Ukraine-Fallschirmjäger treiben Russlands Verluste im Krieg in die Höhe
Die Ukraine hat in der Nähe von Pokrowsk eine erfolgreiche Gegenoffensive gestartet. Hunderte russische Soldaten sollen dabei getötet sowie verletzt worden sein.
Pokrowsk – Der ukrainischen Armee ist nach eigenen Angaben eine Gegenoffensive nahe der seit Monaten im Fokus der russischen Truppen stehenden Stadt Pokrowsk gelungen. Fallschirmjäger hätten die nahe Pokroswk gelegene Ortschaft Kotlyne eingenommen, erklärte die Sitscheslawsky-Brigade der Armee am Mittwoch im Onlinedienst Facebook.
In der ukrainischen Armee nahestehenden Online-Portal „DeepState“ hieß es, Kotlyne habe seit Ende Januar unter russischer Kontrolle gestanden, sei nun aber zurückerobert worden. Russland hat die Eroberung Kotlynes bislang nicht vermeldet. Die Sitscheslawsky-Brigade erklärte, die russische Armee habe mit der Einnahme von Kotlyne versucht, die Autobahn M04 zwischen Pokrowsk und Dnipro zu kontrollieren und daher Truppen in großer Stärke dorthin verlegt. „Der erfolgreiche Angriff wurde durch umfangreiche Artillerieunterstützung, First-Person-View-Drohnen (FPV) und Präzisionsmunitionsabwürfe von Drohnen ermöglicht“, schreibt die Kyiv Post.
Hunderte russische Soldaten bei Gegenoffensive in Ukraine getötet
Allein in der Vorbereitungsphase der Operation hätten die ukrainischen Fallschirmjäger 275 russische Soldaten getötet und 203 weitere verwundet. Der staatliche russische Fernsehsender Westi schrieb auf seinem Kanal im Onlinedienst Telegram von „heftigen Gegenangriffen“ der Ukrainer vor Kotlyne. Die russischen Kräfte hielten jedoch ihre Stellungen. Sollte die Rückeroberung von Kotlyne bestätigt werden, würde es sich um einen seltenen militärischen Erfolg der Ukraine handeln. In den vergangenen Monaten hatte sich die Lage für die Ukraine an fast allen Frontabschnitten verschlechtert.
Selenskyj zeigt sich nach Erfolg im Osten von Ukraine erleichtert
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte Mitte Februar allerdings erklärt, die Lage rund um Pokrowsk habe sich zuletzt „verbessert“. Die russische Armee steht nur wenige Kilometer von der Autobahn M04 entfernt – sowie von der Grenze zur zentralukrainischen Region Dnipropetrowsk. Dorthin war die russische Armee bislang seit Beginn des Angriffskriegs gegen die Ukraine noch nie vorgerückt. Unterdessen erklärte das russische Verteidigungsministerium, in der von der ukrainischen Armee teilweise besetzten russischen Grenzregion Kursk seien zwei Ortschaft zurückerobert worden
Unterdessen wird der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj als Gast beim EU-Sondergipfel zur Ukraine kommende Woche Donnerstag erwartet. EU-Ratspräsident António Costa hat Selenskyj zu dem Spitzentreffen am 6. März eingeladen, wie er am Donnerstag in Brüssel bekanntgab. Die Europäer wollten mit Selenskyj die neuesten Entwicklungen diskutieren, schrieb Costa in seinem Einladungsschreiben an die Staats- und Regierungschefs.

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Europäer wollen über weitere Unterstützung für Ukraine beraten
„Was die Ukraine betrifft, gibt es eine neue Dynamik, die zu einem umfassenden, gerechten und dauerhaften Frieden führen sollte“, schrieb Costa in dem Brief, den er in den Onlinediensten Bluesky und X veröffentlichte. Themen des Sondergipfels seien die weitere Unterstützung für die Ukraine und die Verteidigung Europas. Die Europäer seien bereit, mehr Verantwortung für die eigene Sicherheit zu übernehmen, betonte Costa. Die EU müsse deshalb auf einen „Beitrag zu Sicherheitsgarantien vorbereitet sein, die notwendig sind, um einen dauerhaften Frieden in der Ukraine zu gewährleisten“, betonte er.
Wegen der Annäherung zwischen den USA und Russland steht die EU unter Druck, selbst für die Verteidigung gegen mögliche russische Angriffe zu sorgen und die Ukraine noch mehr zu unterstützen. Die EU-Staaten haben seit der russischen Vollinvasion in der Ukraine vor gut drei Jahren rund 60 Prozent der Militärhilfe für Kiew geleistet und überdies mehr als vier Millionen ukrainische Flüchtlinge aufgenommen. Deutschland will auch in diesem Jahr ihr Budget für die Bundeswehr aufstocken. Im Gespräch zwischen Union und SPD steht etwa eine Aufstockung des sogenannten Sondervermögens. (erpe/dpa/AFP)