Verlängerung für die „Eiszeit“: Stadträte haben Entscheidung getroffen
Die „Eiszeit“, das Schlittschuh-Vergnügen an der alten Floßlände in Wolfratshausen, wird‘s im nächsten Winter wieder geben. Nun haben die Stadträte über eine Verlängerung entschieden.
Wolfratshausen – In wenigen Tagen startet im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen der „Klimafrühling“. Mit zahlreichen Aktionen will unter anderem die Energiewende Oberland bei den Bürgerinnen und Bürgern das Bewusstsein für Klimaschutz schärfen. Vor diesem Hintergrund scheiden sich an der „Eiszeit“, der künstlichen Schlittschuhfläche an der alten Floßlände in Wolfratshausen, die Geister. Nach dem jüngsten Beschluss, dass das Freiluftvergnügen im Winter 2024/2025 wieder stattfinden wird (wir berichteten), legte der Kulturausschuss des Stadtrats in seiner Sitzung am Donnerstagabend noch einmal nach: Die „Eiszeit“ dauert in der Flößerstadt im nächsten Winter vom ersten Advent bis Sonntag, 12. Januar 2025 – eine Woche länger als bisher. Die Mehrkosten belaufen sich auf knapp 7000 Euro.
Kritisch betrachten die Stadträte seit der Premiere im Jahr 2017 den Energieverbrauch. Im Winter 2021/22 kamen 23 000 Kilowattstunden Strom zusammen, bei der jüngsten „Eiszeit“ waren es binnen 38 Tagen rund 41 000 Kilowattstunden. Die kosteten die Kommune etwas mehr als 10 000 Euro.
Exakt 5317 Männer, Frauen und Kinder zahlten in der jüngsten Saison Eintritt, um vor malerischer Kulisse mit Schlittschuhen ihre Runden zu drehen oder beim Eisstockschießen ihre Kräfte zu messen. Schon Anfang März votierte der Fachausschuss für eine Neuauflage, nun sprach er sich mit 7:2 Stimmen für eine Verlängerung der „Eiszeit“ über das Ende der Weihnachtsferien hinaus aus. Dagegen votierten Dritte Bürgermeisterin Annette Heinloth (Grüne) und ihr Parteifreund Peter Lobenstein. Heinloth hätte es lieber gesehen, wenn die künstliche Eisfläche erst am zweiten Adventswochenende angelegt – und am 12. Januar wieder abgetaut worden wäre.
Sieben zusätzliche Tage verursachen knapp 7.000 Euro Mehrkosten
6850 Euro mehr kosten die zusätzlichen sieben Tage. Das hat der städtische Kulturmanager Andreas Kutter aufgrund der Bilanz des Vorjahres ermittelt. Natürlich sei die Prognose „wetterabhängig“, sagte Kutter. Und: Im Winter 2023/24 seien die Stromkosten sehr hoch gewesen, mittlerweile seien die Energiepreise wieder gesunken. Kutter rechnet derzeit mit 108 000 Gesamtkosten für die kommende „Eiszeit“ in der Loisachstadt.
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„Wir können die Zahlen nicht auf die Goldwaage legen“, stellte der Fraktionssprecher der SPD/FDP, Fritz Meixner fest. Er stimmte für die Verlängerung. Vom Vorschlag der CSU-Fraktionssprecherin Claudia Drexl-Weile, die zusätzliche Woche „separat zu bilanzieren“, hielt Meixner wie auch Dr. Manfred Fleischer (Wolfratshauser Liste) wenig. Das sorge nur für „mehr bürokratischen Aufwand“. Entscheidend sei für ihn allein, so Meixner, „ob’s angenommen wird oder nicht“. Die Besucherzahlen würden auf jeden Fall täglich erfasst, ergänzte Kulturmanager Kutter. „Probieren wir es doch mal aus“, appellierte Meixner an die Kolleginnen und Kollegen im Fachgremium.
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Ich find’s super, wenn wir das machen.
„Einfach mal ausprobieren“, pflichtete ihm die Jugendreferentin des Stadtrats, Jennifer Layton (Grüne) bei. Da die Verlängerung der „Eiszeit“ in Fleischers Augen „keine Unsumme Geld kostet“, kam er zu dem Schluss: „Ich find’s super, wenn wir das machen.“
Knapp 7000 Euro Mehrkosten gehen auch für Dr. Ulrike Krischke (Bürgervereinigung) „in Ordnung“. Ihre Fraktion, so Krischke, „befürwortet die Verlängerung“. (cce)
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