Reaktionen auf Rückkehr - ZDF-Experte wettert nach Vonn-Comeback: „Mann jubelt man hoch, auf Frau haut man ein“

Ein Aufreger-Thema der aktuellen Wintersport-Saison: die Comebacks von Marcel Hirscher (35) und Lindsey Vonn (40). Dank einer neuen Wildcard-Regelung für hochdekorierte Athletinnen und Athleten wurde die Rückkehr der beiden Superstars erleichtert.

Besonders Vonn sorgte für Aufsehen, nachdem sie über fünf Jahre aus dem Ski-Weltcup raus war. Ihr Comeback stieß jedoch auf teils harsche Kritik. 

ZDF-Experte Marco Büchel (53) äußerte sich nun im Podcast „Apres-Ski“ des Schweizer „Blick“ kritisch zur medialen Behandlung von Vonns Rückkehr.

ZDF-Experte fragt: „Ist das, weil sie eine Frau ist?“

„Bei Hirscher haben alle davon gesprochen, dass er um einen Sieg mitfährt und es bei der WM eine Medaille geben wird“, so Büchel. „Und auf der anderen Seite bei Lindsey Vonn haben alle eingedroschen – das habe ich nicht verstanden.“ Nachdenklich fügt er hinzu: „Ist das, weil sie eine Frau ist? Ist das wegen ihres Titan-Knies?“

Lindsey Vonn kämpfte in ihrer Karriere mit zahlreichen Verletzungen, darunter wiederholten Kreuzbandrissen. Erst im vergangenen Frühjahr unterzog sich die 40-Jährige einer erfolgreichen Knieoperation, bei der ihr ein künstliches Kniegelenk eingesetzt wurde.

„Keiner von uns kann sich doch anmaßen, wie sich das anfühlt, weil niemand so ein Modell-Knie hat“, entgegnet Büchel auf die Kritik. 

Für ihn ist klar, dass ein Unterschied in der Berichterstattung zwischen Hirscher und Vonn besteht: „Den Mann jubelt man in den Himmel hoch und auf sie haut man brutal ein.“

Vonn dankbar nach Aussagen von Büchel: „Endlich sagt mal jemand, was passiert ist“

Vonns Reaktion, die zuletzt auch Kritik für ihren Urlaubs-Schnappschuss erntete, ließ nicht lange auf sich warten. Sie kommentierte unter einem Post des „Blick“ auf Instagram: „Danke Büchi, du hast recht. Endlich sagt mal jemand, was passiert ist.“

Weiter unterstrich sie: „Die ganzen negativen Sachen braucht niemand – nicht ich und auch nicht der Sport. Die Leute, die am lautesten Schmarrn reden, sind keine Ärzte.“

Dass ihre Rückkehr wohlüberlegt war, zeigte Vonn gleich bei ihrem ersten Weltcup-Rennen kurz vor Weihnachten. Im Super-G von St. Moritz erreichte sie Rang 14, mit nur 1,18 Sekunden Rückstand auf die Siegerin Cornelia Hütter (32).

Von Hannah Schlösser