Am Samstag war in ganz Peiting Garagen- und Gehsteigflohmarkt angesagt: Denn die Peitinger CSU-Frauen-Union hat das erste „Peitinger Trödel-Rendezvous“ organisiert.
Peiting – Trocken und sogar zeitweise sonnig: Bestes Flohmarktwetter trug am vergangenen Samstag dazu bei, dass das erste „Peitinger Trödel-Rendezvous“ ein Erfolg wurde. Zu Fuß, auf dem Fahrrad oder Roller waren die Schnäppchenjäger dazu in der Marktgemeinde unterwegs. Einige kamen auch mit dem Auto, sogar aus München. Bunte Luftballons an Gartenzäunen und Straßenschildern zeigten an, wo etwas zu finden war.
Angebot weckt Interesse
„Ich habe gar kein Geld mitgenommen, aber mit Absicht. Ich gehe nur mit meinen Hunden Gassi“, sagt die Frau, und interessiert sich vor einer Garage im Leitenweg dann doch für die Gesamtausgabe der „Sissi“-Filme auf drei DVDs. Ein Zehner ist ihr dafür jedoch zu viel. Es ist jedoch noch früh am Tag, vielleicht überlegt sie es sich noch, und vielleicht denkt die Verkäuferin auch noch einmal über ihre Preisgestaltung nach. Denn Handeln gehört bei einem Flohmarkt einfach dazu.
Heiligenfigur für den Herrgottswinkel
So wie am Stand von „Trödel-Rendezvous“-Organisatorin Beate Fiedler von der Frauen-Union der CSU Peiting auf dem Parkplatz hinter der Schloßberghalle: Direkt neben dem Kuchenstand der CSU-Frauen verkauft sie Schätze „von der Oma“, darunter zwei fast halbmetergroße und handgeschnitzte Heiligenfiguren, die einen Käufer sehr interessieren. Bei 85 Euro wird man sich schließlich einig, „nach wirklich harten Verhandlungen“, so Fiedler. Am Ende sind beide glücklich: Der Käufer, der zwei schöne Stücke für seinen Herrgottswinkel erstanden hat, und die Verkäuferin, die weiß, dass die Heiligen ein gutes neues Zuhause gefunden haben.
Herz-Guglhupf vom Bürgermeister
Am Kaffee- und Kuchenstand ist der Andrang am späten Vormittag noch überschaubar, die Besucher, die vorbeikommen, suchen entweder einen Übersichtsplan oder bringen noch Kuchenspenden vorbei. So wie Josef Ostenrieder, der den von Peitings Bürgermeister Peter Ostenrieder versprochenen Herz-Gugelhupf abliefert. Der bekommt einen Ehrenplatz auf dem Kuchenbüfett neben den berühmten Zöpfen vom Peitinger Wochenmarkt und den Süßigkeiten-Wundertüten mit weißblauer Schleife, die für kleine Besucher bereitliegen.

Idee aus den USA
Die Idee zum „Peitinger Trödel-Rendezvous“ hat Beate Fiedler aus den USA mitgebracht. „Bei meiner Tante in Washington gibt es drei- bis viermal im Jahr Garagenflohmärkte“, sagt sie. Im Juni hat sie mit ihren Kolleginnen von der Frauen-Union dann losgelegt mit konkreten Planungen (wir berichteten). „Mein Wunsch war, dass wir in jeder Straße zwei bis drei Mitmachende finden.“
Schnell 120 Anmeldungen zusammen
Die Resonanz auf den ersten Aufruf war enorm: „Bis zum Anmeldeschluss am 30. August hatten wir 120 Anmeldungen, gut 30 kamen danach noch dazu“, freut sich Fiedler. Auf einem Ortsplan wurden die beteiligten Straßen markiert, aus Datenschutzgründen aber nicht genauer bezeichnet. Den Plan konnte man sich am CSU-Stand holen und damit gezielt Straßen mit Ständen aufsuchen. Doch viele fanden die Markierungen zu ungenau. Dafür will man beim nächsten Mal eine bessere Lösung finden.
Auch Profi-Händler wollten mitmachen
Der Vorteil für Verkäufer bei dieser Art von Garagenflohmarkt: Sie sparen sich Standgebühr und Anfahrt. Mitmachen durften jedoch nur Privatpersonen aus Peiting. „Ich hatte auch Anfragen von Profi-Händlern, die gleich mal 15 laufende Meter für Kleiderstangen buchen wollten. Das habe ich aber abgelehnt, denn das ,Trödel-Rendezvous‘ soll von Peitingern für Peitinger sein“, sagt Fiedler.
Von weit her sind jedoch teilweise die Käufer gekommen, etwa ein Münchner, der vom Garagenflohmarkt in Hohenfurch wusste, dort von dem in Peiting erfahren hat und gleich in die Marktgemeinde weitergefahren ist.
Begegnungen und Gespräche
Von weiter her kamen wie bei jedem Flohmarkt auch professionelle Trödler, die gezielt nach Schmuck, Edelmetall und Antiquitäten suchen. Sie waren laut der Organisatorin schon morgens um 7 Uhr da, etwa in der Bahnhofstraße. „Man erkennt sie an den auswärtigen Nummernschildern“, sagt eine Verkäuferin dort. Es wird auch dort gefeilscht, während Autos vorbeirauschen. Aber vor allem wird dort wie in anderen Straßen gebummelt und geratscht. Begegnungen und Gespräche scheinen manchmal wichtiger als Schnäppchen zu sein. Und das ist vielleicht der eigentliche Erfolg des spätsommerlichen „Trödel-Rendezvous“ in Peiting.