Aus für das „Starlight“: Weilheims ältestes Kino muss schließen
Weilheims ältestes Kino, das „Starlight“, schließt Ende August. Wie Pächter und Betreiber Georg Werner erklärte, will der Besitzer des Gebäudes den Pachtvertrag nicht verlängern.
Weilheim – „Ich hätte gern weiter gemacht“, sagt Werner, der das Kino an der Schützenstraße seit 2012 führt. Der Besitzer, ein Starnberger Immobilienmakler, habe ihm kürzlich mitgeteilt, dass er den zum 31. August auslaufenden Vertrag nicht verlängern werde und er stattdessen plane, das Gebäude umzugestalten, um dort Büros unterzubringen.
Werner bedauert dies, denn trotz des allgemeinen Besucherrückgangs in den vergangenen zwei Jahrzehnten und zahlreicher Investitionen in jüngster Vergangenheit habe sich der Betrieb für ihn gerechnet. Der Peitinger, mittlerweile 63 Jahre alt, betreibt seit 1989 das Lagerhaus-Kino in Schongau. Beide Häuser gelten als Programm-Kinos und wurden mehrfach vom bayerischen Kultusministerium für ihr „herausragendes Jahresfilmprogramm“ ausgezeichnet. Nach einem neuen Standort für ein Kino in Weilheim werde er sich nicht umsehen.
Neben den treuen Besuchern werden auch das Weilheimer Gymnasium und die Agenda 21 das Kino vermissen: Das Gymnasium bot alljährlich für eine Woche die „Cinéfête“ im Starlight-Kino an, französische Filme für die Schüler mit Französisch-Unterricht. Die Weilheimer Agenda lädt seit 2019 einmal im Monat zum Kino-Abend ein. Den letzten wird es voraussichtlich im Juni geben, so Werner.
Er geht aktuell davon aus, dass er das Kino bereits Ende Juni schließen wird, denn erfahrungsgemäß sind Juli und August die umsatzschwächsten Monate. „Da zahle ich sonst drauf“, sagt Werner, der aber plant, ein besonderes Abschiedsprogramm auf die Beine zu stellen. „Bis dahin geben wir weiter Gas, wir werden weiter gute Filme zeigen.“
Rund 60-jährige Kinogeschichte in dem Gebäude endet
Mit dem Aus für das „Starlight“ endet eine rund 60-jährige Kinogeschichte in dem Gebäude, das in den 50er Jahren von Max Kriesmair erbaut wurde und zunächst ein Teppichgeschäft beherbergte, wie sich Sohn Max Kriesmair erinnert, der das Areal geerbt hat. Er verkaufte dieses Gebäude und das zur Münchener Straße gerichtete Anwesen 2012 an den Immobilienmakler.
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Kriesmair, Jahrgang 1957, erinnert sich noch, dass es Ende der 60er Jahre neben dem „Starlight“ auch ein Kino am Rathausplatz (heute Pyko-Autohaus),, ein „Post-Kino“ (heute „Echter“) und das „Scala“ bei der Gaststätte „Birkenau“ gab. Künftig verfügt die Kreisstadt nur noch über das 1996 eröffnete Trifthof-Kino mit fünf Sälen.
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