Kostet das Festival „4 Tage – 4 Bands“ künftig Eintritt?

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Zweiter Anlauf: Das heuer ausgefallene Festival „Vier Tage - vier Bands“ soll nun nächstes Jahr stattfinden. © Archiv

Der Finanzausschuss des Tölzer Stadtrats befürwortet mehrheitlich, das Festival „4 Tage – 4 Bands“ nächstes Jahr im Bürgergarten durchzuführen. Aber womöglich wird es Eintritt kosten.

Bad Tölz - 55 000 Euro für ein viertägiges Konzertfestival im Bürgergarten hielten die Tölzer Stadträte noch für vertretbar. Bühne, Technik, Honorare, Sicherheitsdienst, Werbung und Strom kosten nun mal viel Geld. Was den Räten schon im Kur-, Tourismus- und Wirtschaftsausschuss Bauchschmerzen bereitet hatte, sind die hohen Ausfallkosten.

Was tun bei schlechtem Wetter?

Heuer war das Wetter so schlecht, dass „4 Tage – 4 Bands“ kurzfristig abgesagt werden musste. Auf rund 30 000 Euro blieb man trotzdem sitzen, weil die bestellte Infrastruktur nicht so schnell abbestellt werden konnte. Der Tölzer Finanzausschuss, der über den Finanzposten im Haushalt zu entscheiden hat, diskutierte deshalb in der jüngsten Sitzung nochmals ausführlich das Thema und suchte nach Lösungsmöglichkeiten im Schlechtwetterfall. Gabriele Frei (CSU) schlug eine Überdachung vor. Die kleinste Variante für 300 bis 500 Leute würde allerdings bereits 10 000 Euro kosten, hatte die stellvertretende TI-Chefin Susanne Frey-Allgaier recherchiert.

Bürgermeister Ingo Mehner missfiel die Idee, 10 000 Euro sozusagen präventiv auszugeben. Kurzfristig sind die Zelte aber nicht zu ordern, sagte Kurdirektorin Brita Hohenreiter. Eine simple Plane als Wetterschutz zu spannen, funktioniere zwar, aber nur bei Nieselregen.

Kurpark als Alternative ?

Einen alternativen Konzert㈠ort schlug Christof Botzenhart (CSU) vor. Im Kurpark könnte man bei Regen kurzfristig ins Kurhaus wechseln. Umstandslos, wie er glaubte, und vor allem kostenlos, sei das aber auch nicht, meinte Frey-Allgaier. Da müsse man beispielsweise die Technik für draußen und drinnen vorhalten. Außerdem gebe es Terminkollisionen mit dem Kurhaus. Die Konzertzeit sei auch Hochzeits-Zeit. Vier Tage hintereinander das Kurhaus zu blocken, funktioniere nicht.

Auch Susanne Frey-Allgaier war aber der Meinung, dass man über einen Eintritt nachdenken müsse. Dann könne man die Unkosten abdecken. Bisher war dies an der Tatsache gescheitert, dass der Bürgergarten zu viele Zugänge hat. Allein die zu überwachen, würde enormen finanziellen Aufwand bedeuten, war bislang die Meinung.

Peter von der Wippel (FWG) überzeugte das ganz grundsätzlich nicht. „Bitte nicht die Kosten unnötig in die Höhe treiben! Wir brauchen keine so strengen Einlasskontrollen und Security. Wenn einer über die Hecken steigt und zuhört, schauen wir halt drüber hinweg.“

Vorbild Fishbones-Konzert in der Marktstraße?

Ulrich Fottner und Martin Harrer (FWG) empfahlen ebenfalls eine Refinanzierung, wie sie zum Beispiel beim Stadtkapellen-Konzert mit den Bananafishbones heuer im September in der Marktstraße angedacht ist. Der Eintritt (5 Euro) soll, so der Beschluss im vergangenen Herbst, die Kosten von laut Verwaltung 20 000 Euro decken.

Wenn Konzertbesucher im kommenden Jahr für das Festival „4 Tage – 4 Bands“ Eintritt bezahlen, sollen sie, so Harrer und Fottner, an der Kasse ein Bändchen bekommen, das sie berechtigt, eine Brotzeit oder ein Getränk zu erwerben. So eine Möglichkeit hatte auch der Bürgermeister schon in Form eines Getränkebechers ins Auge gefasst. Zusätzlich könne man eine Spendenbox aufstellen, ein Vorschlag, den Botzenhart schon mehrfach gemacht hatte. Die dritte Variante, um Geld zu verdienen, wäre eine Art Festzeichen zur Erinnerung an das Festival. „Ich würde alle drei machen“, sagte Ingo Mehner. Das soll nun geprüft werden.

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Alle Räte überzeugte der Vorschlag dennoch nicht. Gegen die Stimmen von Peter von der Wippel (FWG), Bärbel Weixner, Richard Hoch und Johanna Pfund (alle Grüne) wurde mit 9:4 beschlossen, im Haushalt 2025 55 000 Euro brutto zur Verfügung zu stellen.

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