20 Jahre Peißenberger Tiefstollenhalle: „Wir sind froh, dass wir sie haben“

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Die Tiefstollenhalle ist Schauplatz unterschiedlichster Veranstaltungen, darunter festliche Bälle wie der Schwarz-Weiß-Ball von „Frohsinn 2000“. © Ralf Ruder

Als die Peißenberger Tiefstollenhalle vor fast 20 Jahren nach aufwendiger Renovierung eingeweiht wurde, gab es bei aller Freude auch die Sorge, dass sie zu wenig genutzt werden würde. Wie steht es heute um die Belegung der Tiefstollenhalle? Und von wem wird sie genutzt?

Peißenberg – „Wir sind froh, dass wir sie haben und möchten sie uns nicht mehr wegdenken“, sagt der Peißenberger Bürgermeister Frank Zellner beim Pressetermin über die Tiefstollenhalle. Zu diesem Termin hat er aus der Verwaltung noch Andreas Fischer sowie Barbara Hampp eingeladen, beide beschäftigen sich im Rathaus mit verschiedenen Themenbereichen der geschichtsträchtigen Halle.

Hampp ist, seitdem die Halle im September 2004 nach aufwendiger Renovierung wiedereröffnet wurde, unter anderem für die Belegung zuständig. Sie beantwortet Anfragen von Interessierten, vergibt die Termine und ist unter anderem die Ansprechperson für den Peißenberger Kulturverein bei der Marktgemeinde. „An den Wochenenden war die Tiefstollenhalle schon immer gut und stark ausgebucht“, sagt sie. An den Werktagen gebe es noch „Luft nach oben“, was die Zahl der Buchungen angehe.

Im Zeitraum von Anfang Oktober 2022 bis Ende September 2023 war die Tiefstollenhalle an 140 Tagen gebucht, wie Hampp dokumentiert hat. Die wenigsten Buchungen stammten vom Kulturverein, der die Tiefstollenhalle an 22 Tagen für Konzerte, Kabarett, Puppentheater oder Sonstiges nutzte. „Durch den Kulturverein Peißenberg wird das kulturelle Programm der Veranstaltungen in der Tiefstollenhalle maßgeblich abgerundet und differenziert“, so Hampp.

Öfter – nämlich 30 Mal – wurde die Tiefstollenhalle von Fremdveranstaltern gebucht – zum für Beispiel für Messen und private Feste. Unter den auswärtigen Hallennutzern gebe es manche, die schon ihren jährlichen Dauertermin hätten und diesen auch sofort wieder buchen würden, sagt Hampp.

Hauptnutzer sind Peißenberger Institutionen

Am meisten nutzten die Peißenberger Institutionen Vereine, Schulen, Parteien und die Marktgemeinde selber die historische Halle, wie Hampp festgehalten hat. Sie buchten die Tiefstollenhalle insgesamt 88 Mal.

„An dieser Verteilung kann man ganz klar erkennen, dass sich die Tiefstollenhalle bei den Peißenberger Vereinen großer Beliebtheit erfreut“, meint Hampp zu ihrer Übersicht. Überhaupt höre sie viel Lob über die Tiefstollenhalle – unter anderem auch von denen, die in ihr auftreten. „Was man von den Künstlern immer hört, ist, dass sie eine hervorragende Akustik hat“, sagt Hampp. Neben dem großen Saal eigne sich auch das Foyer für Veranstaltungen – insbesondere für kleinere.

Regelmäßig wird die Tiefstollenhalle auch vom Landkreis gebucht – zum Beispiel für größere Veranstaltungen und für Kreistags-Sitzungen, bei denen mit vielen Besuchern zu rechnen ist. Dafür bietet sich die Peißenberger Halle an, weil die Marktgemeinde mitten im Landkreis liegt und von den meisten Gemeinden aus einigermaßen gut zu erreichen ist.

Zudem hat die Halle noch an Beliebtheit gewonnen, weil zum Beispiel die Weil-heimer Stadthalle immer noch gesperrt ist. „Wir sind froh, dass wir hier in Peißenberg eine Alternative anbieten können“, sagt Zellner dazu. Besonders gut gebucht war die Tiefstollenhalle in der Coronazeit, in der es die Abstandsregeln einzuhalten galt und dann zum Beispiel auch die Sitzungen des Marktgemeinderats immer und die des Kreistags sehr oft in der ehemaligen Bergwerks-Halle abgehalten wurden.

Unterhalt kostet jährlich 250.000 Euro

Die Auslastung sei in Coronazeiten auch an den Werktagen besonders hoch gewesen, sagt Hampp, das habe sich inzwischen aber wieder gelegt. Dennoch sei die Halle an den Wochenenden vor allem bei den Peißenberger Vereinen sehr beliebt.

Die Veranstaltungen dort sind an Caterer gebunden, wenn es bei der Veranstaltung Essen geben soll. Wer dort feiern will, kann also nicht seine eigenen Speisen mitbringen. Vier Caterer stehen dafür zur Auswahl.

Dass Peißenberg eine so schöne und vielseitig genutzte Halle hat, lässt sich die Marktgemeinde einiges kosten: Die Unterhaltskosten für die Tiefstollenhalle liegen im Jahr bei rund 250 000 Euro. Jüngst wurden die Preise für die Miete erhöht (wir berichteten). Es sei darauf geachtet worden, dass es eine deutliche Staffelung gebe, dass Vereine weniger stark belastet werden als andere Organisationen, Private oder Veranstalter, sagt Zellner: „Die Anpassung war leider notwendig.“

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