Geretsrieder feiern auf dem Siedlungsfest der Trachtengruppe der Deutschen aus Ungarn

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Ihre traditionellen Tänze, unter anderem eine Sternpolka, zeigten die Tanzpaare der Trachtengruppe beim Siedlungsfest. Der Parkplatz am Maiglöckchenweg war bis abends gut besucht. © Sabine Hermsdorf-Hiss

Das Siedlungsfest der Trachtengruppe der Deutschen aus Ungarn in Geretsried zog wieder zahlreiche Besucher an. Mit traditionellen Tänzen und kulinarischen Köstlichkeiten wurde die kulturelle Vielfalt der Stadt gefeiert.

Geretsried – Am frühen Samstagnachmittag deutete noch wenig darauf hin, dass sich der sogenannte Wenus-Parkplatz am Maiglöckchenweg abends mit vielen Anwohnern sowie Menschen aller Altersgruppen und verschiedener Herkunft füllen sollte. „Das wird schon noch voll“, gab sich Karl Raminger gelassen. Der Vorsitzende der Trachtengruppe der Deutschen aus Ungarn, die das Siedlungsfest zum mittlerweile 35. Mal veranstaltete, sollte recht behalten.

Traditionelle Tänze in Tracht

Für folkloristische Höhepunkte sorgten bereits am Nachmittag die in traditionellen Trachten auftretenden Tanzpaare, die unter anderem eine Sternpolka zeigten. Musikalisch begleitete Hans Ketelhut die Choreografien. Der auch unter dem Namen „Bayern-Hans“ bekannte Alleinunterhalter und Kulturreferent des Stadtrats packte abends noch sein großes Repertoire an Schlagern von Udo Jürgens und Kulthits der Spider Murphy Gang aus.

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Beweis für die vielfältige Kultur in der Stadt

Bei Bürgermeister Michael Müller, der ebenso wie Vize-Bürgermeisterin Sonja Frank und viele Stadträte mitgefeiert hatte, kamen Erinnerungen an den jüngsten Besuch in Pusztavám auf. Mit der ungarischen Gemeinde verbindet die Stadt bekanntermaßen nicht nur eine langjährige Freundschaft, sondern auch die Geschichte. Einige deutschstämmige Bewohner flohen am Ende des Zweiten Weltkriegs von dort vor der Roten Armee und bauten sich später im Geretsrieder Blumenviertel eine neue Existenz auf. „Das ist hier eine schöne Fortführung der Tradition und erneut ein Beweis für die Vielfalt der Kulturen in unserer Stadt“, lobte Rathauschef Michael Müller.

Bratwürste nach ungarischem Originalrezept

50 Helfer versorgten die Besucherinnen und Besucher mit Kaffee, Kuchen, Grillfleisch, Wein, Bier und antialkoholischen Getränken. Allein Jürgen Kozubek hatte 408 Bratwürste nach einem ungarischen Originalrezept mit der nötigen Schärfe zubereitet. Der nach Schwaben ausgewanderte ehemalige Lehrling in der einstigen Geretsrieder Metzgerei Paulus lieferte auch diesmal pünktlich. An einem anderen Stand gab es Pogatscherl. Die kleinen salzigen Gebäckstücke ergänzten das kulinarische Angebot, zu dem auch verschiedene Kuchen gehörten.

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„Am beliebtesten ist die aus neun Böden bestehende Dobostorte“, verriet Erna Frey. 20 Frauen der Trachtengruppe hatten die Leckereien gebacken. Laut Schatzmeister Gerhard Teubert investierten die Veranstalter einen hohen vierstelligen Betrag in die Vorbereitung des Festes. Ein Minus gab es trotz der niedrigen Preise in all den Jahren nur einmal, als starke Regenfälle die Besucher vertrieben.

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