Keimendes Gemüse: Welche Sorten trotzdem essbar sind und welche entsorgt werden müssen
Manche Gemüsesorten können beim Keimen gesundheitsschädliche Stoffe freisetzen. Für welches Gemüse das zutrifft und was Sie beachten müssen.
Kassel – Es kommt nicht selten vor, dass man beim Kochen zum Gemüse greift und plötzlich feststellt, dass diese beim längeren Lagern zum Teil ausgekeimt sind. In so manchem Haushalt landet besagtes Gemüse dann direkt im Müll. Das muss aber nicht zwingend sein. So können etwa ausgekeimte Zwiebeln bedenkenlos verzehrt werden.
Andere Gemüse-Sorten hingegen sollte man in diesem Zustand keinesfalls mehr essen, da giftige Substanzen entstehen. Das könnte gesundheitliche Konsequenzen haben. Leider sind viele Gemüse- und Obstsorten häufig auch mit Pestiziden belastet. Vor kurzem wurde deutschlandweit ein Gemüse-Rückruf gestartet.

Keimendes Gemüse: Verzehr bei Zwiebeln und Knoblauch unbedenklich
Keimende Zwiebel- oder Knoblauchknollen stellen aus gesundheitlicher Sicht kein Problem dar, da nach Angaben des AOK-Gesundheitsmagazins bei ihnen keine gesundheitsschädlichen Stoffe entstehen. Den grünen Austrieb bei Zwiebeln kann man sogar wie Schnittlauch dünn schneiden und zum Verfeinern von Speisen verwenden.
Lediglich auf die Konsistenz sollte geachtet werden. Gekeimte Zwiebeln sollten nur dann noch verwendet werden, wenn sie noch wie gewohnt frisch und scharf riechen. Riecht der Knoblauch modrig oder ist eingetrocknet, wird geraten ihn nicht mehr zu verkochen.
Keimendes Gemüse: Vorsicht bei Kartoffeln und Tomaten
Anders verhält es sich hingegen bei grünen und keimenden Kartoffeln. In den Nachtschattengewächsen stecken zwar viele Nährstoffe, sie enthalten aber laut Öko-Test auch Giftstoffe wie Solanin und Chaconin, die der Gesundheit schaden. Durch diese sogenannten Glykoalkaloide schützt die Pflanze sich vor Schädlingen und Krankheitserregern.
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Auch das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) warnt vor stark keimenden Kartoffeln. So erkennen Sie dem Verbrauchermagazin zufolge giftige Kartoffeln:
- Größe der Triebe entscheidend: Kleine Keime beziehungsweise Triebe bis zu einem Zentimeter können noch großzügig herausgeschnitten werden. Kartoffeln mit vielen und großen Keimen sollten hingegen nicht mehr verzehrt werden.
- Grünverfärbung: Eine Verfärbung ist ein Anzeichen für einen hohen Solanin-Gehalt.
Nehmen Menschen zu viel Solanin und Chaconin zu sich, kann das folgende Symptome verursachen:
- Bauchschmerzen
- Durchfall
- Erbrechen
- Benommenheit
- Atemnot
- Krämpfe
Auch Tomaten bilden Solanin. Allerdings werden die grünen Keimlinge erst beim Aufschneiden sichtbar. Unreife, grüne Tomaten sollten weder roh noch gekocht gegessen werden. Ausnahme: Spezielle Tomatensorten wie „Evergreen“ sind auch im reifen Zustand grün und dann unbedenklich.
Vergiftung vermeiden: Gemüse richtig lagern
Bei richtiger Lagerung sind Gemüse wie Kartoffeln, Knoblauch, Tomaten und Zwiebeln lange haltbar. Laut der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen sind Kartoffeln und Tomaten jedoch sehr anspruchsvoll hinsichtlich Lagerung und Temperatur. So sollen Kartoffeln idealerweise an einem kühlen (zwischen sechs und acht Grad), dunklen und trockenen Ort aufbewahrt werden. Ein Netz oder eine Kiste sind für die Aufbewahrung besser geeignet als ein Folienbeutel.
Tomaten sind empfindlich, was die Temperaturen angeht. So sollten sie am besten schattig und bei mäßigen Temperaturen (12 bis 16 Grad) aufbewahrt werden, damit sie schön aromatisch bleiben. Auf keinen Fall sollten sie laut den Verbraucherschützern in den Kühlschrank. Denn zu viel Kälte führt zu Geschmacks- und Aromaverlust sowie Schimmelbildung. Zu warme Temperaturen wiederum beschleunigen das Verfaulen.
Eine gesunde Ernährung ist essenziell für ein vitales Leben – mit ein paar Tipps, klappt die bewusste Ernährung. Spargel gehört zu den gesündesten Gemüsesorten, doch zu viel von dem Superfood kann ungesund sein. (vw)