Kandidaten für Merz‘ Kabinett: CDU-Chef kassiert erste Absage

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Für Posten in einem Merz-Kabinett werden nur wenige Kandidatinnen gehandelt. Eine davon hat dem CDU-Chef eine Absage erteilt – gut, dass Merz nicht auf Parität besteht.

Berlin – Noch ist mit Blick auf die nächste Regierung vieles hypothetisch. Eine Mehrheit hätten Union und SPD. Die Sozialdemokraten wollen jedoch erst einmal ihre Mitglieder entscheiden lassen, ob sie in eine Koalition mit Friedrich Merz‘ Union wollen. Eine Koalition sei kein Automatismus, hört man dieser Tage von einigen SPD-Politikern. Dennoch wird schon jetzt spekuliert, wie ein Merz-geführtes Kabinett aussehen könnte. Ein Name, der dabei immer wieder fiel, kann jetzt wohl von der Liste möglicher Kandidatinnen und Kandidaten gestrichen werden.

Mögliche Kandidatin für Kabinett-Merz: Ines Claus will nach Bundestagswahl in Hessen bleiben

Die hessische Fraktionsvorsitzende der CDU, Ines Claus, hat bekanntgegeben, in Hessen bleiben zu wollen – einem möglichen Kabinett-Merz wolle sie nicht angehören. „Es ist ein großes Kompliment, dass so viele Menschen mir ein Bundesministerium anvertrauen würden“, sagte Claus gegenüber RTL und ntv. „Ich werde aber in Hessen bleiben.“

Als Begründung führte die CDU-Politikerin an: „Ich bin erst vor einem Jahr mit überwältigender Mehrheit als Fraktionsvorsitzende hier in Hessen wiedergewählt worden. Wir stehen, wie alle Länder, vor großen Herausforderungen und denen möchte ich mich im Team mit Boris Rhein weiter stellen.“ Die hessische CDU-Fraktionsvorsitzende wurde als eine der wenigen möglichen Frauen im Kabinett unter Merz gehandelt.

Merz: Kabinett müsse nicht zur Hälfte mit Frauen besetzt sein – „tun auch den Frauen keinen Gefallen“

Bereits im Oktober 2024 hatte Merz erklärt, im Falle eines Wahlsieges, müsse sein Kabinett nicht zwingend zur Hälfte mit Frauen besetzt sein. Damals hatte der CDU-Chef mit dem Verweis, Christine Lambrecht (SPD) sei als Verteidigungsministerin eine „so krasse Fehlbesetzung“ gewesen, für Empörung gesorgt. Mit Blick auf zwingend paritätische Besetzung von Regierungsposten hatte Merz behauptet: „Wir tun damit auch den Frauen keinen Gefallen.“ 

Friedrich Merz mögliches Kabinett: Die hessische Fraktionsvorsitzende der CDU, Ines Claus, will keine Ministerin werden
Friedrich Merz mögliches Kabinett: Die hessische Fraktionsvorsitzende der CDU, Ines Claus, will keine Ministerin werden. (Symbolbild) © IMAGO / Mike Schmidt, IMAGO / dts Nachrichtenagentur

Ob sich ein Merz-Kabinett einer geschlechterparitätischen 50/50-Besetzung wenigstens annähert, bleibt abzuwarten. Als mögliche Kandidatinnen für die Spitze von Ministerien gelten unter anderem die ehemalige CDU-Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner, die derzeitige SPD-Bundestagspräsidentin Bärbel Bas sowie Noch-Ministerin Svenja Schulze (SPD). Auch CSU-Politikerin Dorothee Bär wird als mögliche Kandidatin angesehen.

Sondierungsgespräche mit der SPD: Merz‘ Union will laut Bericht auch Frauen an der Runde beteiligen

Laut Bericht von Table Media soll der 6. März für den Auftakt von Sondierungsgesprächen zwischen SPD und Union angedacht sein. Dabei sollen jeweils sechs Vertreterinnen und Vertreter der beiden Lager zusammenkommen. Aus SPD-Kreisen heißt es demzufolge, dass Partei- und Fraktionschef Lars Klingbeil, Verteidigungsminister Boris Pistorius, Bärbel Bas sowie die Länderchefs Anke Rehlinger, Alexander Schweitzer und Stephan Weil dabei sein sollen.

Die Union musste für ein Foto einer reinen Männerrunde der Unions-Spitzen reichlich Kritik einstecken. Das Bild von einem Treffen am Dienstag hatte CSU-Chef Markus Söder gepostet. An den Sondierungsgesprächen sollen nun auch Frauen beteiligt sein. Neben Friedrich Merz sollen Markus Söder, der Vorsitzende der CSU-Landesgruppe Alexander Dobrindt, der Fraktionsgeschäftsführer Thorsten Frei sowie die Generalsekretäre Martin Huber und Carsten Linnemann dabei sein. Als mögliche Teilnehmerinnen der Treffen mit der SPD sollen Julia Klöckner, Dorothee Bär oder die stellvertretende CDU-Vorsitzende Karin Prien im Gespräch sein. (pav)

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