Putin lässt Angst verbreiten – Duma-Sprecher droht Frankreich mit Atomschlag: „Dauert zwei Minuten“

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Frankreich 2017: Der französische Präsident Emmanuel Macron und der russische Präsident Wladimir Putin stehen in den Gärten von Schloss Versailles. © Francois Mori/AP/dpa

Mit dem Atomschlag hat Putin dem Westen bereits mehrfach gedroht. Nun richtete sich der stellvertretende Sprecher der Duma speziell gegen ein Land.

Moskau – Drohungen gegen westliche Staaten sind im russischen Fernsehen keine Seltenheit. Mit Sätzen wie: „Wir werden Berlin noch einmal einnehmen, und dieses Mal werden wir nicht gehen“, oder Russland werde „die ganze Welt in Asche verwandeln“, haben Putins Propagandisten immer wieder versucht, Angst und Schrecken im Westen zu verbreiten und die russische Bevölkerung zu beeinflussen. Ein gezielter verbaler Schlag ging nun von Moskau nach Frankreich.

Der stellvertretende Sprecher der Staatsduma, Pjotr ​​​​Tolstoi, hat in einem Interview mit dem französischen Sender BFMTV Drohungen gegen Frankreich ausgesprochen. Im Interview sagte Tolstoi, Russland erwäge die Möglichkeit, eines Atomangriffs auf Paris. Tolstoi hat in Frankreich studiert. Auf Französisch sagte er, der Kreml „kalkuliere“, dass eine aus Russland abgefeuerte Atombombe Paris in „etwas mehr als zwei Minuten“ erreichen könne.

Die Drohung war die Antwort auf den Verweis des Reporters auf eine im russischen Fernsehen im Jahr 2022 ausgestrahlte Infografik, auf der zu sehen gewesen sei, wie schnell eine Rakete von Moskau aus London, Paris und Berlin erreichen könne.

Drohung, „alle französischen Soldaten zu töten“, die in der Ukraine stationiert würden

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hatte bereits im Februar 2024 bei einer Hilfskonferenz in Paris die Entsendung von Bodentruppen in die Ukraine nicht ausgeschlossen. Das hat Macron letzte Woche noch einmal bekräftigt. Auch darauf reagierte Wladimir Putins Scherge im Interview mit BFMTV und drohte, „alle französischen Soldaten zu töten“, die in der Ukraine stationiert würden.

Die russische Nachrichtenagentur Tass berichtete, dass der Direktor des Auslandsgeheimdienstes der Russischen Föderation, Sergej Naryschkin, am Dienstag (19. März) davon gesprochen habe, dass Frankreich bereits ein Militärkontingent für die Entsendung in die Ukraine vorbereite. Naryschkin habe außerdem gegenüber der russischen und staatstreuen Nachrichtenagentur RIA Novosti behauptet, dass angeblich bereits französische Truppen in der Ukraine involviert seien.

Macrons Bodentruppen-Ankündigung sorgt für Aufregung im Kreml

Der Generalstab des französischen Heeres bestätigte, Berichten der Frankfurter Allgemeinen Zeitung zufolge, die Truppe halte sich bereit. „Frankreich ist in der Lage, innerhalb von 30 Tagen eine Division, das heißt, etwa 20.000 Mann, in einer Koalition einzusetzen“, schrieb General Pierre Schill in einem Beitrag für die Zeitung Le Monde. Ein Szenario, das angesichts der russischen Drohungen nicht nur bei Frankreichs westlichen Verbündeten, sondern auch im Kreml für Unruhe sorgt. (pav)

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