„Einfach.fokussieren“ heißt ein neuer Fotoguide, den die Tourist-Info (TI) Kochel in Kürze mit dem überregional bekannten Kochler Fotografen Bernd Ritschel herausbringen wird.
Kochel am See - In dem Fotoguide werden die besten Fotospots aus dem Kochel- und Walchenseegebiet erklärt, und zwar „mit umweltschonenden Voraussetzungen“, erklärt Daniel Weickel, Leiter der touristischen Abteilung der Gemeinde. Darauf lege man besonderen Wert. Der Guide solle eine besucherlenkende Funktion haben, „damit die Leute nicht kreuz- und querfeldein rennen, wenn sie ein Motiv für Instagram fotografieren wollen“.
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Die Broschüre gibt es sowohl analog als auch digital. Acht besonders schöne Blickwinkel werden darin vorgestellt, von der Kohlleite über den Lainbach-Wasserfall bis hin zur Halbinsel Zwergern am Walchensee und oben auf dem Herzogstand. In einem Infokasten findet sich neben der Anfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln auch eine Beschreibung der öffentlichen Wege sowie ein „No go“-Hinweis, also zum Beispiel, wenn die betreffende Straße für Pkw gesperrt ist oder die Wiesen nicht betreten werden dürfen. Zudem gibt Ritschel Foto-Tipps, etwa für Jahreszeit ober Objektiveinstellung.
Es ist nicht das einzige Projekt, das die TI in Bearbeitung hat. Das neue Magazin „einfach.sein“ wird voraussichtlich im Herbst erscheinen, kündigt Weickel an. Vergangenes Jahr hatte die TI auch ein Heft namens „Entdecke Dich“ herausgebracht. Es handelt sich um eine besondere Umsetzung in einer Tagebuch-Form. „Wir haben sehr positive, ja sogar rührende Rückmeldungen darauf erhalten“, freut sich Weickel. Deshalb wurde dieses Heft nun für den bayerischen und deutschen Tourismuspreis eingereicht.
Themenweg zu König Ludwig II. wird Ende Juli präsentiert
Ende Juli wird die TI den neuen Themenweg zu König Ludwig II. in der Region der Öffentlichkeit präsentieren. Parallel läuft derzeit der Prozess, das Prädikat Luftkurort wieder zu erhalten. Es jährt sich heuer zum 50. Mal. „Wir können schon jetzt sagen, dass wir alle Werte erfüllen“, sagt Weickel. Die Luftqualitätswerte seien sogar besser geworden. Das freue ihn sehr. Eigentlich war zu dem Thema auch eine Feier geplant, diese werde man allerdings aus Budget-Gründen nicht durchführen, sagt Weickel mit Blick auf die klamme Finanzlage der Gemeinde.
In Zusammenhang mit den Luftkurort-Untersuchungen beschäftigt sich die TI auch mit Klima-Anpassungsmaßnahmen. Darin geht es um Themen wie Beschattung, Frischluftschneisen und öffentliche Trinkwasserbrunnen. „Man kann sich das zum Beispiel am Bahnhof vorstellen“, sagt Weickel, der auch zertifizierter Nachhaltigkeitsmanager ist.
Abfallentsorgung am Walchensee
Auch wenn die Luft sehr gut ist, für die örtliche Bevölkerung ist das Thema Verkehrslärm von zentraler Bedeutung. „Das treibt uns auch um“, sagt Weickel dazu im Gespräch mit unserer Zeitung. Er habe der Hochschule München dieses Thema als Forschungsprojekt vorgeschlagen. „Ich hoffe, dass sie es annehmen. Es dauert immer ein bisschen, bis es umgesetzt werden kann, aber wir hoffen, es klappt.“
Die Mülleimer, die die Gemeinde vielfach hat aufstellen lassen, werden bleiben – auch jene am Walchensee. In den vergangenen Jahren gab es Diskussionen, ob es sinnvoller sei, ohne Mülleimer die Ausflügler dazu zu zwingen, ihren Abfall wieder mitzunehmen. Doch diese Frage stellt man sich nun nicht mehr. „Klar ist aber auch, dass es immer Leute geben wird, die ihren Müll an Hundetoiletten abstellen“, bedauert Weickel. Die TI wünscht sich, dass die Gemeinde mehr barrierefreie Toiletten schafft. Bislang gibt es am Walchensee nur eine an der Talstation der Herzogstandbahn. Generell, sagt Weickel, müsse man das Thema Barrierefreiheit noch vertiefen, etwa auch an den Bushaltestellen.
„Bildungsurlaub nicht unterschätzen“
Im vergangenen Jahr war die Rede davon, den Vermieterstammtisch wieder zu beleben. Was ist daraus geworden? Das werde nun in Form von Themen gemacht, erklärt Weickel. So gibt es zum Beispiel bald eine Führung durchs Franz-Marc-Museum mit der neuen Leiterin, Jessica Keilholz-Busch. Geplant sei heuer auch noch ein Besuch in der Vollmar-Akademie. Solche Anlässe dienten der besseren Vernetzung, sagt Weickel. Er kann sich auch sehr gut vorstellen, das Thema Bildungsurlaub in Kochel zu vertiefen. Man dürfe diese Zielgruppe nicht unterschätzen. Die zahlreichen Vermieter in der Gemeinde werden demnächst auch in Sachen digitale Gästekarte geschult. Die Dachorganisation „Tölzer Land Tourismus“ möchte damit nächstes Jahr überall starten.