Tegernsee: Feuerwehr-Interimshaus macht Platz für Schüler und DLRG

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Bald Geschichte: Der Interimsbau der Tegernseer Feuerwehr weicht einem Parkdeck und schafft Platz für die DLRG und Schulkinder. © THOMAS PLETTENBERG

Nachdem das neue Tegernseer Feuerwehrhaus in absehbarer Zeit fertiggestellt wird, widmet sich die Stadt der Neugestaltung des Grundschul-Areals. Dort, wo jetzt noch die Interims-Lösung steht, sollen die Schüler bald sicher und frei von parkenden Autos spielen und toben können.

Tegernsee – Geht es nach dem Tegernseer Bau-, Verkehrs- und Umweltausschuss, soll das ganze Areal rund um das denkmalgeschützte Schulgebäude in der Hochfeldstraße 9 ein neues Gesicht bekommen – und das ohne Flexibilität in der Nutzung einzubüßen. Bevor Bürgermeister Johannes Hagn (CSU) auf die Details einging, stellte er deshalb in der jüngsten Sitzung des Gremiums klar, dass das oberste Ziel zwar sei, das Schulgelände autofrei zu bekommen, dass aber eine Lösung zu finden sei, die es der Stadt notfalls ermöglicht, dort auch eine mobile Turnhalle zu errichten. „Wir haben zwar die Zusage vom Landrat, dass unsere Turnhalle frei und nicht wieder besetzt wird. Aber die hatte uns der alte Landrat auch schon gegeben“, merkte Hagn ein wenig bitter an. Jedenfalls wolle sich die Stadt auch die Option einer Interims-Turnhalle an der Stelle offenhalten. „Wir möchten diese Fläche buchstäblich bespielen können“, machte Hagn deutlich.

Dazu soll im Norden des Areals eine Rampe ins Parkdeck hinab gehen. Die Zufahrt soll überdacht sein und sich direkt an die zwei Parkplätze für die beiden eingehausten BOS-Funk-Fahrzeuge der DLRG anschließen. Außerdem sollen in dem Bereich noch zwei weitere Parkplätze für die Feuerwehr vorgehalten werden. An der Hochfeldstraße werden eine versenkbare Müllcontaineranlage entstehen und sechs überirdische Parkplätze mit E-Lade-Station ausgewiesen. Zusätzlich soll dort auch nach amerikanischem Vorbild eine sogenannte „Kiss & Ride-Bucht“ entstehen, wo Eltern ihre Kinder quasi im Durchfahren nach einem Abschiedsküsschen einfach und sicher aus dem Auto steigen lassen und gleich wieder weiterfahren können.

Andere Zufahrt nicht möglich

Der Geländeversatz im Nordwesten werde mit einer Befestigungsanlage gesichert. Die Multifunktionsanlage käme eingeschüttet in den Hang auf Höhe des Hochparterres der Schule zum Liegen, die Zufahrt zum Parkdeck darunter. Und die Zufahrt zum „Lehrerhaus“ in der Hochfeldstraße 7 soll abgetrennt und in PKW-Breite im Westen um das Gelände geführt werden.

Vize-Bürgermeister Michael Bourjau (FWG) hätte es noch geschmeidiger gefunden, wenn das Parkdeck gänzlich als Tiefgarage unter der Erde verschwunden wäre und verbuchte die jetzige Planung als „Zugeständnis an die Kostensituation“. Er versicherte sich, dass das Parkdeck nicht öffentlich zugänglich sein werde: „Der Parktourismus an der Schule muss aufhören“, stellte Bourjau klar. Auch wurde ihm auf Anfrage bestätigt, dass gefangene Parkplätze satzungskonform seien, solange sie einer Wohneinheit zugeordnet werden können. Die Frage Marcus Staudachers (Grüne), ob nicht eine Zufahrt ins Parkdeck am Sonnenhof möglich wäre, wurde vom anwesenden Planer Florian Erhardt verneint, weil der Winkel dafür zu steil wäre. Auch verwies Erhardt auf einen Termin mit Kreisbaumeister Christian Boiger, bei dem die Kombination aus DLRG-Parkgebäude und Tor-Zufahrt, die Staudacher missfiel, beraten wurde.

Während Andreas Feichtner (CSU) das Projekt als bedarfs- entsprechend, „gut geplant“ und für die „Sicherheit unserer Kinder“ sorgend lobte, machte sich Markus Schertler (CSU) Gedanken darüber, ob die DLRG in ihren beiden Garagen auch Lagermöglichkeiten habe. Bürgermeister Hagn stellte indes klar, dass hier laut Vereinbarung nur Fahrzeuge wegen des BOS-Funks unter Dach geparkt werden dürften, während die Einsatzmittel in der Hütte am See vorzuhalten seien. Christine Rauch-Rossmann (Bürgerliste) gefiel die Gesamtplanung grundsätzlich gut, regte aber an, die Multifunktionsfläche in Gänze einen halben Meter tiefer auszubilden, damit die Kinder in den Pausen besser von den Lehrkräften beaufsichtigt werden könnten, weil diese dann mehr Überblick hätten.

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Architekt Florian Erhardt versprach, das auch mit Blick auf die Kosten, vor denen wiederum Michael Bourjau warnte, zu prüfen. „Wir beschließen das und machen dann gegebenenfalls eine Tektur, sollte es möglich sein“, schlug Bürgermeister Hagn vor. Und als dann noch Gunter Allersdorfer (CSU) beschied, dass es sich hier um ein „richtig gutes Gesamtkonzept und geradezu einer Ideallösung“ handle, die Schüler und DLRG verbinde, wurde es genauso gehandhabt: Das Gremium erteilte das Einvernehmen einstimmig – mit Option auf eine Tektur.  ak

Sanierung beschlossen

Quasi in einem Zug genehmigte der Bau-, Verkehrs- und Umweltausschuss den Umbau und die Sanierung des Wohn- und Gewerbehauses Hochfeldstraße 5, hinter dem Verwaltungsgebäude des E-Werks – und zwar inklusive des Teilabbruchs des westlichen Querbaus, in dem sich aktuell noch Garagen und Wohnungen befinden. Statt diesem soll südlich an den Bestand angebaut werden, sodass drei neue Wohneinheiten entstehen. Im Bestandsbau sollen vier Wohneinheiten Platz finden.

„Zur Sonnenseite hin sollen für die Erdgeschosswohnungen Gärten realisiert und an ältere Mitbürger vergeben werden“, erklärte Bürgermeister Hagn. Die geforderten Abstandsflächen würde die Stadt übernehmen. Und die insgesamt 25 geforderten Stellplätze, die auch den Bedarf der Werkstatt berücksichtige, würden zum Teil auch auf dem Parkdeck nachgewiesen. Die Bedenken von Michael Bourjau (FWG), die geplanten neuen Wohnungen hätten alle keine Abstellräume, konnte wieder Architekt Florian Erhardt entkräften: „Zu jeder Wohnung gehören entweder Abstellräume im Speicher oder im Keller.“ Das Projekt, das wiederum in unmittelbarer Nähe zum denkmalgeschützten Schulhaus entsteht, sei auch von Kreisbaumeister Christian Boiger abgesegnet worden. Der Ausschuss erteilte das Einvernehmen einstimmig.      

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