Kehlkopfkrebs: Heiserkeit als erstes Anzeichen ernst nehmen
Rauchen und Alkohol erhöhen das Risiko für Kehlkopfkrebs. Achten Sie auf Symptome, die auf eine ernste Erkrankung hinweisen können.
München – Rund 75 Prozent der Kehlkopftumore entwickeln sich auf Höhe der Stimmlippen in der sogenannten glottischen Region. Diese Tumore zeigen charakteristische Frühsymptome, die eine rechtzeitige Diagnose ermöglichen können.
Drei Symptome können frühe Warnzeichen für Kehlkopfkrebs sein
In Deutschland erkranken jährlich etwa 3.200 bis 4.000 Menschen an Kehlkopfkrebs, obwohl diese Krebsart zu den selteneren zählt. Männer sind dabei deutlich häufiger betroffen als Frauen. Die Heilungschancen stehen jedoch gut, wenn der Krebs frühzeitig erkannt wird. Folgende typische Symptome spielen dabei eine wichtige Rolle:
- Anhaltende Heiserkeit: Ein markantes Frühsymptom eines glottischen Karzinoms ist eine anhaltende Heiserkeit mit rauem, behauchtem Stimmklang. Im Gegensatz zu einer Erkältung oder einer Überanstrengung der Stimme verschwindet diese Heiserkeit nicht nach einigen Tagen. Experten empfehlen, bei einer Heiserkeit, die länger als zwei bis drei Wochen anhält, einen HNO-Arzt aufzusuchen, um die Ursache abzuklären.

- Räusperzwang: Ein weiteres typisches Anzeichen für Tumore der Stimmlippen ist ein dauerhaftes Kratzen im Hals, das mit einem ständigen Räusperzwang einhergeht. Betroffene haben das Gefühl, etwas im Hals loswerden zu müssen. Dieses Symptom wird oft als harmlos abgetan oder auf Allergien zurückgeführt, verschwindet jedoch nicht nach kurzer Zeit. Bei Beschwerden, die länger als drei bis vier Wochen anhalten, sollte ein Arzt konsultiert werden.
- Husten: Ein chronischer Husten kann ebenfalls ein wichtiger Warnhinweis für einen glottischen Tumor sein, insbesondere wenn er ohne erkennbare Ursache auftritt und über Wochen bestehen bleibt. In fortgeschrittenen Stadien des Krebses können zudem Atemprobleme mit hörbarem Atemgeräusch oder sogar Luftnot auftreten.
Risikofaktoren für Kehlkopfkrebs
Rauchen und übermäßiger Alkoholkonsum sind die Hauptrisikofaktoren für die Entstehung von Kehlkopfkrebs. Laut dem Robert-Koch-Institut (RKI) erhöht die Kombination aus Rauchen und Alkohol das Risiko erheblich. Weitere Risikofaktoren umfassen berufliche Belastungen durch Schadstoffe wie Asbest sowie Infektionen mit humanen Papillomviren (HPV). (jbr)