Zweitstärkste Kraft im Bund: AfD legt in Umfrage erneut zu

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Bei einer neuen Umfrage für die Landtagswahl in Sachsen liegt die AfD knapp vor der CDU und beide deutlich vor dem Bündnis Sahra Wagenknecht (Archivbild) © Sebastian Kahnert/dpa

Die Zustimmung für die AfD in der Wählergunst nimmt zwei Wochen vor den wichtigen Landtagswahlen in Thüringen und Sachsen bundesweit weiter zu.

Berlin – Im sogenannten „Sonntagstrend“, den das Meinungsforschungsinstitut Insa wöchentlich für die Bild am Sonntag erhebt, konnte die AfD im Vergleich zur Vorwoche um einen Prozentpunkt zulegen und erreicht nun 19 Prozent. Seit ihrem Jahrestief im Juni, als sie noch bei 16 Prozent lag, hat die AfD damit deutlich aufgeholt.

Auch die Grünen profitieren von einem Anstieg in der Wählergunst. Sie verbessern sich um einen Prozentpunkt und kommen jetzt auf 11 Prozent. Im Gegensatz dazu müssen CDU und CSU einen Verlust von einem halben Prozentpunkt hinnehmen, bleiben jedoch mit 30 Prozent weiterhin die stärkste Kraft.

Sonntagstrend: SPD mit leichtem Zuwachs, FDP und Linke bleiben unverändert

Die SPD kommt auf 16 Prozent, die FDP bleibt bei 5 Prozent, die Linke bei 3 Prozent, ohne dass sich die Werte im Vergleich zur Vorwoche verändern. Das BSW kommt auf 9 Prozent. Sonstige Parteien würden 7 Prozent der Stimmen erhalten.

Partei Prozentpunkte
CDU/CSU 30,0% (−0,5)
AfD 19,0% (+1,0)
SPD 16,0% (+1,0)
Grüne 11,0% (+0,5)
BSW 9,0% (−0,5)
FDP 5,0% (±0)
Linke 3,0% (±0)
Sonstige 7,0% (−1,5)

Hinweis: Die Umfrage, für die das Meinungsforschungsinstitut Insa 1203 Personen zwischen dem 12. und 16. August 2024 befragt hat, zeigt eine maximale Fehlertoleranz von +/- 2,9 Prozentpunkten.

Esken und Nouripour: Koalitionen mit Wagenknechts BSW auf Länderebene nicht ausgeschlossen

SPD-Chefin Saskia Esken und Grünen-Chef Omid Nouripour schließen eine Zusammenarbeit ihrer Parteien mit dem Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) auf Landesebene unterdessen nicht grundsätzlich aus. Abgesehen von der klaren Absage an eine Kooperation mit der AfD liegen Koalitionsentscheidungen laut Esken hauptsächlich in der Verantwortung der Landesverbände. Im ZDF-Sommerinterview betonte sie, dass die Landesverbände nach den Wahlen eigenständig über mögliche Bündnisse entscheiden würden.

Auch Nouripour äußerte sich in einem ARD-Format ähnlich, in dem er Fragen aus den sozialen Medien beantwortete. Er erklärte, dass die Entscheidungen über Koalitionen vor Ort getroffen werden, auch in Bezug auf eine mögliche Zusammenarbeit mit der Partei von Sahra Wagenknecht. Die Unterschiede zwischen Grünen und BSW seien aber sehr groß.

Esken lobt Ampel-Koalition als „starke Regierung“

Berlin direkt - Sommerinterview mit Saskia Esken
Eine mögliche Koalition zwischen SPD und BSW auf Ländereben, schließt Saskia Esken nicht per se aus. © Nora Klein /ZDF/dpa

Die Ampel-Koalition aus SPD, Grünen und FDP, die zuletzt wieder heftig um Nachbesserungen am Haushaltsentwurf für das kommende Jahr gerungen hatte, bezeichnete Esken als „starke Regierung“. Sie sagte weiter: „Wir führen jetzt eine Regierung an, eine wahrhaft ungewöhnliche und auch nicht einfache Koalition.“ An der erneuten Kandidatur von Olaf Scholz ließ Esken keinen Zweifel. „Olaf Scholz ist unser Kanzler, und er wird auch unser Kanzlerkandidat sein.“

Nouripour wollte sich in dieser Frage nicht festlegen, verteidigte aber die mögliche Aufstellung eines Grünen-Kanzlerkandidaten und bestätigte auch nicht Robert Habeck als wahrscheinlichen Kandidaten. Er lobte ihn und Außenministerin Annalena Baerbock aber. „Die anderen Parteien hätten gerne einen wie Robert Habeck. Wir haben ihn. Das ist ein Riesenprivileg.“ Im ARD-Sommerinterview sagte er über die planmäßig im kommenden Jahr anstehende Bundestagswahl: „Es ist alles noch drin.“ (dpa/jal)

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