Wasserdruck in Aquadome zu groß? „Müssen Gutachter drüber schauen lassen“
Wer das Aquadome in Bad Wiessee besuchen möchte, steht momentan vor verschlossenen Türen: Das Aquarium am Tegernsee ist zu. Ein Gutachten soll den Sanierungsbedarf klären.
Bad Wiessee – Im Jahr 2005 wurde das Aquadome in Bad Wiessee in Betrieb genommen, es gilt als größtes Süßwasseraquarium Bayerns. Hier tummeln sich in fünf Becken rund 20 im Tegernsee beheimatete Fischarten. Derzeit allerdings hat die Touristen-Attraktion „bis auf Weiteres“ geschlossen, wie es auf einem Zettel am Eingang heißt. Reinigungs- und Wartungsarbeiten stehen an. Wie umfangreich die Maßnahmen ausfallen werden und ob eine größere Sanierung fällig ist, muss offenbar erst ein Gutachten klären.

Eigentümerin des Gebäudes, in dem das Aquadome untergebracht ist und das sich in unmittelbarer Nachbarschaft des Fischbruthauses befindet, ist die Gemeinde Bad Wiessee. Fachlich steht der Kommune der Bezirk Oberbayern mit seiner Fachberatung für Fischerei zur Seite. Deren Vertreter sind auch regelmäßig vor Ort, um das Aquadome zu inspizieren. Bei einem solchen Besuch sei der Fachberatung zuletzt aufgefallen, „dass da eine größere Sanierung anstehen könnte“, berichtet Bernhard Gum, Leiter der Fachberatung, auf Nachfrage. Man habe der Gemeinde daraufhin empfohlen, das Aquarium von einem Experten untersuchen zu lassen. „Es geht darum, ob der bauliche Zustand so noch in Ordnung ist“, sagt Gum.
Sanierungsbedarf bei Fachberatung festgestellt
Konkret soll wohl die Stabilität der Becken überprüft werden. Die könnten über die vielen Jahre hinweg gelitten haben, unter anderem durch das Kondenswasser, das sich außen an den Glaswänden bilde und dort hinunterlaufe, wie Gum erläutert. Das bestätigt auch Hilmar Danzinger als Geschäftsleiter der Gemeinde Bad Wiessee. Der Wasserdruck in den Aquarien sei groß. „Da müssen wir mal einen Gutachter drüberschauen lassen.“
Ansonsten spricht Danzinger von normalen Revisions- und Reinigungsarbeiten, die im Winter regelmäßig im Aquadome stattfänden. Wann die Einrichtung ihre Pforten wieder öffne, sei aktuell noch nicht absehbar, sagt der Geschäftsleiter. „Es wird aber nicht allzu lange dauern“, meint er. Wenn sich der Ort zur Saison hin wieder mit Gästen fülle, würden sich wohl auch die Becken des Aquadomes wieder mit Waser und Fischen füllen. Die Behälter sind momentan ausgelassen.
Vorwürfe der Vernachlässigung zurückgewiesen
Laut Homepage des Bezirks werden die insgesamt 60.000 Liter Wasser in den Aquarien normalerweise dreimal täglich durch frisches Wasser aus dem See ersetzt. Vor Ort kümmert sich die Fischerei Tegernsee um den Betrieb. Man sorge dafür, „dass die Fische dort artgerecht gehalten werden“ und kümmere sich um den Fischbesatz, erklärt die Fachberatung für Fischerei. Trotzdem gab es in der Vergangenheit immer wieder auch kritische Stimmen von Besuchern, die beklagen, dass die Becken verschmutzt und ungepflegt seien.
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Ähnlich wie es schon der Tegernseer Fischerei-Chef Christoph von Preysing in der Vergangenheit getan hat, widerspricht auch Gum solchen Vermutungen ganz klar: „Im Gegenteil“, sagt er. Vor eineinhalb Jahren erst habe der Bezirk, der auch für das benachbarte Bruthaus zuständig ist, eine UV-Anlage eingebaut, um das Seewasser, das sowohl ins Bruthaus als auch in die Becken des Aquadomes fließe, zusätzlich zu desinfizieren. „Wir haben versucht, uns da noch besser aufzustellen“, sagt der Fachmann.
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