ECT: Nächste Generation möchte ans Steuer
Zeitenwende beim EC Bad Tölz: Nach zwei Dekaden Hubert Hörmann/Josef Hintermaier am Ruder des Tölzer Eisclubs stehen die beiden Vorsitzenden in Zukunft nicht mehr zur Verfügung. Bei der Hauptversammlung am heutigen Donnerstagabend (18. Juli) steht aber schon ein neues, nicht ganz unbekanntes Team zur Nachfolge bereit.
Hubert Hörmann macht ernst. Der Präsident des Tölzer Eisclubs hatte schon vor Monaten angekündigt, sich bei der nächsten Hauptversammlung des EC Bad Tölz mit seinem Vize Josef Hintermaier nicht mehr zur Wahl zu stellen. Und am Donnerstag (19.30 Uhr, Stadion-Gaststätte) ist es so weit: Der 63-jährige Tölzer Landwirt hält Wort, tritt zur Neuwahl bei der Hauptversammlung mit seiner Mannschaft nicht mehr an. Er ist gleichzeitig froh, dass sich mit einem Team um den Eurasburger Johannes Marzahn und Florian Funk ein neuer Vorstand zur Wahl stellt. Eine Mannschaft, mit der er ruhigen Gewissens den Rückzug antreten kann. „Mir ist schon wichtig, dass es geordnet weitergeht“, stellt Hörmann klar. „Aber ich habe den Eindruck, dass das mit diesem neuen Team gelingen kann, dass deren Herangehensweise passt.“ Er kennt das Team zu größten Teilen, die Kandidaten haben sich kürzlich bei ihm vorgestellt. „Ich habe keine Bauchschmerzen, den Verein in ihre Hände zu übergeben“, sagt Hörmann.
Zuversichtlich stimmt ihn, dass die Neuen sehr motiviert sind und durchaus kompetent rüberkommen. Zur Wahl stellen sich neben Marzahn ECT-Nachwuchs-Koordinator Florian Funk als 2. Vorsitzender, Jugendleiter Markus Strauß – wie bisher –, Albert Joachim von der Raiffeisenbank als Kassenwart, Helena Späth-Mariscal als Schriftführerin und die Beisitzer Franz Fritzmeier, der dem Verein schon oft mit Rat und Kontakten zur Seite gestanden ist, Christian Schallenkammer als Fan-Bindeglied sowie Wirtschaftsprüfer Martin Costa aus München. „Ich habe den Eindruck, dass alle tierisch Bock haben, für den Verein anzugreifen“, sagt Marzahn, 42-jähriger gelernter Zimmerer aus Oberherrenhausen, der mittlerweile als Projektentwickler in der Immobilienbranche einiges bewegt hat. Marzahn ist in Tölz aufgewachsen und verankert, seit 20 Jahren Tölzer Eishockey-Fan und dem Verein verbunden, für den er auch seinen Sohn aufs Eis geschickt hat. Derzeit verteidigt Jonas im DNL-Team.
Veränderung ohne Umsturz
„Wir wollen schon etwas anders machen, allerdings ohne die 20 Jahre gute Arbeit komplett über den Haufen zu werfen, die haben durchaus große Fußstapfen hinterlassen“, sagt der Eurasburger. Zwei Dekaden, die Hörmann/Hintermaier tatsächlich prägten, während zehn Geschäftsführer bei der TEG kamen und gingen. Hörmann und Hintermaier manövrierten den Hauptverein dagegen mit recht ruhiger Hand durch manch schwieriges Fahrwasser. In wechselnder Konstellation, mal war der eine Vorsitzende, mal der andere. Aber mit gleichbleibendem Timbre. Klarer Kurs wenn nötig, Verständnis für die Belange der 1000 ECT-Mitglieder und Mannschaften wenn möglich. Über allem stand in dieser Zeit, getreu Hörmanns vormaliger Tätigkeit als Bauunternehmer, wirtschaftliche Sicherheit und kontrolliertes Risiko.
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Hörmann konnte aber auch mal auf den Tisch hauen. De Facto ist der Vorsitzende des Hauptvereins ECT mit Beiratsmehrheit und als Kontrollgremium der Tölzer Eissport-Gesellschaft dem Löwen-Boss übergeordnet. Eine Situation, mit der der jetzige TEG-Geschäftsführer Fabian Schlager gut zurecht kommt. Bisher arbeitete er mit Marzahn seit einem guten halben Jahr in Sponsoring-Angelegenheit als Chef zusammen. An der Kooperation auf Augenhöhe werde sich nicht viel ändern. „Mir ist bewusst, dass sehr viel Arbeit auf uns zukommt“, sagt Marzahn. „Aber ich möchte vor allem auch etwas zurückgeben.“
ECT wirtschaftlich kerngesund
Der Verein ist wirtschaftlich pumperlgesund. „Aber darauf wollen wir uns nicht ausruhen“, kündigt der Kandidat an. Ganz wichtig sei ihm, die Zusammenarbeit zwischen TEG und ECT in weiteren Bereichen zusammenzuführen. Ihm sei bewusst, dass am Anfang durchaus auch mal Fehler passieren können und werden. Und er werde gerne auf das Angebot des bisherigen Führungsduos zurückkommen, ihn bei allen Fragen und Schwierigkeiten zu unterstützen. „Das ist keine Schwäche, sondern hilft allen weiter, das Gemeinsame zählt.“ Bevor sie loslegen können, benötigen die Acht am Donnerstag jedoch erst einmal das Votum der Vereinsmitglieder.