankte sich beim Schulleiter. Greifenstein sei ein menschlich großes Vorbild und immer Lehrer mit Herzblut gewesen. „Wir werden Sie als Kooperationspartner vermissen.” Im Namen der Stadt Miesbach wünschte auch Bürgermeister Gerhard Braunmiller dem Pädagogen alles Gute. Er hob hervor, wie wichtig Greifenstein innovative Konzepte gewesen seien. So habe der Direktor Theorie und Praxis zusammengeführt. „Ihre Leidenschaft für berufliche Bildung wird nicht vergessen werden.”
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Ein Ensemble aus Lehrkräften des Standorts Frauenschulstraße begleitete die Feier musikalisch. Getränke und Häppchen servierten die Schüler des ersten Lehrjahres im Hotel- und Restaurantfach. Das Lehrerkollegium hatte eigens für Greifenstein das Lied „Über den Wolken” von Reinhard Mey umgedichtet. „Abseits vom Schreibtisch muss die Freiheit wohl grenzenlos sein”, sangen die Kollegen zum Abschied im Chor.