„Früher ist viel mehr geduldet worden“
Wegen fehlender Papiere durfte eine Scharlinger Gruppe nicht beim Faschingszug in Tegernsee mitmachen. Überhaupt ist das Thema TÜV auch am Tag nach dem Gaudiwurm ein heißes Thema.
Tegernsee – Nach dem gelungenen Faschingszug am Sonntag, der nicht nur rund 6500 Schaulustige, sondern auch die Teilnehmer selbst begeistert hat, herrscht bei dem ein oder anderen Katerstimmung. Es sind die strengen TÜV-Vorschriften, die inzwischen den motorisierten Gruppen arge Bandagen anlegen. Was sogar dazu führte, dass das Thema plakativ dargestellt wurde: „Da Faschingszug, der stirbt boid aus. Beim TÜV do samma olle raus“ hieß es auf einem der Faschingswagen.
Wie sich herausstellt, musste eine 25-köpfige Scharlinger Gruppe tatsächlich ihre Teilnahme begraben. Sie hatte bereits einen Rottacher Rathaus-Turm gebaut und wollte mit diesem auf einem Anhänger vorfahren. „Als es soweit war und der TÜV zur Abnahme kommen sollte, stellte sich heraus, dass unser Anhänger keine Papiere hatte“, beschreibt ein Scharlinger das Schlamassel. Man könne also weder dem TÜV, noch den Organisatoren die Schuld geben. „Der Turm wurde wieder demontiert, und wir waren halt als Zuschauer dabei“, so der Scharlinger, demzufolge es auch einer Rottacher Gruppe so ergangen sein soll.
Faschingszug: Maschkera müssen schon an den Umzug 2026 in Gmund denken
Dass der TÜV zehn Wagen die Zulassung verweigert haben soll, dem widerspricht Alexander Zeiger vom TÜV Südbayern in Hausham energisch. „Ein einziger Wagen hat keine Zulassung bekommen“, stellt Zeiger richtig. Nachbessern mussten nach eigenen Angaben jedenfalls die Gmunder Seegeister mit ihrem Wagen für die Kinder- und Jugendgarde. „Früher ist viel mehr geduldet und ein Auge zugedrückt worden“, heißt es aus Kreuth. Dass dies seit heuer nicht mehr der Fall ist, was im Vorfeld laut Organisator Andreas Gerold im Januar kommuniziert wurde, darauf müssen sich die Maschkera in Hinblick auf den Faschingszug in Gmund 2026 einstellen.
gr